==== Friedrich Petersen ==== \\ **PETERSEN, FRIEDRICH (WILHELM ERNST)** * Lübeck 8. Jan. 1881 | † Mainz 22. Jan. 1933; Organist {{ :petersenf26032022.jpg?nolink&200|}} Friedrich Petersen entstammte einer alteingesessenen Lübecker Pastorenfamilie. Nach dem Studium am Leipziger Konservatorium (1898–1903; Komposition bei Karl Reinecke, Musiktheorie bei Salomon Jadasson und Orgel bei Josef Maria Homeyer) hörte er an der Universität musikgeschichtliche Vorlesungen bei Hermann Kretzschmar und besuchte anschließend das Konservatorium in Sondershausen (Partiturspiel und Dirigieren bei Carl Schröder). Im April 1905 trat Petersen die Nachfolge von [[wald|Adolf Wald]] als Organist und Leiter des //Evangelischen Kirchengesang-Vereins// an der Wiesbadener Marktkirche an; seit der gleichen Zeit unterrichtete er am Konservatorium (Klavier, Orgel, Harmonium) und übernahm 1912 die Organistenstelle der Wiesbadener Synagoge. Er setzte die von Wald initiierten //Kirchlichen Volkskonzerte// („Mittwochskonzerte“) fort, bei denen er sich regelmäßig, auch gemeinsam mit weiteren Wiesbadener Musikern wie etwa [[voort|Antonie van der Voort]], als „von Kopf bis zu den Füßen kunstgeübter Orgelvirtuos“ ([[dorn|Otto Dorn]] in den //Signalen// 17. Mai 1916) präsentierte. Überdies beteiligte sich Petersen an Konzerten des //Cäcilienvereins//, der Kurkapelle (1908 weihte er die neue Kurhaus-Orgel ein) sowie, in Zusammenarbeit mit [[schauss|Karl Schauss]], in der Ringkirche. Ende des Jahres 1907 rief er gemeinsam mit [[gerhard|Georg Gerhard]] den Wiesbadener //Bach-Verein// ins Leben. Friedrich Petersen wurde „während der Aufführung einer Bach-Kantate in der Mainzer Christuskirche an der Orgel sitzend vom Herzschlag getroffen“ (//Wiesbadener Bade-Blatt// 23. Jan. 1933). **Werke** — //Drei Klavierstücke//, Langensalza: Beyer & Co. [1913]; D-B <> Die in MüllerDML genannten Werke (Violinsonaten, Streichquartette, Lieder) blieben ungedruckt und sind verschollen; ob die in RISMonline gelisteten Kompositionen, insbesondere die dänischen Choralvorspiele, Friedrich Petersen zuzuweisen sind, ist anzuzweifeln. **Quellen** — Standesamtsregister Mainz <> Adressbücher Wiesbaden <> //Wiesbadener Tagblatt// 9. Okt. 1905, 19. Nov. 1906, 8. Apr. 1909 <> //Wiesbadener General-Anzeiger// 18. Okt. 1905, 23. Mai 1906, 3. Jan. 1908, 4. Jan. 1908, 3. März 1908 <> //Musikalisches Wochenblatt// 26. März 1908 <> //Wiesbadener Bade-Blatt// 25. Sept. 1909, 23. Jan. 1933 und passim <> //Signale für die musikalische Welt// 13. Mai 1914, 17. Mai 1916, 28. März 1923, 17. Mai 1933 <> //Rheinische Volkszeitung// 22. Febr. 1919, 14. Apr. 1919, 4. Juli 1919, 4. Nov. 1919, 4. Dez. 1920 und passim <> MMB **Literatur** — Straus 1913 <> Jansa 1911; Frank/Altmann 1927; MüllerDML; NassB Abbildung: Poträtfotographie nach Jansa 1911 ---- Axel Beer