kliegl

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-Mit der Berufsbezeichnung eines Musikers lässt sich Kliegl erstmals 1831 als Trauzeuge seines Bruders, des Musikers Johann K. (* 2. Aug. 1805) greifen. Die musikalische Ausbildung dürfte im lokalen oder familiären Umfeld (der Vater Franz Joseph (ca. 1777–1841) war Musikant und Schneider) erfolgt sein. Zwischen 1837 und 1841 wurde Kliegl Mitglied der Kurmusik in Bad Ems unter Joseph Roleder, deren 10–12 Mitglieder ebenfalls aus der Region südlich von Karlsbad (insbesondere aus dem unweit von Teichhäuseln gelegenen Donawitz (Stanovice)) stammten, und steuerte eigene Kompositionen für das Repertoire der Kapelle bei. [[foreit|Anton Foreit]], den er 1841 kennenlernte, vermittelte den Kontakt zu Schott, sodass der Verlag in den folgenden Jahren seine Kunden (in den Reihen //Der Rheinländer// und //Emser Bade-Saison//) mit den Lieblingsstücken der vergangenen Kursaison versorgen konnte. Für die Saison 1848 wurde in Bad Ems aus politischen Gründen eine Truppe einheimischer Musiker engagiert – unzufrieden mit den Leistungen forderte der Gemeinderat im Folgejahr das erneute Engagement der böhmischen Musiker, denen Kliegl von 1850 und 1851 als Direktor vorstand. Im Winterhalbjahr kehrte er meist in seine Heimat zurück oder unternahm Reisen – möglicherweise gehörte er jener „Kliegel’schen Musikgesellschaft aus Karlsbad“ an, die 1840 in München und Regensburg sowie 1842 in Fürth auftrat. Im Herbst/Winter 1846 lässt sich ein Anton Kliegl als Mitglied einer reisenden „Bohemian Band“ in England und Irland nachweisen. Seit 1852 wurde in Bad Ems die Musik durch die Militärkapelle des ersten nassauischen Regiments unter [[weigand|Johann Sebastian Weigand]] besorgt, woraufhin sich Kliegl dauerhaft in Teichhäuseln niederließ. In erster Ehe war er mit Anna geb. Teiml († 23. Nov. 1838) verheiratet, anschließend (seit 1839) mit Josepha geb. Hofmann († 25. Dez. 1855); ein Sohn von ihm war 1850 Kammermusiker bei Ferdinand von Lobkowitz in Eisenberg (Jezeří). Eine mögliche Verwandtschaft zum Kissinger Kurkapellmeister Johann Kliegl (1808–1883), der aus dem benachbarten Neukaunitz (Nové Kounice) stammte, ist bislang nicht nachweisbar. +Mit der Berufsbezeichnung eines Musikers lässt sich Kliegl erstmals 1831 als Trauzeuge seines Bruders, des Musikers Johann K. (* 2. Aug. 1805) greifen. Die musikalische Ausbildung dürfte im lokalen oder familiären Umfeld (der Vater Franz Joseph (ca. 1777–1841) war Musikant und Schneider) erfolgt sein. Zwischen 1837 und 1841 wurde Kliegl Mitglied der Kurmusik in Bad Ems unter Joseph Roleder, deren 10–12 Mitglieder ebenfalls aus der Region südlich von Karlsbad (insbesondere aus dem unweit von Teichhäuseln gelegenen Donawitz (Stanovice)) stammten, und steuerte eigene Kompositionen für das Repertoire der Kapelle bei. [[foreit|Anton Foreit]], den er 1841 kennenlernte, vermittelte den Kontakt zu Schott, sodass der Verlag in den folgenden Jahren seine Kunden (in den Reihen //Der Rheinländer// und //Emser Bade-Saison//) mit den Lieblingsstücken der vergangenen Kursaison versorgen konnte. Im Winterhalbjahr kehrte Kliegl meist in seine Heimat zurück oder unternahm Reisen – möglicherweise gehörte er jener „Kliegel’schen Musikgesellschaft aus Karlsbad“ an, die 1840 in München und Regensburg sowie 1842 in Fürth auftrat. Im Herbst/Winter 1846 lässt sich ein Anton Kliegl als Mitglied einer reisenden „Bohemian Band“ in England und Irland nachweisen. Für die Saison 1848 wurde in Bad Ems aus politischen Gründen eine Truppe einheimischer Musiker engagiert – unzufrieden mit den Leistungen forderte der Gemeinderat im Folgejahr das erneute Engagement der böhmischen Musiker, denen Kliegl nun (1849–51) als Direktor vorstand. Mit Verweis auf ihre Zuverlässigkeit und Beliebtheit bei den Kurgästen plädierte der Gemeinderat 1852 vergeblich für deren Weiterbeschäftigung. Seit 1852 wurde die Kurmusik in Bad Ems durch die Militärkapelle des ersten nassauischen Regiments unter [[weigand|Johann Sebastian Weigand]] besorgt. Klieglder Ende 1854 erneut erfolglos um einen Vertrag ansuchte, ließ sich dauerhaft in Teichhäuseln nieder. In erster Ehe war er mit Anna geb. Teiml († 23. Nov. 1838) verheiratet, anschließend (seit 1839) mit Josepha geb. Hofmann († 25. Dez. 1855); ein Sohn von ihm war 1850 Kammermusiker bei Ferdinand von Lobkowitz in Eisenberg (Jezeří). Eine mögliche Verwandtschaft zum Kissinger Kurkapellmeister Johann Kliegl (1808–1883), der aus dem benachbarten Neukaunitz (Nové Kounice) stammte, ist bislang nicht nachweisbar. 
  
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 __Zuschreibung unsicher__: //Neue und beliebte schottische Walzer der Prager Musici//, 3 Hefte, Hamburg: Cranz [1834] <> //Wiener-Walzer. Tiroler-Walzer. Schützen- u. Jäger-Walzer u. Schottisch//, als Nrn. 131–32 in: //Terpsichore. Auswahl beliebter Hamburger Tänze//, ebd. [1836] __Zuschreibung unsicher__: //Neue und beliebte schottische Walzer der Prager Musici//, 3 Hefte, Hamburg: Cranz [1834] <> //Wiener-Walzer. Tiroler-Walzer. Schützen- u. Jäger-Walzer u. Schottisch//, als Nrn. 131–32 in: //Terpsichore. Auswahl beliebter Hamburger Tänze//, ebd. [1836]
  
-**Quellen und Referenzwerke** — KB Teichhäuseln und Petschau <> Briefe an Schott in D-B, s. [[https://kalliope-verbund.info/de/eac?eac.id=1073890805|Kalliope]] <> 2 Briefe Foreits, Kliegl betreffend (vom 18. Aug. und 1. Sept. 1841); D-B <> Akten zur Emser Kurmusik; D-WIhha (Best. 211 Nr. 8118; Best. 212 Nr. 966) <> //Emser Kurliste der anwesenden und durchreisenden Fremden// 1851 passim <> MMB, Kat. Schott 1865 <> //Hamburger Nachrichten// 29.9.1834 (Anzeige Cranz); //Münchner Tagblatt// 6. Jan. 1840; //Regensburger Zeitung// 18. Jan. 1841; //Fürther Tagblatt// 31.12.1842; //Baierischer Eilbote// 18.2.1844; Nennungen in der englischen Presse u. a. //Birmingham Journal// 31. Okt. 1846 und //Dublin Evening Packet and Correspondent// 10. Dez. 1846+**Quellen und Referenzwerke** — KB Teichhäuseln und Petschau <> Briefe an Schott in D-B, s. [[https://kalliope-verbund.info/de/eac?eac.id=1073890805|Kalliope]] <> 2 Briefe Foreits, Kliegl betreffend (vom 18. Aug. und 1. Sept. 1841); D-B <> Akten zur Emser Kurmusik; D-WIhha (Best. 211 Nr. 8118; Best. 212 Nr. 966) und Stadtarchiv Bad Ems (2/578) <> //Emser Kurliste der anwesenden und durchreisenden Fremden// 1851 passim <> MMB, Kat. Schott 1865 <> //Hamburger Nachrichten// 29.9.1834 (Anzeige Cranz); //Münchner Tagblatt// 6. Jan. 1840; //Regensburger Zeitung// 18. Jan. 1841; //Fürther Tagblatt// 31.12.1842; //Baierischer Eilbote// 18.2.1844; Nennungen in der englischen Presse u. a. //Birmingham Journal// 31. Okt. 1846 und //Dublin Evening Packet and Correspondent// 10. Dez. 1846
  
-**Literatur** — Albert Henche, //Zur Geschichte der Emser Kurmusik. Nach Akten des preußischen Staatsarchivs in Wiesbaden//, in: //Heimatblätter für den Unterlahnkreis// 1, 1926, Nr. 9, S. 1f. <> Gertrud Bach, //Kur-, Konzert und Operettenmusik in Bad Ems während seiner Glanzzeit//, in: //Rheinische Heimatpflege// Neue Folge 13, 1976, S. 118–123+**Literatur** — Albert Henche, //Zur Geschichte der Emser Kurmusik. Nach Akten des preußischen Staatsarchivs in Wiesbaden//, in: //Heimatblätter für den Unterlahnkreis// 1, 1926, Nr. 9, S. 1f. (mit teils irrigen Angaben) <> Gertrud Bach, //Kur-, Konzert und Operettenmusik in Bad Ems während seiner Glanzzeit//, in: //Rheinische Heimatpflege// Neue Folge 13, 1976, S. 118–123
  
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 Kristina Krämer Kristina Krämer
  
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  • Zuletzt geändert: 2023/11/07 07:54
  • von kk
  • angelegt 2020/07/27 14:05