wilens

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 Grete Wilens entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie (die eigentlich den Namen Wilensky trug und diesen 1922 offiziell zu Wilens ändern ließ) und wuchs in Bielefeld auf, wo sie mindestens zwischen 1911 und 1920 das Konservatorium besuchte, an dem auch ihr Bruder Richard (* Bielefeld 1. Apr. 1897 | † ebd. 17. Febr. 1981; später Pianist und Komponist) seine musikalische Ausbildung erhielt. 1925 verlobte sie sich mit einem Emil Winter; eine Eheschließung kam jedoch nicht zustande. Wilens arbeitete anschließend als Verkäuferin bei der Klaviermanufaktur //Grotrian-Steinweg// in Berlin und lebte seit spätestens 1932 in London. Dort spielte man Schlager ihrer Komposition im Rundfunk; sie besuchte die //London School of Economics// und gehörte 1944 zu den Gründern der //Composers’ Guild of Great Britain//. Ihre Eltern Bernhard (1870–1955) und Mathilde geb. Herz (1871–1961) sowie ihre Schwester Else (1901–1987) folgten ihr 1934 in die britische Hauptstadt, und alle vier erhielten nach dem Zweiten Weltkrieg die Britische Staatsbürgerschaft. Ihr Bruder Richard (s. o.) war bereits 1923 nach New York übersiedelt und kehrte später nach Bielefeld zurück. Dass Grete Wilens einen Platz im MMM gefunden hat, auch wenn sie keine Zeit in der Region am Mittelrhein zubrachte, ist dem Umstand zu verdanken, dass sie – unter Verwendung des Pseudonyms Gert Wilena – 1921 bei [[andre|André]] in Offenbach den One-step //In Frankfurt auf der Zeil// veröffentlichte. Einer Anekdote zufolge war sie von Freunden am Theater um eine Melodie für eine Operette gebeten worden – und entschied sich, ausgehend von dem Gefallen, den ihr One-step fand, ihn zu publizieren (vgl. //London Radio Times// 3. Juni 1932). Ein weiteres Werk erschien unter diesem Pseudonym; seit den 1930er Jahren verwendete sie ihren richtigen Namen. Grete Wilens entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie (die eigentlich den Namen Wilensky trug und diesen 1922 offiziell zu Wilens ändern ließ) und wuchs in Bielefeld auf, wo sie mindestens zwischen 1911 und 1920 das Konservatorium besuchte, an dem auch ihr Bruder Richard (* Bielefeld 1. Apr. 1897 | † ebd. 17. Febr. 1981; später Pianist und Komponist) seine musikalische Ausbildung erhielt. 1925 verlobte sie sich mit einem Emil Winter; eine Eheschließung kam jedoch nicht zustande. Wilens arbeitete anschließend als Verkäuferin bei der Klaviermanufaktur //Grotrian-Steinweg// in Berlin und lebte seit spätestens 1932 in London. Dort spielte man Schlager ihrer Komposition im Rundfunk; sie besuchte die //London School of Economics// und gehörte 1944 zu den Gründern der //Composers’ Guild of Great Britain//. Ihre Eltern Bernhard (1870–1955) und Mathilde geb. Herz (1871–1961) sowie ihre Schwester Else (1901–1987) folgten ihr 1934 in die britische Hauptstadt, und alle vier erhielten nach dem Zweiten Weltkrieg die Britische Staatsbürgerschaft. Ihr Bruder Richard (s. o.) war bereits 1923 nach New York übersiedelt und kehrte später nach Bielefeld zurück. Dass Grete Wilens einen Platz im MMM gefunden hat, auch wenn sie keine Zeit in der Region am Mittelrhein zubrachte, ist dem Umstand zu verdanken, dass sie – unter Verwendung des Pseudonyms Gert Wilena – 1921 bei [[andre|André]] in Offenbach den One-step //In Frankfurt auf der Zeil// veröffentlichte. Einer Anekdote zufolge war sie von Freunden am Theater um eine Melodie für eine Operette gebeten worden – und entschied sich, ausgehend von dem Gefallen, den ihr One-step fand, ihn zu publizieren (vgl. //London Radio Times// 3. Juni 1932). Ein weiteres Werk erschien unter diesem Pseudonym; seit den 1930er Jahren verwendete sie ihren richtigen Namen.
  
 +{{ :wilens.jpg?nolink&300|}}
 **Werke** — __als Gert Wilena__:  **Werke** — __als Gert Wilena__: 
 //In Frankfurt auf der Zeil. Onestep// bearb. von Heinrich Lorenz (Sst., Kl. bzw. Kl. bzw. erleichterte Kl.-Fsg.), Offenbach: André [1921]; D-B (erleichterte Fsg.), D-OF (mit Druckvorlage) – dass. arr. von [[villinger|Max Villinger]] (Salonorch.), ebd. [1921]; D-MHh <>  //In Frankfurt auf der Zeil. Onestep// bearb. von Heinrich Lorenz (Sst., Kl. bzw. Kl. bzw. erleichterte Kl.-Fsg.), Offenbach: André [1921]; D-B (erleichterte Fsg.), D-OF (mit Druckvorlage) – dass. arr. von [[villinger|Max Villinger]] (Salonorch.), ebd. [1921]; D-MHh <> 
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 **Referenzwerke und Literatur** — Art. //Wilens, Greta//, in: //International Encyclopedia of Women Composers// hrsg. von Aron I. Cohen 1987 <> Alice Brinkmann, //Spuren. Eine ganz normale Familie. Dokumentiert mit Briefen, Gedichtsammlungen, Akten, Dokumenten, Zeitungsartikeln, Fotografien und Erinnerungen//, Privatdruck [2002]; D-Hs <> Dagmar Buchwald, //Greta Wilens. „Es gibt drei Dinge, gegen die ich etwas habe: Religion, Nationalismus und Rasse.“//, in: //„unglaublich weiblich!// [2014] ([[http://www.unglaublich-weiblich.de/pdf/1986_greta_wilens.pdf|digital]]) **Referenzwerke und Literatur** — Art. //Wilens, Greta//, in: //International Encyclopedia of Women Composers// hrsg. von Aron I. Cohen 1987 <> Alice Brinkmann, //Spuren. Eine ganz normale Familie. Dokumentiert mit Briefen, Gedichtsammlungen, Akten, Dokumenten, Zeitungsartikeln, Fotografien und Erinnerungen//, Privatdruck [2002]; D-Hs <> Dagmar Buchwald, //Greta Wilens. „Es gibt drei Dinge, gegen die ich etwas habe: Religion, Nationalismus und Rasse.“//, in: //„unglaublich weiblich!// [2014] ([[http://www.unglaublich-weiblich.de/pdf/1986_greta_wilens.pdf|digital]])
  
-Abbildung: Änderung des Komponistenvermerks auf der Druckvorlage des //One-step//; D-OF+Abbildung 1: Änderung des Komponistenvermerks auf der Druckvorlage des //One-step//; D-OF 
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 +Abbildung 2: Titelseite zu //In Frankfurt auf der Zeil. One-step//; D-OF
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 Kristina Krämer Kristina Krämer
  
  • wilens.txt
  • Zuletzt geändert: 2024/04/23 23:36
  • von kk
  • angelegt 2023/06/20 17:27