HERGEN, FRANZ CARL * Ehrenbreitstein 5. Febr. 1753 | † Koblenz (?) vor Nov. 1808; Flötist, Komponist
Franz Carl Hergen, Sohn eines Bäckers, gehörte seit 1777 der kurtrierischen Hofkapelle in Koblenz-Ehrenbreitstein an. Er trat als Solist auf und fungierte zudem als Leiter der Tafelmusik. In der Aufstellung der 1790 für den Dienst im Koblenzer Theater verpflichteten Musiker ist er als Flötist genannt. Das Koblenzer Adressbuch für 1804 verzeichnet Hergen als Klavier- und Flötenlehrer. 1785 schloss er die Ehe mit der Sängerin Clara geb. Capuzzi, die seit 1782 ebenfalls in kurfürstlichen Diensten stand; über ihre Herkunft ließ sich bislang nichts ermitteln. Am 25. Nov. 1808 trat sie in Koblenz als „Madam Hergen Wittib“ auf.
Werke — Die in den Programmen genannten Kompositionen (eine Sinfonie (1793) und ein Flötenkonzert) blieben ungedruckt und sind verschollen; auch seine Beiträge zur höfischen Tafelmusik (vor allem Arrangements aus Opern für Harmoniebesetzung; vgl. Bereths, S. 205) sind nicht überliefert.
Quellen — KB Ehrenbreitstein (Helig Geist) <> Adressbücher Koblenz <> Programme de l’exercisse public des éleves de l’école secondaire communale à Coblentz […] An XIII (1805); D-KBa <> Coblenzer Anzeiger Nov. 1808 <> Nina d’Aubigny von Engelbrunner, Briefe an Natalie über den Gesang, Leipzig 1774 <> weitere Quellenangaben bei Bereths
Literatur — Heinrich Lemacher, Zur Geschichte der Musik am Hofe zu Nassau-Weilburg, Bonn 1916 <> Bereths 1964 <> Uwe Baur, Figurinen zu Mozarts Oper Die Entführung aus dem Serail (Koblenz 1887), in: Acta Mozartiana 2002, Heft 3/4, S. 53–72.
Uwe Baur (†)