swert

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
swert [2024/02/28 09:16] abswert [2024/04/25 21:36] (aktuell) kk
Zeile 5: Zeile 5:
 {{ :swert_d-f_.jpg?nolink&300|}} {{ :swert_d-f_.jpg?nolink&300|}}
  
-Bereits als Jugendlicher begann De Swert – Sohn eines Löwener Musikers und Violoncello-Schüler von François Servais am Brüsseler Conservatoire – seine Karriere als reisender Virtuose. Die zumeist kurzzeitigen Anstellungen als Konzertmeister (Düsseldorf Jan. 1865 bis Mitte 1867, Weimar Okt. 1867 bis 1868, Berlin als Nachfolger von Moritz Eduard →Ganz Sept. 1868 bis 1873 sowie auch als Lehrer am Sternschen Konservatorium – Engagements in Leipzig und Wien kamen nicht zustande) beeinträchtigten seine Reisetätigkeit nur unwesentlich. Nachdem er u. a. in Trier (1866), Wiesbaden (seit 1867 mehrfach), Bad Kreuznach (1869), Bad Homburg und Mainz (1874) und Bad Ems (1876) aufgetreten war, nahm er seinen Wohnsitz spätestens im Sommer 1879 in Sonnenberg (seit 1928 Stadtteil von Wiesbaden), von wo aus er seine Tourneen – sie führten ihn bis nach London, Mailand, St. Petersburg und vielfach in seine belgische Heimat – fortsetzte; als Konzertagentur stand ihm seit 1884 //Mäurer’s intern. Bureau für ausübende Kunst// in Wiesbaden zur Seite. Neben seiner Beteiligung am öffentlichen Musikleben (auch in Frankfurt und Mainz ließ er sich hören) war De Swert gern gesehener Gast in privaten Zirkeln und erschloss sich mit der Komposition zweier Opern ein neues Metier. Zumindest vorübergehend lehrte er zudem am [[freudenberg|Freudenberg]]schen Conservatorium (//Signale// Nr. 64, 1884); unter seinen Schülern war der Wiesbadener Cellist August Dötsch (1858–1882). Während eines früheren Aufenthalts in Wiesbaden um die Mitte der 1870er Jahre hatte er möglicherweise [[grimm|Eugen Grimm]] Unterricht im Cello-Spiel erteilt. Ende des Jahres 1888 verließ er die Region und übernahm die Leitung der Musikakademie Ostende sowie der dortigen Künstlerkonzerte. Verheiratet war De Swert in zweiter Ehe (Sonnenberg 1886) mit der aus Mainz stammenden Schreinerstochter Antonie Breitenbach (* 1856); sie kehrte um die Mitte der 1890er Jahre nach Wiesbaden zurück und figuriert noch bis 1928 als „Konzertmeisters Witwe“ in den Adressbüchern. [[seibert|Julius Seibert]] widmete De Swert 1886 seine //Cavatine// op. 66.+Bereits als Jugendlicher begann De Swert – Sohn eines Löwener Musikers und Violoncello-Schüler von François Servais am Brüsseler Conservatoire – seine Karriere als reisender Virtuose. Die zumeist kurzzeitigen Anstellungen als Konzertmeister (Düsseldorf Jan. 1865 bis Mitte 1867, Weimar Okt. 1867 bis 1868, Berlin als Nachfolger von Moritz Eduard →Ganz Sept. 1868 bis 1873 sowie auch als Lehrer am Sternschen Konservatorium – Engagements in Leipzig und Wien kamen nicht zustande) beeinträchtigten seine Reisetätigkeit nur unwesentlich. Nachdem er u. a. in Trier (1866), Wiesbaden (seit 1867 mehrfach), Bad Kreuznach (1869), Bad Homburg und Mainz (1874) und Bad Ems (1876) aufgetreten war, nahm er seinen Wohnsitz spätestens im Sommer 1879 in Sonnenberg (seit 1928 Stadtteil von Wiesbaden), von wo aus er seine Tourneen – sie führten ihn bis nach London, Mailand, St. Petersburg und vielfach in seine belgische Heimat – fortsetzte; als Konzertagentur stand ihm seit 1884 //Mäurer’s intern. Bureau für ausübende Kunst// in Wiesbaden zur Seite. Neben seiner Beteiligung am öffentlichen Musikleben (auch in Frankfurt und Mainz ließ er sich hören) war De Swert gern gesehener Gast in privaten Zirkeln und erschloss sich mit der Komposition zweier Opern ein neues Metier. Zumindest vorübergehend lehrte er zudem am [[freudenberg|Freudenberg]]schen Conservatorium (//Signale// Nr. 64, 1884); unter seinen Schülern war der Wiesbadener Cellist [[doetsch|August Dötsch]]. Während eines früheren Aufenthalts in Wiesbaden um die Mitte der 1870er Jahre hatte er möglicherweise [[grimm|Eugen Grimm]] Unterricht im Cello-Spiel erteilt. Ende des Jahres 1888 verließ er die Region und übernahm die Leitung der Musikakademie Ostende sowie der dortigen Künstlerkonzerte. Verheiratet war De Swert in zweiter Ehe (Sonnenberg 1886) mit der aus Mainz stammenden Schreinerstochter Antonie Breitenbach (* 1856); sie kehrte um die Mitte der 1890er Jahre nach Wiesbaden zurück und figuriert noch bis 1928 als „Konzertmeisters Witwe“ in den Adressbüchern. [[seibert|Julius Seibert]] widmete De Swert 1886 seine //Cavatine// op. 66.
  
 Die Geschäftsverbindung mit dem Haus →Schott im Mainz kam 1871 zustande; neben der Veröffentlichung von eigenen Kompositionen war De Swert vor allem gelegen an Bearbeitungen älteren Repertoires für sein Instrument: So begab er sich nach Brüssel, um in der Sammlung von François-Joseph Fétis nach „Schätzchen [zu] suchen“ (Brief an Schott, Berlin 28. Apr. 1872), und entdeckte in Berlin „gänzlich unbekannt[e]“ Manuskripte Johann Sebastian Bachs, die sich „in einem schlechten Zustand auf der hies. kgl. Bibliothek“ befanden (Brief an Schott, Berlin 10. Apr. 1872). Die Geschäftsverbindung mit dem Haus →Schott im Mainz kam 1871 zustande; neben der Veröffentlichung von eigenen Kompositionen war De Swert vor allem gelegen an Bearbeitungen älteren Repertoires für sein Instrument: So begab er sich nach Brüssel, um in der Sammlung von François-Joseph Fétis nach „Schätzchen [zu] suchen“ (Brief an Schott, Berlin 28. Apr. 1872), und entdeckte in Berlin „gänzlich unbekannt[e]“ Manuskripte Johann Sebastian Bachs, die sich „in einem schlechten Zustand auf der hies. kgl. Bibliothek“ befanden (Brief an Schott, Berlin 10. Apr. 1872).
  • swert.txt
  • Zuletzt geändert: 2024/04/25 21:36
  • von kk
  • angelegt 2021/09/29 16:29