==== Rudolf Herold ==== \\ **HEROLD, (HERMANN) RUDOLF** * Neustadt bei Coburg 9. Mai 1843 | † nicht vor 1918; Lehrer, Chordirigent, Organist, Komponist {{ :heroldr_d-of_.jpg?nolink&300|}} Rudolf Herold folgte dem Vorbild seines Vaters Carl, Cantor und Lehrer in Neustadt bzw. Sonnefeld bei Coburg (1815–1910; s. weiter unten), und besuchte das Coburger Lehrerseminar, wo er seine Ausbildung 1861 abschloss. Über seine Tätigkeit während der nächsten beiden Jahrzehnte liegt bislang keine verlässliche Nachricht vor – jedenfalls fand er 1880 eine Anstellung als Lehrer am Hasselschen Institut in Frankfurt/M., die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Daneben war er zunächst für jeweils kurze Zeit Dirigent der Gesangvereine //Liederzweig// (ca. 1888–1890) bzw. //Erato// (ca. 1890/91), bevor er ca. 1893 die Leitung der Gesangsabteilung //Krieger- und Militärvereins// sowie den Chor der Friedenskirche (1898) übernahm; wohl ins Jahr 1903 fällt die Gründung des nach ihm benannten gemischten Chors //Herold//, der wenigstens noch 1912 bestand. 1906 wurde Herold von der St. Nikolai-Gemeinde zum Organisten und Leiter des Kirchenchors gewählt – noch 1918, im Jahr seines 75. Geburtstags, bekleidete er „in rüstiger Weise das Organistenamt“ (//Coburger Zeitung// 9. Mai 1918); danach verliert sich seine Spur. Seit spätestens 1900 trug Herold den Titel eines Herzoglich Sachsen-Coburg-Gothaischen Musikdirektors. Nicht zu verwechseln ist er mit dem gleichnamigen, aus dem Vogtland stammenden Komponisten (1893–1983). **Werke** — //Du meine Seele, singe! Geistliches Lied// (gem. Chor) op. 1, Offenbach: [[andre|André]] [1901]; D-B, D-OF <> //Elslein von Caub// (Mch.) op. 2, ebd. [1901]; D-B, D-OF <> //Weihnachtsfeier am Christbaum// (gem. Chor) op. 3, ebd. [1901]; D-B, D-OF <> //Zwei Trauungslieder// (Mch.) op. 4, ebd. [1909]; D-B, D-OF <> //Lied bei feierlichen Gelegenheiten// (Mch.) op. 5, ebd. [1909]; D-B, D-OF <> //Höre uns, Germania!// und //Laßt hoch die deutsche Fahne wehen// (Mch.; aufgef. Frankfurt Juni bzw. Nov. 1894); nicht überliefert <> Werke mit höheren Opuszahlen stammen nicht von unserem Rudolf Herold. Von Herolds Vater Carl erschienen 1901 und ebenfalls bei André vier //Walzer// (Kl. 4ms) als „neue zum Gebrauche beim Unterricht revidierte und mit Fingersatz versehene Ausgabe“ (//Aufmunterung zum Fleiss//, //Bruder und Schwester//, //Lust baut die Welt//, //Weihnachtsfreuden//); sie waren bereits – wie eine dem Verlagsvertrag beigelegte anwaltliche Erklärung besagt – 1865 unter einem anderen Namen (nämlich Christian Immler) bei Gressler in Langensalza erschienen, nachdem Carl Herold so unvorsichtig gewesen war, sie einem Kollegen auszuleihen; D-B, D-OF **Quellen** — KB Neustadt bei Coburg (ev.) <> Adressbücher Frankfurt <> Verlagsverträge mit André in Offenbach (1902, 1908); D-OF <> //Coburger Zeitung// 16. Juni 1894, 14. Nov. 1894, 25. Dez. 1898, 6. Nov. 1900 (zum 85. Gebeurtstag von Carl Herold; "Derselbe liest und schreibt noch ohne Brille"); 3. Sept. 1905, 12. Juni 1906, 9. März 1907, 26. Febr. 1911, 13. März 1916, 9. Mai 1918; //Frankfurter Zeitung und Handelsblatt// 6. März 1907 (3. Morgenblatt), 16. Nov. 1914 (Abendblatt); //Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt// 11. Mai 1918 (Morgenausgabe) <> Kat. André, Nachtrag (1910) {{:heroldr.jpg?nolink&500|}} Abbildung 1: Titelseite zu Herolds //Lied bei feierlichen Gelegenheiten// op. 5; D-OF Abbildung 2: Von Vater (87) und Sohn (59) datierter und unterschriebener Verlagsvertrag zu den Walzern des Ersteren (1902); D-OF ---- Axel Beer