BUNZEL, KARL (GUSTAV REINHOLD) * Görlitz 11. Mai 1880 | † Wiesbaden 14. Febr. 1944; Musiker und Komponist
Karl Bunzel, Sohn des Görlitzer „Musikdirigenten“ (so der Heiratseintrag 1913) Karl Gustav Wilhelm B., wurde 1906 als Xylophonist und Schlagzeuger Mitglied der Wiesbadener Kurkapelle. Außerdem gehörte er seit 1907 als Klavierlehrer dem Kollegium des Michaelis-Konservatoriums an. Nach dem Ersten Weltkrieg wandte er sich zudem der Chorarbeit zu und leitete die Männergesangvereine Rheingold (seit 1921) und Fidelio (seit 1922). 1913 heiratete Bunzel in Berlin die Kontoristin Rosa Pfingst (1885–1958), eine Tochter des jüdischen Essigfabrikanten Baruch Pfingst, die nach dem Tod ihres Mannes nach Theresienstadt deportiert wurde.
Werke — Maria Feodorowna. Slawische Mazurka (Orch.) op. 3, in: Hausmusik Nr. 5, Beilage zur Deutschen Frauen-Zeitung, Berlin-Köpenick 1907 <> Wiesbadener Sprudel-Marsch von 1930 op. 5 (Sst., Kl. bzw. Streich-, Blas- oder Ensemblemusik; „Zur Fastnacht ist es wunderschön“ (Text: Bunzel)), Wiesbaden: Selbstverlag; D-B, D-WIl (s. Abb.) <> Mein Deutschland. Vaterländischer Marsch (Orch.; Paul von Hindenburg gewidmet); ungedruckt und verschollen
Literatur — Danneberg 1949 <> Susanna Meinl und Jutta Zwilling, Legalisierter Raub. Die Ausplünderung der Juden im Nationalsozialismus durch die Reichsfinanzverwaltung in Hessen, Frankfurt/New York 2004, S. 175
Quellen — Standesamtsregister Berlin und Wiesbaden <> Adressbücher Wiesbaden <> Wiesbadener General-Anzeiger 28. Jan. 1906, 14. Apr. 1907, 29. Nov. 1908 und passim <> Wiesbadener Bade-Blatt 5. Aug. 1910, 28./29. Mai 1920, 20. Febr. 1931 (Notiz zum 25jährigen Dienstjubiläum) und passim <> Wiesbadener Tagblatt 21. Apr. 1908, 27. Apr. 1911, 22. Sept. 1921, 17. Febr. 1922
Abbildung: Titel zu Bunzels Wiesbadener Sprudel-Marsch mit eigenhändiger Zueignung des Komponisten an die Nassauische Landesbibliothek; D-WIl
Axel Beer