==== Fritz Keiser ==== \\ **KEISER, FRIEDRICH KARL GUSTAV („FRITZ“)** * Köln 11. Juli (nicht 29. Juni) 1848 | † Wiesbaden 16. Sept. 1919; Dirigent, Musikredakteur, Komponist {{ :keiser.jpg?nolink&300|}} Nach seiner Gymnasialzeit in Kassel, wo sein Vater Friedrich in den Jahren 1868 bis 1890 als Theaterdiener tätig war, wurde Fritz Keiser in Darmstadt Schüler von Carl Armand Mangold. Seine erste Anstellung führte ihn 1870 als Musikdirektor an das Stadttheater in Stettin; von 1871 bis Mitte des Jahres 1874 bekleidete er die gleiche Position in Riga. Nach weiteren kurzen Engagements (möglicherweise in Köln, Lübeck und Straßburg, zuletzt nachweisbar nochmals in Stettin) kehrte Keiser nach Kassel zurück und wurde 1878 Musikdirektor am königlichen Theater, bevor er 1882 (als Nachfolger von [[jatho|Dominik Jatho]] großherzoglicher Musikdirektor in Darmstadt mit Zuständigkeit für die Schauspielmusik (inkl. "Ballets und Possen"; [[knispel|Knispel]] 1891, S. 241) wurde; hier betätigte er sich, wohl insbesondere nach dem Ausscheiden aus dem Hofdienst 1894, als Leiter zahlreicher Musikvereine und als Musiklehrer. Seit 1901 lebte Keiser, der im Juni des Jahres offenbar noch vorhatte, sich in der Schweiz niederzulassen, in Wiesbaden und avancierte zu einer „der bekanntesten Persönlichkeiten der Wiesbadener Musikwelt“ (//Wiesbadener Zeitung// 11. Juli 1918): Für die //Wiesbadener Zeitung// arbeitete er regelmäßig als Musik- und Theaterreferent (Kürzel: „F. K.“); außerdem unterrichtete er Musiktheorie und -geschichte sowie Korrepetition am [[spangenberg|Spangenberg]]-Konservatorium, dessen Orchesterklasse er ebenfalls leitete, und fungierte auch überregional als Preisrichter bei Gesangswettbewerben und als Klavierbegleiter. 1892 wurde ihm von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha die //Herzog-Ernst-Medaille// verliehen; wann, wo und in welchem Fach Keiser den seit 1878 gelegentlich und vor allem in den Todesanzeigen genannten Doktortitel erworben hat, ist noch nicht ermittelt. Seine Tochter Luise trat seit 1909 als Sängerin auf und wurde 1917 Violinlehrerin im [[schreiber|Schreiber]]-Konservatorium. **Werke** — __Kompositionen__: //Fest-Marsch// (Kl.) op. 32, Kassel: Luckhardt [1870] <> //Drei Lieder// (Sst., Kl.) op. 40, Riga: Deubner [1872]; D-B <> //Papillon-Quadrille// (Kl.) op. 41, ebd. [1872]; D-B <> //Aegirs Dank// (Mch., S- und Bar.-Solo, Orch. bzw. Kl.), Darmstadt: [[thies|Thies]] [1895]; D-B <> //Carnevals-Marsch// (Kl.), ebd. [1896]; D-B <> 2 Einlagen zu [[lindpaintner|Peter von Lindpaintners]] Musik zu Goethes //Faust// (s. Kramer, S. 275) <> Volksbühnenstück mit Gesang //Die heilige Elisabeth// (aufgef. u. a. 1891 in Worms, 1895/1896 in Zürich, 1896 in Aachen); D-DT (Ms.; s. [[https://opac.rism.info/search?id=451501387|RISMonline]]) <> weitere in der Presse genannte Bühnenwerke unterschiedlicher Art (vor allem diejenigen aus der Rigaer Zeit) sind verschollen, darunter //Die Reise durch das Märchenland//, aufgef. im Darmstädter Hoftheater mit einer "sehr gefällige[n] und ansprechende[n] Musik“ Keisers (//Kölnische Zeitung// 4. März 1901) <> //Potpourri// nach Heinrich Spangenbergs Singspiel //Sah ein Knab’ ein Röslein stehn// (Salonorch.); Mainz: Schott [1918]; D-B, D-Mbs <> __Schriften__: Rezensionen und Berichte zum Wiesbadener Kulturleben in der //Wiesbadener Zeitung// 1902–1919 (gezeichnet mit „F. K.“) sowie Berichte aus Mainz in //Die Musik// (1901) **Quellen und Referenzwerke** — Standesamtsregister Wiesbaden <> Adressbücher Darmstadt, Kassel, Wiesbaden <> Fallakte Keiser; D-DSsa (Best. G 55 Nr. 140/4) <> „er.“, //F. K.’s siebzigster Geburtstag//, in: //Wiesbadener Zeitung// 11. Juli 1918 <> //Rigasche Stadtblätter// 5. Aug. 1871 <> //Rigasche Zeitung// 10. Aug. 1871, 30. Jan. 1874 und passim <> //Zeitung für Stadt und Land// (Riga) 24. Apr. 1874 <> //Kölnische Zeitung// 14. Mai 1891, 4. März 1901, 19. Sept. 1919 (Todesmeldung) <> //Musikalisches Wochenblatt// 22. März 1878, 7. Juli 1892 <> //Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt// 18. Juli 1892 (Beilage 19) <> //Neue Zürcher Zeitung// 14. Dez. 1895, 18. Jan. 1896; //Signale für die musikalische Welt// 14. Dez. 1897 <> //Wiesbadener Tagblatt// 20. Mai 1902, 18. Sept. 1919 (Todesanzeige) und passim <> //Wiesbadener Neueste Nachrichten// 31. Jan. 1914, 20. Sept. 1919 (Bericht über die Trauerfeier) und passim <> //Wiesbadener Zeitung// 29. Aug. 1918, 18. Sept. 1919 (Todesanzeigen) <> freundliche Hinweise von Herrn Dr. Peter Engels, Stadtarchiv Darmstadt **Referenzwerke und Literatur** — Art. //Keiser, Fritz//, in: Moritz Rudolph, //Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon//, Riga 1890 <> Herrmann 1928 <> Knispel 1891 <> MMB; StiegerO <> Kramer 2008, S. 190 und 276 Abbildung: Todesanzeigen Keisers in der //Wiesbadener Zeitung// (18. Sept. 1819) ---- Axel Beer