grimmv

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


GRIMM, VALENTIN (OTTO) * Karlsruhe 15. Jan. 1887 | † Bückeburg 6. Sept. 1953; Klarinettist, Komponist

Nach seiner Ausbildung zum Klarinettisten an der Allgemeinen Musikbildungs-Anstalt in Karlsruhe wurde der Schuhmacherssohn Grimm Mitglied der Kapelle des Badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 100 unter Musikdirektor Adolf Boettge. Mit dieser gastierte er 1910 im Wiesbadener Kurhaus. Im selben Jahr ehelichte er die Karlsruher Näherin Magdalena geb. Späth – die Scheidung folgte bereits 1913. Grimm wurde 1914 Mitglied des Wiesbadener Kurorchesters und wirkte bei zahlreichen Konzerten desselben als Solo-Klarinettist mit. Zudem wurden mehrere Kompositionen von ihm im Rahmen der Abonnementskonzerte unter Hermann Irmer zu Gehör gebracht. 1919 folgte die Heirat mit der Modistin Bertha geb. Gerhard (* Wiesbaden 14. Nov. 1882), wobei Musikdirektor Karl Theodor Schulz (* Landau 1. Mai 1873), der 1920 wiederum Grimms Stieftochter Margarete Berta Helene geb. Gerhard (* Berlin 24. Nov. 1902) heiratete, als Trauzeuge fungierte. Im Sommer 1921 schloss sich das Ehepaar Grimm zunächst dem nach Rio de Janeiro engagierten Konzertmeister Wilhelm Wolff auf seiner Reise an und übersiedelte 1922 nach New York, wo sie (unterbrochen von einigen Reisen in die Heimat) seit spätestens 1929 lebten – er als Musiker, sie als Schneiderin. Die Jahre 1933 bis 1938 verbrachten sie in Hamburg, wo Grimm als Kammermusiker mehrfach mit dem Norddeutschen Rundfunkorchester unter José Eibenschütz spielte. Anschließend kehrte das Paar zurück nach New York und ist dort noch im Census von 1940 nachgewiesen. Der weitere Lebensweg bis zu seinem Tod in Bückeburg ist ungewiss. Eine nähere Verwandtschaft zur Musikerfamilie Grimm lässt sich nicht nachweisen.

Werke (sämtlich ungedruckt und der Wiesbadener Presse entnommen) — Deutscher Heldenmarsch (Orch.); aufgef. Wiesbaden 1915 <> Abschied. Lied ohne Worte (Solo-Trp.); aufgef. von Ewald Dietzel ebd. 1915 <> Melancholie. (Larghetto in d-Moll) (Klar., Orch.); aufgef. ebd. 1915 <> Walzer-Intermezzo (Str.-Orch., Hrf.); aufgef. ebd. 1916 <> Dämmerzauber. Walzer-Intermezzo (Orch.); aufgef. ebd. 1916 <> Mascotte. Walzer-Intermezzo (Orch.); aufgef. ebd. 1920

Quellen — Standesamtsregister Karlsruhe, Wiesbaden <> Census Records New York 1930, 1940 <> New York Passenger Arrival List (Ellis Island) 26. Juli 1922; Hamburger Passagierlisten 26. Juli 1921, 16. Aug. 1929, 14. Mai 1931, 13. Okt. 1932, 1. Sept. 1938; Bremer Passagierlisten 15. Aug. 1925, 19. Nov. 1925, (nicht angetreten: 19. Apr. 1928, 9. Juni 1928, 5. Juli 1928) <> Adressbücher Wiesbaden, Hamburg <> Badische Landeszeitung (Karlsruhe) 1. Apr. 1904; Badische Presse (Karlsruhe) 11. Dez. 1909; Wiesbadener Tagblatt 9. Aug. 1910; Wiesbadener Zeitung 3. Okt. 1914 (Morgen-Ausg.), 16. März 1915 (dto.), 3. Apr. 1915 (Abend-Ausg.), 24. Sept. 1915 (dto.), 12. Febr. 1916 (dto.), 26. Apr. 1916 (dto.), 13. Juli 1920 (dto.) und passim; Wiesbadener Bade-Blatt 16. Juli 1921 und passim; Karlsruher Tagblatt 15. Aug. 1930; Badischer Beobachter (Karlsruhe) 17. Aug. 1930, 2. Sept. 1930; Hamburger Nachrichten 5. Mai 1933, 21. Okt. 1933


Kristina Krämer

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
  • grimmv.1637601955.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2021/11/22 18:25
  • von kk
  • angelegt 2021/11/22 18:25