==== Hardt (Familie) ====
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(1) **August** * Weilmünster 13. Sept. 1861 | † Möttau 20. Febr. 1946; Orgelbauer
(2) **Alfred** * Möttau 21. März 1900 | † Frankfurt/M. 25. Juni 1960; Sohn von (1), Orgelbauer
(3) **Günter** * Möttau 12. Okt. 1933 | † Möttau 4. Aug. 2023; Sohn von (2), Orgelbauer
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August Hardt **(1)**, Schuhmacherssohn sowie Geselle des Möttauer Familienunternehmens [[rassmann|Raßmann]], übernahm bereits in den 1880er Jahren die Verantwortung und erwarb schließlich 1896 von Gustav Raßmann dessen Betrieb, der bis zum Tod Raßmanns 1906 unter dessen Namen firmierte. Sein Sohn Alfred **(2)** erlernte 1925/26 sein Handwerk bei //G. F. Steinmeyer & Co.// (Oettingen) und führte ab 1930 den Betrieb, der sich vornehmlich auf Reparatur- und Wartungsarbeiten im Raum Hessen-Nassau sowie auf den Bau von Spieltischen beschränkte. Unter Günter Hardt **(3)** entstanden ab 1953 zahlreiche Orgelneubauten im Taunus, im Westerwald sowie im Raum Frankfurt; eine zusätzliche Expertise erwarb sich die Werkstatt seitdem vor allem auch im Bereich der Restaurierung historischer Instrumente.
** Werke** (in Auswahl) — 1898 Buchenau, Martinskirche (ev.) (I/P/8) als Altarorgel; 2000 renoviert von Orgelbau Mebold (Siegen) <> 1961 Salzböden (ev.) (I/P/11) hinter dem Rokoko-Prospekt von 1760; 2013 renoviert von Förster & Nicolaus (Lich) <> 1962 Groß-Rechtenbach (ev.) (I/P/8) <> 1963 Launsbach (ev.) (I/P/7), erst 1980 nach Launsbach transloziert <> 1963 Grävenwiesbach (ev.) (II/P/22), Neubau hinter dem historischen Prospekt von [[koehlerj|Johann Christian Köhler]] (1750) <> 1967 Katzenfurt (ev.) (II/P/13) <> 1967 Laufdorf (ev.) (II/P/10) hinter dem historischen Prospekt von Johann Andreas Heinemann (1776) <> Wißmar (ev.) (II/P/19) im historischen Gehäuse von [[bürgy|Johann Georg Bürgy]] 1830 <> 1968 Krofdorf-Gleiberg, Katharinenkirche (ev.) (I/P/6) <> 1968 Burgsolms (ev.) (II/P/27) hinter dem neugotischen Prospekt von August Hardt (1885) <>1969 Aßlar (ev.) (II/P/18); 2022 vollständige Überholung <> 1970 Biskirchen (ev.) (II/P/14) <> 1970 Schwalbach (Schöffengrund) (ev.) (II/P/26) hinter dem historischen Prospekt von Guido Knauf (Gotha, 1872) <> 1970 [Gießen-] Lützellinden (ev.) (II/P/15) hinter dem Prospekt der Gebrüder [[bernhard|Bernhard]] (1894); 1999 Ergänzung des Pedalregisters Fagott 16’ <> 1971 Krofdorf-Gleiberg, Margarethenkirche Krofdorf (ev.) (I/P/11) als Meisterstück von Orgelbaumeister Seeliger unter Verwendung alter Register aus der Vorgängerorgel der Brüder Jakob und Bernhard Ziese (Ellingerode bei Witzenhausen in Hessen, 1854); 2020 Sanierung durch Orgelbau Hardt <> 1971 Hadamar, Schlosskirche (ev.) (II/P/15) im historischen Prospekt aus dem 18. Jahrhundert; 1986 in Folge der Beschädigungen der Orgel bei der Renovierung der Kirche Reparatur, 2003 erneute Beschädigung des Instruments bei einer Renovierung <> 1971/72 Usingen, Laurentiuskirche (ev.) (I/P/31), Neubau hinter dem Prospekt von Johann Nikolaus Schäfer (1718) unter Einbeziehung von Registern der Vorgängerorgel von Gustav Raßmann (1881) <> 1978 Oberdreis (ev.) (II/P/14) unter Verwendung einer Disposition von Hans Klotz <> 1980 Hohensolms (ev.) (II/P/13); 2011 überholt <> 1982 [Solms-] Albshausen (ev.) (I/P/8), Neubau im historischen Gehäuse von [[dreuth|Johann Georg Dreuth]] (um 1750) unter Verwendung der historischen Windlade <> 1984 Niederwalgern bei Weimar (Lahn), Dorfkirche (ev.) (II/P/13) unter Verwendung von Material der Vorgängerorgel der Firma Ratzmann (Gelnhausen) <> 1991 Bersrod (ev.) (I/P/6) <> Löhnberg (ev.) (I/P/10) unter Verwendung von Teilen der Vorgängerorgel von Daniel Raßmann <> 1998 Burkhards (ev.) (I/P/10) unter Einbeziehung der Vorgängerorgel von Raßmann (1863 mit vier neuen Registern <> 2000 Hadamar-Niederzeuzheim, St. Peter (II/P/23) <> 2003 Niederhöchstadt, St. Nikolaus (III/P/23) unter Verwendung von Material des Vorgängerinstruments von [[wagenbach|Eduard Wagenbach]] <> 2005 Hering (Otzberg), Mariä Geburt (II/P/12) <> Lieg, St. Goar (I/P/9)
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**Quellen** — Zivilstands- und Standesamtsregister Weilmünster
**Literatur** — Bösken 1975 <> Matthias Thömmes, //Orgeln in Rheinland-Pfalz und im Saarland//, Trier 1981 <> Bösken/Fischer 1988 <> Hermann Fischer, //100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister//, Lauffen 1991 <> Hans Martin Balz, //Der „Evangelische“ Orgelbau in Hessen und Nassau von 1866 bis zum Zweiten Weltkrieg//, in: //Beiträge zur Orgelgeschichte im ehemals kurrheinischen Reichskreis und seinen Nachfolgestaaten//, hrsg. von Friedrich W. Riedel, Mainz 1992 (Die Orgel als sakrales Kunstwerk Bd. 1), S. 119–153 <> Fischer/Wohnhaas 1994 <> Hans Martin Balz und Reinhardt Menger, //Alte Orgeln in Hessen und Nassau//, Kassel 21997 <> Bösken/Fischer/Thömmes 2005 <> Hans Klotz, //Das Buch von der Orgel//, Kassel 142012 <> //Restaurierungen historischer Orgeln in Hessen. Das gemeinsame Förderprogramm der Sparkassenstiftung Hessen-Thüringen und des Landesamts für Denkmalpflege 2001–2023//, Regensburg 2024
Abbildung 1: Orgel der Ev. Kirche Bersrod im Landkreis Gießen (Foto: Jörg R. Becker)
Abbildung 2: Orgel der Kirche St. Goar in Lieg (Foto: Uwe Hardt)
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Birger Petersen