Giuseppe Demachi
DEMACHI, GIUSEPPE * Alessandria (Piemont) 7. Juni 1732 | † vielleicht London, nicht vor 1790; Violinist, Komponist
Nach Anstellungen in seiner Heimatstadt (u. a. als Mitglied der Hofkapelle des Königs von Sardinien) und im benachbarten Casale Monferrato, zwischenzeitlich in Genf (1771–1775) sowie einer Konzertreise, die ihn u. a. im August 1780 nach Köln (noch immer als „Sr. Königl. Majestät von Sardinien Virtuose“) führte, war Demachi 1782–1790 als Nachfolger Johann Paul Rothfischers Konzertmeister der Nassau-Weilburgischen Hofkapelle in Kirchheim (Kirchheimbolanden). Bei der Taufe des im Juni 1788 geborenen Sohns Carl Joseph aus der 1785 in Kirchheim geschlossenen Ehe mit Maria Liege aus Lyon (nicht aus Lugano) fungierte der Musikverleger Burchard Hummel (im Kirchenbuch „Bertrand“, „negotiator musices in hollandia“) als Pate, ließ sich allerdings durch den ortsansässigen Schullehrer Matthias Stock vertreten; nicht lange zuvor war im Amsterdam-Berliner Verlag Hummel ein Werk Demachis veröffentlicht worden, und unmittelbar nach dem Ende seiner Anstellung in Kirchheim gab Demachi im April und Mai 1790 Konzerte in Amsterdam – Karten gab es bei Hummel. 1791 wird er einige Male in London erwähnt; anschließend hört man nichts mehr von ihm.
Werke — s. MGG, RISM, HAW Hofmusiker. Während seiner Zeit in Kirchheim erschienen lediglich Trois Sonates (3. Fl.) op. 1, Berlin/Amsterdam: Hummel [1786]; die Opuszahl bezeichnet in diesem Fall das erste in diesem Verlag erschienene Werk.
Quellen — Kirchenbücher Kirchheimbolanden (kath.) <> Kaiserliche Reichs- Ober- Post Amts-Zeitung zu Köln 1. Aug. 1780; Amsterdamsche courant 13. Apr. 1790, 4. Mai 1790 <> Anik Devriès-Lesure, L’Edition musicale dans la presse parisienne au XVIIIe siècle. Catalogue des annonces, Paris 2005, S. 148–149
Literatur — Ludwig Finscher, Art. Demachi, in: MGG2P (2001) <> Art. Demachi, in: HAW Hofmusiker (s.o.) <> Hans Oskar Koch, Die Hofmusik zur Zeit der Fürstin Caroline von Nassau-Weilburg, in: Süddeutsche Hofkapellen im 18. Jahrhundert, hrsg. von Silke Leopold und Bärbel Pelker, Heidelberg 2018, S. 185–193 (dort weitere Quellenangaben) <> Antonio Kapper, Die Nassau-Weilburgische Hofkapelle als Teil der Stadt Kirchheim – exemplarische Untersuchungen am Beispiel von fünf Hofmusikern, in: MittAGm 93 (2025), S. 71–96, bes. S. 82–83
Axel Beer