dreymann

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 **DREYMANN (Familie)** **DREYMANN (Familie)**
  
-(1) **Bernhard** get. Beckum 27. Juni 1788 | † Fenain (Frankreich) 10. Jan. 1857; Orgelbauer+[[dreymann#(1)|(1)]] **Bernhard** get. Beckum 27. Juni 1788 | † Fenain (Frankreich) 10. Jan. 1857; Orgelbauer
  
-(2) **Johann Hermann** * Mainz 1. März 1824 | † Langenschwalbach 15. Sept. 1862; Sohn von (1), Orgelbauer+[[dreymann#(2)|(2)]] **Johann Hermann** * Mainz 1. März 1824 | † Langenschwalbach 15. Sept. 1862; Sohn von (1), Orgelbauer
  
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-**(1)** Bernhard Dreymann lernte ab 1805 bei seinem Vater, dem Orgelbauer und Organisten Johann Hermann Dreymann (1759–1833), ging 1817 auf Wanderschaft und arbeitete unter anderem bei Johann Simon Buchholz in Berlin, Johann Andreas Uthe in Dresden und Christoph Erler in Wien. Ab 1821 ist er nachweisbar in der Werkstatt des bereits 1808 verstorbenen Orgelbauers [[ripple|Franz Xaver Ripple]] in Mainz, die er 1823 von der Witwe erwerben konnte; 1833 verlegte er seine Werkstatt in ein Anwesen im Thiergarten (heute am Schillerplatz, Ecke Emmeranstraße). Dreymanns Œuvre, gefördert besonders von Johann Christian Heinrich →Rinck, beläuft sich auf über 50 Orgelbauten in Rheinhessen, Starkenburg, Oberhessen, Nassau, in der Pfalz und in Belgien. Sein größtes und wichtigstes Instrument baute er 1837 für St. Ignaz in Mainz anstelle der Vorgängerorgel von [[onimus|Joseph Anton Onimus]] und im Gehäuse von Johann Peter Metz; Dreymann baute 1853 auch die Orgel der neuen liberalen Mainzer Hauptsynagoge (1912 ersetzt).+<WRAP column 1em> 
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 +Bernhard Dreymann lernte ab 1805 bei seinem Vater, dem Orgelbauer und Organisten Johann Hermann Dreymann (1759–1833), ging 1817 auf Wanderschaft und arbeitete unter anderem bei Johann Simon Buchholz in Berlin, Johann Andreas Uthe in Dresden und Christoph Erler in Wien. Ab 1821 ist er nachweisbar in der Werkstatt des bereits 1808 verstorbenen Orgelbauers [[ripple|Franz Xaver Ripple]] in Mainz, die er 1823 von der Witwe erwerben konnte; 1833 verlegte er seine Werkstatt in ein Anwesen im Thiergarten (heute am Schillerplatz, Ecke Emmeranstraße). Dreymanns Œuvre, gefördert besonders von Johann Christian Heinrich →Rinck, beläuft sich auf über 50 Orgelbauten in Rheinhessen, Starkenburg, Oberhessen, Nassau, in der Pfalz und in Belgien. Sein größtes und wichtigstes Instrument baute er 1837 für St. Ignaz in Mainz anstelle der Vorgängerorgel von [[onimus|Joseph Anton Onimus]] und im Gehäuse von Johann Peter Metz; Dreymann baute 1853 auch die Orgel der neuen liberalen Mainzer Hauptsynagoge (1912 ersetzt).
  
 Für die Instrumente Dreymanns charakteristisch ist der Manualumfang bis g<sup>3</sup>, außerdem die Anordnung der Manualwerke nebeneinander. Auffällig ist die Serienfertigung von Windladen und Klaviaturen, außerdem die späte Einführung von Kastenbälgen (1846); Dreymann baute nur einmalig einen Schwellkasten (1846) und eine Kegellade (1852). Für die Instrumente Dreymanns charakteristisch ist der Manualumfang bis g<sup>3</sup>, außerdem die Anordnung der Manualwerke nebeneinander. Auffällig ist die Serienfertigung von Windladen und Klaviaturen, außerdem die späte Einführung von Kastenbälgen (1846); Dreymann baute nur einmalig einen Schwellkasten (1846) und eine Kegellade (1852).
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-Johann Hermann Dreymann **(2)** wurde im väterlichen Betrieb zum Orgelbauer ausgebildet und erwarb 1855 die Firma, die er wegen seines frühen Todes infolge einer Lungentuberkulose nur wenige Jahre leitete. Er fertigte insgesamt 17 Orgeln an. Die Mainzer Werkstatt wurde von den Meistergesellen Johann Georg Finkenauer (1807–1865) und [[embach|Philipp Adam Embach]] (* 1837) unter dem Firmennamen //Finkenauer & Cie.// weitergeführt; 1865 übernahm sie Embach, der am 19. Mai 1866 Anna Maria Finkenauer, die Tochter seines verstorbenen Partners, heiratete. Von den fünf Kindern wurde Adam Nikolaus Embach (1870–1923) Orgelbauer, trat aber kaum noch in Erscheinung. Die 1865 gebauten Instrumente in Grünberg-Ladenbach und Kriegsheim können aufgrund der Übernahme der Bauprinzipien Dreymanns durch seine ehemaligen Gesellen als postume Dreymann-Orgeln verstanden werden.+<WRAP column 1em> 
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 +Johann Hermann Dreymann wurde im väterlichen Betrieb zum Orgelbauer ausgebildet und erwarb 1855 die Firma, die er wegen seines frühen Todes infolge einer Lungentuberkulose nur wenige Jahre leitete. Er fertigte insgesamt 17 Orgeln an. Die Mainzer Werkstatt wurde von den Meistergesellen Johann Georg Finkenauer (1807–1865) und [[embach|Philipp Adam Embach]] (* 1837) unter dem Firmennamen //Finkenauer & Cie.// weitergeführt; 1865 übernahm sie Embach, der am 19. Mai 1866 Anna Maria Finkenauer, die Tochter seines verstorbenen Partners, heiratete. Von den fünf Kindern wurde Adam Nikolaus Embach (1870–1923) Orgelbauer, trat aber kaum noch in Erscheinung. Die 1865 gebauten Instrumente in Grünberg-Ladenbach und Kriegsheim können aufgrund der Übernahme der Bauprinzipien Dreymanns durch seine ehemaligen Gesellen als postume Dreymann-Orgeln verstanden werden.
  
 **Werke** (in Auswahl) — 1854 Engelstadt, ev. (I/P/8), 1984 restauriert von Förster & Nicolaus <> 1859 Mainz, St. Stephan (II/27), 1873 durch Martin Schlimbach umgebaut, 1942 zerstört <> 1859 Großholbach, Heilige Dreifaltigkeit (I/P/10), erhalten <> 1860 Bingen (ev.) (II/P/15), 1960 ersetzt <> 1861 [Bad-Homburg-] Kirdorf (II/P/31), 1965 von Johannes Klais (Bonn) restauriert sowie um ein Rückpositiv und auf III/P/41 erweitert. **Werke** (in Auswahl) — 1854 Engelstadt, ev. (I/P/8), 1984 restauriert von Förster & Nicolaus <> 1859 Mainz, St. Stephan (II/27), 1873 durch Martin Schlimbach umgebaut, 1942 zerstört <> 1859 Großholbach, Heilige Dreifaltigkeit (I/P/10), erhalten <> 1860 Bingen (ev.) (II/P/15), 1960 ersetzt <> 1861 [Bad-Homburg-] Kirdorf (II/P/31), 1965 von Johannes Klais (Bonn) restauriert sowie um ein Rückpositiv und auf III/P/41 erweitert.
  • dreymann.txt
  • Zuletzt geändert: 2022/05/20 00:02
  • von kk
  • angelegt 2019/12/12 15:15