Franz Kirpal


KIRPAL, FRANZ (XAVER) * Mariaschein (Bohusudov, Böhmen) 7. Dez. 1812 | † Wiesbaden 16. Apr. 1892; Musiker

Franz Kirpal, Sohn eines Schullehrers und einer Bauerntochter, lebte bis in die 1830er Jahre hinein als Musiker in seinem Geburtsort, von wo aus er 1833 – mit unbekanntem Ziel – vor der Konskription flüchtete. Im Oktober 1839 fand er eine Anstellung als Chordirektor am Wiesbadener Theater und blieb bis zu seiner Pensionierung im Dezember 1878 in dieser Position; aus Anlass seines Übergangs in den Ruhestand wurde ihm der preußische Kronen-Orden IV. Klasse verliehen. Verheiratet war Kirpal seit 1840 mit Therese geb. Heinefetter, die bis um 1870 Mitglied des Theaterchors war; zwei Söhne aus der Ehe wurden ebenfalls Musiker: (Carl) Joseph (* Wiesbaden 10. Nov. 1844 | † ebd. 6. März 1898) gehörte etwa seit 1870 dem Theaterorchester an (2. Violine), und Julius (Jakob) (* Wiesbaden 4. Juni 1850 | † ebd. 22. Dez. 1914) seit ca. 1877 dem Theaterchor; zeitweise leitete er auch vertretungsweise den Gesangverein des Wiesbadener Männerklubs.

Werke (Zuschreibung nicht gesichert) — Musik zum Liederspiel Der alte Gardist (Aachener Zeitung 29. Sept. 1849) <> Musik zum Schauspiel König, Graf und Zitherschlägerin (Aschaffenburger Zeitung 31. Jan. 1852)

Quellen — KB Mariaschein; KB, Standes- und Zivilstandsregister Wiesbaden <> Fallakten Franz Xaver, Joseph und Julius Kirpal; D-WIhha (Best. 428 Nr. 2955, 2928 und 2961) <> Adressbücher Wiesbaden <> Amtsblatt zur Prager Zeitung 27. Juni 1833; Aachener Zeitung 29. Sept. 1849; Aschaffenburger Zeitung 31. Jan. 1852; Signale für die musikalische Welt Nr. 36 (Sept.) 1856, 20. Febr. 1862, 22. Aug. 1867; Allgemeine Zeitung 16. Jan. 1879; Musikalisches Wochenblatt 10. Jan. 1889; Wiesbadener General-Anzeiger 16. Okt. 1894, 25. März 1897, 18. Dez. 1903 <> Deutscher Bühnenalmanach

Literatur — Weddigen 1894


Axel Beer