==== Gustav Salzmann ==== \\ **SALZMANN, GUSTAV** * Herschberg 8. Apr. 1875 | † Pirmasens vermutl. 4./5. Febr. 1932 (Suizid); Volksschullehrer Der Sohn eines Barbiers besuchte ab 1891 das Lehrerseminar in Kaiserslautern und erhielt 1893 eine Stelle als Schulverweser (Gehilfe) in Stelzenberg. 1905 wurde er als Lehrer von Niederauerbach bei Zweibrücken nach Maudach bei Ludwigshafen versetzt, wo er auch den Gesangverein leitete und für die Sammlung //Volkslieder aus der Rheinpfalz// ein „[r]eichhaltiges Liederverzeichnis aus Maudach“ (Bd. 1, S. XI) einsandte. Ab 1909 war Salzmann in Altleiningen als Lehrer und Dirigent des Männergesangvereins tätig. Daneben trat er in lokalen Konzerten als Pianist auf, meist als Begleiter oder bei vierhändigen Vorträgen, letzteres teilweise an der Seite eines seiner drei Kinder. Außerdem war er Schriftführer des Verschönerungsvereins. Im Januar 1913 wurde Salzmann „wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit, begangen in den Jahren 1909 bis 1911 an Schülerinnen unter 14 Jahren“ zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und 3 Monaten verurteilt (//Grünstadter Zeitung// 2. Jan. 1913). Anschließend diente er als Unteroffizier im Ersten Weltkrieg und lebte dann als Kaufmann bzw. Buchhalter in Pirmasens. Dort begegnet er zuletzt 1930/31 als Musiklehrer im Adressbuch. Am 5. Febr. 1932 wurde seine Leiche im Eisweiher bei Pirmasens gefunden, nachdem er sich dort mit einer Schusswaffe das Leben genommen hatte. **Werke** — Zu einem Konzert in Freinsheim am 17. Dez. 1911 – unter anderem mit der Beteiligung von Karl →Gschwend – heißt es: „Neben den Kompositionen der verschiedenen älteren und jüngeren Meister figurirten auf dem Programm als Neuerscheinungen zwei Lieder des obenerwähnten Lehrers Salzmann von Altleiningen, welche so reichen Anklang fanden, daß denselben noch ein drittes Produkt des Genannten folgen mußte“ (//Grünstadter Zeitung// 19. Dez. 1911). Ebenso führte er bei einem Konzert in Grünstadt am 26. Sept. 1912 ein eigenes Lied auf (ebd., 27. Sept. 1912). **Quellen** — //Jahresbericht der Kgl. Lehrerbildungsanstalt zu Kaiserslautern 1891–1892// <> Kriegsstammrollen des Königreichs Bayern (Garnisons-Kompagnie Lüttich; Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon Zweibrücken Kaiserslautern); D-Mhsa <> Adressbücher Pirmasens <> //Grünstadter Zeitung// 30. Aug. 1893, 22. Nov. 1905, 16., 28. Juni, 23. Juli, 8. Sept., 24. Dez. 1909, 4., 10., 18., 28. Jan., 14. Febr., 30. Apr., 7. Nov. 1910, 17., 23. Jan., 7., 30. Juni, 13., 16. Nov., 19. Dez. 1911, 2., 15., 22., 25. Jan., 18. Mai, 10., 12. Aug., 6., 27. Sept., 7. Okt., 7., 18. Nov. 1912, 2. Jan. 1913; NSZ Rheinfront (Ludwigshafen) 6. Febr. 1932 <> //Volkslieder aus der Rheinpfalz//, 2 Bde., hrsg. von Georg Heeger und Wilhelm Wüst, Kaiserslautern 1909 ---- Karl Traugott Goldbach