spamer


SPAMER, (GEORG) LUDWIG (auch Louis) * Westerburg (nicht Weilburg) 27. Febr. 1803 | † Darmstadt 24. Nov. 1849; Komponist, Pädagoge

Spamer, dessen Vater Johann Valentin S. als Rentmeister im Dienst des Grafen von Leiningen stand, suchte im September 1825 in Frankfurt/M. um die Erlaubnis, Musikunterricht erteilen zu dürfen, an und erhielt im Dezember desselben Jahres eine einjährige Genehmigung (ob seine im Januar 1827 eingereichte Supplik um eine Verlängerung genehmigt wurde, ist ungewiss). Wenig später wandte er sich, mit einer Empfehlung Johann Nepomuk Schelbles ausgestattet, an den Mainzer Verlag Schott: Er wünsche die ihm „übrige Zeit musikalischen Arbeiten zu widmen“ und würde sich „mit Arrangiren sowohl von Quartetten, Quintetten pp. zu 4 Händen u. dergl., als auch einzelner Opernstücke und vorzüglich ganzer Opern zu Clavierauszug, Quartett pp. gerne beschäftigt sehen.“ (Brief an Schott, 10. Jan. 1826) Etwa seit den 1830er Jahren war Spamer in Darmstadt als Musiklehrer (Kl., Theorie) tätig; zu seinen Schülern zählten Friedrich Netz und Philipp Carl →Schmitt. 1843 bewarb er sich auf die Stelle des Gesanglehrers am Lehrerseminar in Idstein, die jedoch mit Carl Feye besetzt wurde. Im selben Jahr gründete Spamer den Gesangverein Harmonie, den er bis zu seinem Tod leitete und mit dem er zahlreiche eigene Stücke einstudierte. Seine Oper Libussa, 1843 fertiggestellt, gelangte nie zur Aufführung. Carl Thurn nannte ihn „einen herrlichen Sinfonie-Componisten“ (AmZ 1. März 1837), sodass man vermuten könnte, dass neben der Es-Dur Sinfonie (s. Werke) weitere existierten. Spamer starb unverheiratet.

Werke1. Gedruckte Werke: a. mit Opuszahl: 2 Polonoisen (Kl. 4ms) op. 1, Halle: Anton [1824]; D-B – Frankfurt: Fischer [1827/28] <> 6 vierstimmige Gesänge (Aufruf zum Gesang, Stoßt an, Zur Nacht, Wandrers Nachtlied, Abendlied, Wein, Weiber und Gesang) (Mst.) op. 2, für die Frankfurter Liedertafel, Frankfurt: Pichler [1828]; ehemals D-DS (Kriegsverlust) <> Das Lied vom Prinzen Emil von Hessen („Wie lodert dort hell das Feuer“) (Sst., Kl.) op. 4, Darmstadt: Heil [1835]; ehemals D-DS <> Sonatine (Kl.) op. 6, Hamburg: Schuberth & Comp. [vor 1844] <> La Folle. Romance de Grisar variée (Kl.) op. 9, Mainz: Schott [1835]; D-Mbs (Stichvorlage digital) <> Fantaisie et Rondeau sur des Motifs favoris de l’Opéra: Le Chaval de Bronze d’Auber (Kl.) op. 10, ebd. [1836]; D-B, D-Mbs (digital) <> École primaire. Recueil de Morceaux instructifs et amusants à l’usage de la Jeunesse et très soigneusement doigtés (Kl. 4ms) op. 12, 3 Hefte, ebd. [1837, 1839]; A-Wn, CH-Bm, D-B, D-F, D-Mbs (digital: Heft 1, 2, 3) <> Souvenir des Huguenots. Fantaisie sur les plus jolis Motifs de cet Opéra (Kl.) op. 13, ebd. [1836]; D-B, D-Mbs (digital, Stichvorlage digital) <> Frohsinn und Laune. Walzer mit Introduction und Coda (Kl. 4ms) op. 14, ebd. [1837]; D-B, D-KA, D-Mbs, DK-Kk – dass. als Bonne Humeur. Walse avec Introduction et Finale (Kl. 2ms), ebd.; D-Mbs (digital) <> Hugenotten-Walzer mit Introduction und Coda nach Melodien dieser Oper (Kl. 4ms) op. 15, ebd. [1837]; CH-Bu, D-B, D-Mbs (digital, s. Abb.), DK-Kk <> Souvenir d’Actéon. Fantaisie sur les plus jolis Motifs de cet Opéra (Kl.) op. 16, ebd. [1838]; D-B, D-Mbs (digital) <> 6 grandes Marches (Pas redoublés) (Militärmusik), op. 17, ebd. [1838]; D-B <> Die Gemüthlichen. Walzer mit Introduction und Coda (Kl.) op. 18, ebd. [1838]; D-B, D-Mbs (digital) <> Weissmützen-Walzer mit Introduction und Coda nach Melodien dieser Oper (Kl.) op. 19, ebd. [1838]; D-B, D-Mbs (digital) <> Jugend-Erinnerungen. Walzer mit Introduction und Coda (Kl.) op. 20, ebd. [1837]; D-B, D-Mbs (digital), GB-Lam <> Trio c-Moll (Kl., Vl., Vc.) op. 22, ebd. [1842]; D-B, D-F, D-Mbs (digital) <> Études mélodiques. (Suite à l’Ecole primaire) (Kl. 4ms), op. 24, 2 Hefte, ebd. [1845]; D-B <> b. ohne Opuszahl: Lyra. Taschenbuch für Freude des Guitarre-Spiels und des Gesangs (Sst., Git.), Frankfurt: Fischer [ca. 1828] <> I Puritani de Bellini. Ouverture (Kl. 4ms), Mainz: Schott [1836]; D-B (digital) <> Aufruf zum Gesang (Mst.), in: Der deutsche Sängersaal, 2. Heft, Offenbach: André [1845]; CH-Bu, als Ms. in D-KNu <> 2. Ungedrucke Werke (Kriegsverlust, Mss. ehemals in D-DS, wenn nicht anders angegeben): a. Bühnenwerke: Libussa. Lyrisches Drama in 2 Abteilungen, Prinzessin Marie von Hessen gewidmet [1843 vollendet] <> b. Orchesterwerke: Grosse Symphonie Es-Dur [vermutl. vor 1837] <> Concert-Rondo B-Dur (Kl., Orch.) <> c. Vokalwerke: Vorüber (Mch.), Ms. in D-B s. RISMonline <> 2 Männerchöre Sonntagsfreude und Warnung vor dem Wasser (Mch.)

Quellen und Referenzwerke — KB Westerburg (ev.); KB Darmstadt (ev.) <> Senatssupplikationen; D-Fsa (206/816) <> Briefe (an Schott) in D-B und D-DS, s. Kalliope <> Adressbücher Darmstadt <> Die Musikalien der großherzoglichen Hofbibliothek in Darmstadt, Darmstadt 1874 <> Knispel 1891, S. 368 <> MMB, HmL <> Pazdírek <> AmZ 1. März 1837, 9. Nov. 1842; Didaskalia (Frankfurt) 16. Aug. 1843, 28. März 1844, 3. Febr. 1845, 14. Okt. 1846, 11. Dez. 1849 (Nekrolog)

Literatur — Schweitzer 1975


Kristina Krämer

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  • angelegt 2019/02/20 19:15