==== Richard Ketter ==== \\ **KETTER, (PHILIPP JOSEPH LUDWIG) RICHARD** * Attenhausen (Unterlahnkreis) 22. Okt. 1872 | † Mainz-Kastel 29. Mai 1927; Komponist, Dirigent, Lehrer {{ :ketter_d-babhkraemer.jpg?nolink&300|}} Richard Ketter besuchte das Usinger Lehrerseminar von 1890 bis 1893, zur gleichen Zeit wie Carl Gelhaar, Vater von [[gelhaar|Heinrich Gelhaar]]). Damit folgte er dem Beruf seines Vaters Johann Adam Ketter, der Lehrer in Laimbach (vermutlich Weilmünster) war. Wann genau Ketter nach Mainz zog, ist nicht klar; 1901 heiratete er die Mainzerin Maria Elise Schumann (1872–1944), Tochter des Orchestermusikers August Schumann (1847–1887). Im Jan. 1902 schrieb Ketter aus Mainz-Mombach an [[andre|André]], dass er bereits 1894 aus Usingen einige Kompositionen geschickt hätte. André habe ihn damals aufgemuntert, weiter zu komponieren und sich später erneut an den Verlag zu wenden. Er bot nun „12 Männerchöre, 1 großen Chor mit Klavierbegl. u. ein Clavierstück“ an und würde diese bei Interesse „druckreif überliefern“ (Brief vom 15. Jan. 1902) und verwies darüber hinaus auf seinen Lehrer [[zanger|Gustav Zanger]], der die Kompositionen bereits geprüft hätte. In der Folge erschienen einzelne Werke bei André, „der Männerchor //Der alte Lehrer//, den doch ein Frankfurter Lehrerchor als Widmung angenommen hat“ (Brief vom 1. März 1904) wurde von André zunächst abgelehnt, doch ließ sich der Verleger offenbar überreden. Ketter bat kurz darauf André, ihm ein „Papier“ über seine „musik. Befähigungen“ (Brief vom 12. Apr. 1904) auszustellen, da er beabsichtige, sich auf die vakant gewordene Dirigentenstelle des Mainzer //Liederkranzes// zu bewerben. Den Zuschlag erhielt [[knettel|Josef Knettel]]. 1908 ist Ketter als Dirigent des //Kalleschen Gesangvereins// in Biebrich und 1909 des //Evangelischen Kirchengesangvereins// in Erbenheim nachweisbar. **Werke** — //Schnarenzer Mette// (Mch.) op. 16a, Offenbach: André [1903]; D-B, D-OF <> //Der Zwiespalt// (Mch.) op. 20, Köln: Tonger [1899]; D-B <> //Das Liebchen am Grabe// (Mch.) op. 47b, Offenbach: André [1903]; D-B, D-OF <> //Des Kindes Sehnen// (Mch.) op. 48, ebd. [1903]; D-OF <> //Der alte Lehrer// (Mch. / Sst., Kl.) op. 64b, ebd. [1904]; D-B, D-OF <> //Es ragt ins Meer der Runenstein// (Mch.) op. 57, ebd. [1904]; D-B, D-OF <> //Rheinweinlied// „Ich weiss euch einen Sonnenschein“ (Mch.) op. 75, Mainz: [[ebling|Ebling]] [1916]; D-BABHkrämer, D-Hbierwisch, D-MZsch <> //Zwei Röslein// „Ging einst übers Haideland“ (Mch.), ebd. [1916]; D-BABHkrämer, D-Hbierwisch, D-MZsch <> //Heil deutschem Lied// „Hoch zu dem Aether“ (Mch.; „Dem Männergesangverein von 1839 in Bretzenheim bei Mainz zum 75jährigen Jubiläum gewidmet“), ebd. [1914]; D-BABHkrämer, D-Hbierwisch, D-MZsch <> //Wie stehst du hoch, mein Volk// (Sst., Kl.), Notenbeilage zu //Der Türmer//, Juliheft 2, 20; 1917 <> //Römerveste am Rhein// (Mch.), Hildburghausen: F. W. Gadow [1921]; D-B <> weitere unveröffentlichte Werke wie ein „Festmarsch (mit obl. Gesang)“ und diverse Chorkompositionen, darunter „8 der schönsten Lieder Franz Schuberts für Männerchor bearbeitet“ (Brief vom 4. Sept. 1904), sind verschollen. **Quellen und Referenzwerke** — Heiratsregister Mainz; Sterberegister Mainz-Kastel <> Adressbücher Wiesbaden <> //Wiesbadener Tagblatt// 1. Sept. 1908, 8. Dez. 1909 <> Briefe an André (43; 1902-1906) <> Pazdírek <> MMB <> Lewin 1901, S. 131 Abbildung: Titelseite zu //Heil deutschem Lied//; D-BABHkrämer ---- Martin Bierwisch