==== Lentz (Familie) ==== \\ (1) **Gerhard (Gerhardus)** * um 1688 | † Gau-Bickelheim, Landkreis Alzey-Worms, 15. Okt. 1769; Lehrer und Organist (2) **Johann Nikolaus (Johan Nicolaas)** * Gundersheim, Landkreis Alzey-Worms (nicht Gau-Bickelheim), 1718 | † Rotterdam 31. Jan. 1782; Sohn von (1), Weinhändler, Organist und Komponist ---- {{ :lentz_sp.jpg?nolink&450|}} **(1)** Seine erste Anstellung als Schullehrer und zweifellos auch als Organist fand Gerhard Lentz in Gundersheim. Um 1720 wechselte er in derselben Funktion nach Gau-Bickelheim, wo er – 1761 in der Terminologie der Zeit als Ludirector bezeichnet – bis zu seinem Tod lebte; sein Nachfolger wurde Franz Bausemer (1737–1807). Sein //CHORAL-Schlag-Buch//, das 1761 in Mainz bei Johann Benjamin Waylandt (Häffners Erben) mit von [[coentgen|Heinrich Hugo Coentgen]] gestochener Choral-Intavolierung erschien (vgl. [[https://opac.rism.info/search?id=990037712|RISM L 1949]]) und bereits im März 1760 die Zensur passiert hatte, stieß auf beträchtliche Gegenliebe – nicht weniger als 18 prominente Musiker erteilten ihm eine „Approbatio“, unter ihnen die Hofkapellmeister von Mainz ([[schmidtjm|Johann Michael Schmitt]]), Köln und Trier ([[cron|Georg Friedrich Cron]]) sowie Organisten in Bonn, Mainz, Mannheim, Trier und Worms. Die von Lentz ausgesprochene Widmung richtete sich an alle „hohen Geist- und Weltlichen Gnädigsten Herrschafften, in deren Landschafften und Gebiethen […] diese meine Choral-Schlag-Bücher gebraucht werden.“ **(2)** Johann Nikolaus Lentz, selbstverständlich Schüler seines Vaters, wanderte Ende der 1740er Jahre – zunächst als Weinhändler – nach Rotterdam aus, wo er 1749 eine Weinhändlerstochter heiratete. Wenig später fand er eine Anstellung als Organist an der Jesuitenkirche, fungierte als Orgelgutachter und wurde als „beroemde Muziekmeester“ geachtet (//Middelburgsche Courant//). **Werke** — //Concerto// (cemb. concertato, Str., B. c.), Amsterdam/Rotterdam: Olofson & Hutte 1753; s. [[https://opac.rism.info/search?id=990037731|RISM L 1968]] <> //II Concerti a sei stromenti// (cemb. obligato, Str.), Rotterdam: Magito [wohl nicht vor 1753]; s. [[https://opac.rism.info/search?id=990037732|RISM L 1969]] **Quellen und Referenzwerke** — KB Gau-Bickelheim, Gundersheim <> //Middelburgsche Courant// 17. Febr. 1774 <> FétisB, EitnerQ **Literatur** — Gottron 1959, S. 152–153 (zu (1)) <> Winfried Steinborn, //Die Geschichte der Schule in Gau-Bickelheim//, in: //200 Jahre Gau-Bickelheim in Rheinhessen//, hrsg. von der Ortsgemeinde Gau-Bickelheim, Gau-Bickelheim 2017, S. 189–205 <> Thiemo Wind, Art. //Lentz, Johannes Nicolaas//, in: NGroveD <> Ton Koopman, //The Netherlands and North Germany//, in: //The Cambridge Campanion to the Harpsichord//, hrsg. von Mark Kroll, Cambridge 2019, S. 71–92, hier S. 82 (zu (2)) Abbildung: //CHORAL-Schlag-Buch//; Privatsammlung Nierstein ---- Axel Beer