==== Helmut May ==== \\ **MAY, HELMUT W. ** * Wiesbaden 28. Mai 1929 | † ebd. 27. Mai 2013; Lektor, Komponist, Violinist, Pädagoge/Lehrer; Schriftsteller Helmut May besuchte das Wiesbadener Realgymnasium. Gegen Ende der Schulzeit brachte er sich im Selbststudium Notenschrift und Grundkenntnisse in Musiktheorie bei; Unterstützung von Seiten der Familie erfuhr er dabei aber nicht, obwohl seine Mutter Elisabeth May (* um 1895) professionelle Sängerin war. Sie hatte als Sopranistin Engagements in Stuttgart, Braunschweig und Barmen-Elberfeld wahrgenommen, bevor sie sich – wohl anlässlich der Geburt Helmuts – 1929 aus dem Opernbetrieb zurückzog; von 1931 bis 1937 war sie aber noch im Rundfunk zu hören. Sie war der Meinung, Helmut solle „da mal erst die Schule gut durchlaufen, alles weitere würde sich dann finden“ (autobiographische Skizze, aus dem Nachlass zit. von Broeker). Mit der gleichen Begründung wurden auch erste Versuche in der Schriftstellerei ablehnend bewertet. Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs ergab sich die Möglichkeit, eine gründliche musikalische Ausbildung zu beginnen. Maßgebend war hierbei die Vermittlung des Tenors Heinrich Schorn (1882–1960), der May dazu brachte, sich am Wiesbadener Konservatorium (neu gegründet am 10. Okt. 1948) zu immatrikulieren. Er war dort Schüler von Richard Lerch und August Baum (Vl.) sowie [[fussan|Werner Fussan]] (Theorie) und Franz →Flößner (Komposition). Im Anschluss wurde May 1956 Lektor beim Verlag B. Schott’s Söhne in Mainz, wo er vor allem Werke anderer Komponisten sowie Unterrichtszwecken dienende Bearbeitungen herausgab. Eigene Kompositionen, die in dieser Zeit entstanden, blieben ungedruckt, jedoch wurden einige davon vom //Wiesbadener Kammerorchester// aufgeführt, das 1958 unter der Leitung von Carl →Witzel erstmals öffentlich zu hören war; May war hier Konzertmeister. 1973 gab er seine Anstellung in Mainz auf und wurde Lehrer am //Gymnasium am Mosbacher Berg// (gegr. 1969) in Wiesbaden. Auf Mays Initiative schloss sich der dortige Chor im selben Jahr der 1958 gegründeten //Chorvereinigung Carl Witzel// an, die bis dahin aus drei Kirchenchören bestand und eng mit dem //Wiesbadener Kammerorchester// zusammenarbeitete. Die Pensionierung erfolgte 1994, und Mays musikalische Aktivitäten ruhten nun auch weitgehend, die bis 2009 andauernde Konzertmeistertätigkeit ausgenommen. Stattdessen widmete er sich erneut literarischen Tätigkeiten und konnte mehrere Romane und Erzählungen veröffentlichen. **Werke** — __Kompositionen__: Das kompositorische Werk ist überwiegend handschriftlich überliefert und befindet sich fast vollständig im Besitz von Tobias Broeker, Ankum; eine Übersicht über die Bestände sowie einige aus Autographen erstellte Übertragungen sind über die Internetseite //Helmut May// von Tobias Broeker (s. u.) herunterladbar; die ältere Version enthält zusätzlich Hinweise zu Skizzenmaterial. – Im Druck erschienen lediglich: //Spiritual Concerto „I want to die easy“// (Vl., Streichorch.), entst. 1979, Mainz: Schott 1980 <> //Chorische Streicherschule für den Anfang//, Schulwerk, ebd. 1975 <> __Bearbeitungen__ (sämtlich gedruckt bei Schott; vgl. die Übersicht über die im Verlag erschienenen und aktuell im Handel erhältlichen Herausgaben, [[https://www.schott-music.com/de/person/helmut-w-may/|Direktlink]]; Aufruf: 1. Sept. 2025): Werke von J. S. Bach, Beethoven, Corelli, Händel, J. Haydn, W. A. Mozart, Pachelbel, Vivaldi u. v. m. <> //10 Studien// (Streichorch., nach versch. Komponisten), 1969 <> //Spielbuch für Orchester. Leichte Sätze alter Meister//, 2 Bde., 1969/1970 <> //Musik der Klassik//, [1970]; //Musik der Romantik// [1971]; //Neue Musik// (Orch., in variablen Besetzungsmöglichkeiten) [1972] <> //Leichte Originalsätze// (Va., B.c.), [1972] <> //1. Streichquartettspiel. Originalsätze aus 3 Jahrhunderten//, [1979] <> __Literarisches__: siehe Klimt 2023 **Quellen** — Adressbuch Wiesbaden 1966 (mit Beruf „Redakteur“) <> Brief an Heinz Moehn, 13. Jan. 1961; Privatbesitz (Nachfahren Heinz Moehn, CDN-Saskatchewan) <> Volker Milch, //Bis zuletzt noch kreativ – Nachruf zum Tod des Wiesbadener Musikers und Autors Helmut May//, in: //Wiesbadener Tagblatt// 8. Juni 2013 **Literatur** — Andrea Klimt („AKF“), Art. //May, Helmut//, in: //Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert//, begr. von Wilhelm Kosch, hrsg. von Lutz Hagestedt, Bd. 40, Berlin/Boston 2023, Sp. 439f. <> Tobias Broeker, //Helmut May//, [[https://www.tobias-broeker.de/newpage0a96b575|Direktlink]] (Aufruf: 1. Sept. 2025); ältere archivierte Version: [[https://web.archive.org/web/20190414121318/https://www.tobias-broeker.de/rare-manuscripts/m-r/may-helmut/|Direktlink]] (Aufruf: 1. Sept. 2025) <> //Helmut May, German Violinist, Composer, Music Editor, and Writer (1929–2013)//, auf: Amanda Lalonde (Projektleitung), //Finding Heinz Moehn//, Saskatchewan, Kanada, © 2025 ([[https://heinzmoehn.drc.usask.ca/May|Direktlink]], Aufruf: 1. Sept. 2025) <> zu Elisabeth May: Kutsch/Riemens 42003, Bd. 4, S. 3006 ---- Bernd Krause