schutter


SCHUTTER, (MAX FRIEDRICH EDUARD) LEOPOLD * Sondershausen 19. Dez. 1858 | † Darmstadt 6. Febr. 1920; Musiker, Musikalienhändler und -verleger

Schutter, Sohn eines fürstlichen Vorreiters, kam gegen 1889 als Musiker aus Aachen mit seiner Ehefrau Margarethe Louise geb. Forstmann (* Aachen um 1856 | † Darmstadt 17. Aug. 1937) und den gemeinsamen Kindern nach Darmstadt. Hier spielte er als Flötist im Theaterorchester, wurde 1894 zum Hof- und 1907 zum Kammermusiker ernannt und erhielt 1914 das silberne Ehrenkreuz zum fünfundzwanzigsten Dienstjubiläum. Schutter verfasste Opernlibretti (Vardhâmana (1892) und Der Elephant (1900)) für seinen Kollegen Bruno Oelsner und betätigte sich nach der Jahrhundertwende zudem im Handelsgewerbe: Seit 1904 war er Inhaber einer Piano-, Musikinstrumenten- und Musikalienhandlung samt Leihanstalt (bis 1908: Wilhelminenstr. 6) und trat ab 1905 als Verleger in Erscheinung. 1906 übernahm er von Carl Kolloff die Hofmusikalienhandlung Georg Thies Nachf. (Elisabethenstr. 12) sowie, allerdings erst nach Thies’ Tod im Jahr 1908, den angegliederten Verlag. Bis 1911 lassen sich knapp 40 Verlagswerke nachweisen (mehrheitl. überliefert in D-B) – ca. zehn mit dem Impressum L. Schutter bzw. L. Schutter Commissions-Verlag (zw. VN 1–16) und knapp dreißig mit Georg Thies Nachfolger (zw. VN 101–mind. 191, als Fortsetzung der Nummernreihe Thies’). Zu den Autoren gehören L. Brill, Fritz Brückmann, Karl und Eugen Grim, Wilhelm Hilge, Fritz Kucera, Henry J. Lautz, Chr. W. Lorenz, Eugen Marlow (Braunschweig), Michele Noli, Fürstin Emma zu Solms-Hohensolms-Lich, Wilhelm Süss und Auguste Wadsack. Neben Musikalien und Musikpädagogischen Schriften veröffentlichte Schutter außerdem einen Darmstädter Konzert-Kalender (1910/11; D-W). Nach seinem Tod führte seine Witwe, die ihn von Beginn an als Prokuristin unterstützt hatte, die Musikalienhandlung noch bis 1932 weiter. Die gemeinsame Tochter Seraphine Johanna Jenny (* Aachen 17. Apr. 1888) heiratete 1912 in Darmstadt den Musikalienhändler Franz Ferdinand Zierfuss (* Nürnberg 8. Okt. 1882; Sohn des Verlegers Hugo Zierfuss), woraufhin dieser mindestens zwei Werke mit Darmstädter Impressum veröffentlichte, bevor das Ehepaar sich nach München wandte und dort den Verlag für Moderne Musik leitete.

Quellen und Referenzwerke — Akten in D-DSsa (D 8 Nr. 231/7c, 231/9; G 28 Darmstadt Nr. R 647; G 31 P Nr. 2709; G 55 Nr. 149/1) <> Standesamtsregister Darmstadt <> Adressbücher Aachen und Darmstadt <> Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 29. Dez. 1894 (Beilage Nr. 32), 31. Dez. 1907 (Beilage Nr. 31), 27. Nov. 1914 (Beilage Nr. 22) <> Musikalisches Wochenblatt (Leipzig) 19. Jan. 1893, Signale für die musikalische Welt (Leipzig) 10. Okt. 1900 <> MMB <> Knispel 1910 <> StiegerO

Abbildung 1: Umschlag der Musikalienhandlung Schutter [ca. 1905]; D-BABHkrämer

Abbildung 2: Stempel der Musikalienhandlung Thies Nachf. [nach 1906]; D-BABHkrämer


Kristina Krämer

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  • Zuletzt geändert: 2024/01/04 18:35
  • von kk
  • angelegt 2021/02/06 03:00