Michael Heinrich Schattemann


SCHATTEMANN (auch Schad(e)mann, Schättmann u. ä.), MICHAEL HEINRICH (Henrich) get. Speyer 21. Aug. 1671 | † nicht vor 1727; Spezereihändler und Zuckerbäcker, Kaufmann, Organist

Schattemann, Sohn eines Speyerer Spezerei-Händlers und Zuckerbäckers sowie Enkel des damaligen Bürgermeisters, ergriff den Beruf des Vaters und ließ sich zu Beginn der 1690er Jahre in Darmstadt nieder. Die angesichts seiner eigentlichen Profession reichlich ungewöhnliche Tatsache, dass er zwischen 1702 und 1712 den Organistendienst an der Darmstädter Stadtkirche versah, setzt eine entsprechende Ausbildung voraus, über die jedoch nichts bekannt ist; Noack (S. 143) vermutet Gottfried →Grünewald als Kompositionslehrer, was freilich nur für die Zeit ab 1711 zutreffen kann. Just in diesem Jahr bezeichnet ein Taufeintrag Schattemann als „Organisten u. Krähmer“ (15. Okt. 1711), und nach nicht langer Zeit scheint er sich wieder ausschließlich seinem ursprünglichen Gewerbe zugewandt zu haben. Vor bzw. nach ihm waren es (lt. Noack, S. 297) die Schulmeister Johann Georg Moter (1671–1716) und Christoph Wilhelm Beil, die den Dienst an der Orgel der Stadtkirche verrichteten. Schattemanns Ehefrau Anna Barbara (* Darmstadt 30. Juni 1673 | begr. ebd. 22. März 1727; Heirat 1692) war eine Tochter des fürstlichen Kammerdieners Johann Caspar Göring.

WerkePartita (Cemb.) C-Dur; D-DS (s. RISMonline) <> Partita G-Dur; ehem. D-DS

Quellen — KB Darmstadt (luth.) <> Geburtsschein, ausgestellt 1692; Stadtarchiv Speyer

Literatur — Noack 1967


Axel Beer