==== Hans Georg Gerhard ==== \\ **GERHARD, (LUDWIG WILHELM JOHANN) GEORG („HANS GEORG“)** * Darmstadt 18. Nov. 1864 | † Wiesbaden 15. Febr. 1918; Kapellmeister, Musiklehrer, Musikkritiker {{ :gerhard.jpg?nolink&250|}} Georg Gerhard war das erste Kind eines Darmstädter Nähmaschinenfabrikanten; über seine musikalische Ausbildung liegen bislang keine Quellen vor. Nach Stationen als Theaterkapellmeister in Schwerin (1890 belegt) und kurzzeitig in Münster/W. ließ sich Gerhard 1892 in Wiesbaden nieder, wo er zunächst als Klavierlehrer am [[spangenberg|Spangenberg]]-Konservatorium greifbar ist. 1898 gründete er ein //Philharmonisches Orchester// (bestehend bis ca. 1905) sowie unter dem Namen //Beethoven-Conservatorium// ein „Institut für Musikunterricht an Dilettanten u. Kunstschüler jeder Alters- und Fertigkeitsstufe“ (//Wiesbadener Tagblatt// 16. Sept. 1900); Ende des Jahres 1907 rief er gemeinsam mit [[petersenf|Friedrich Petersen]] den Wiesbadener //Bach-Verein//, als dessen Kapellmeister er fungierte, ins Leben. Vor allem in den Jahren nach 1900 hielt Gerhard Vorträge über musikalische Themen im //Volksbildungs-Verein// und betätigte sich als Musikberichterstatter und -kritiker (Kürzel: H. G. G.) in der Wiesbadener Tagespresse (hier setzte er sich u. a. für die Kompositionen [[schuricht|Carl Schurichts]] ein) wie auch in der //Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung//. Verheiratet war er seit 1892 (Eheschließung in Darmstadt) mit Adele geb. Dippel (* Idar an der Nahe 11. März 1866 | † Wiesbaden 5. Okt. 1938), einer Tochter des Botanikers Leopold Dippel. Adele Gerhard erteilte gemeinsam mit ihrem Mann auch privaten Musikunterricht und hatte die Leitung des //Beethoven-Conservatoriums// nach seinem Tod noch für kurze Zeit inne; bis 1937 verzeichnet das Wiesbadener Adressbuch sie als Musiklehrerin. **Werke** — Rezensionen im //Wiesbadener General-Anzeiger// (vor allem in den Jahren 1902–1909; s. etwa 10. Dez. 1902, 30. März 1904, 13. Apr. 1906 (Besprechung der Erstlingswerke von Carl Schuricht)); musikalische Betrachtungen u. a. in der //Frankfurter Musik- und Theater-Zeitung// 1907–1908 (darunter die Rubrik //Wiesbadener Monatsplauderei//) – jeweils entweder mit vollem Namen oder mit "H. G." bzw. "H. G. G." gezeichnet <> (ungedruckte) Vorträge u. a. über Richard Strauss und [[wagnerr|Richard Wagner]] (s. Titel-Auswahl unter Quellen) **Quellen** — KB Darmstadt <> Volkszählung Schwerin 1. Dez. 1890 <> Adressbücher Wiesbaden 1898–1937 <> //Neuer Theater-Almanach//, Berlin 1891 <> //Musikalisches Wochenblatt// 28. Sept. 1893; //Signale für die musikalische Welt// 19. Apr. 1898 <> //Wiesbadener General-Anzeiger// 20. März 1900, 2. Apr. 1905, 19. März 1907, 30. Jan. 1911, 15. Sept. 1912 und passim <> //Wiesbadener Tagblatt// 3. Dez. 1900, 9. Okt. 1904 (betr. Vortrag //Richard Wagner und seine Werke//), 26. März 1905, 11. März 1907, 19. März 1907, 24. Aug. 1908, 27. Sept. 1908 (betr. Vortrag //Richard Strauss und die neue Kunst//), 9. Sept. 1912 (Abend-Ausgabe) und passim <> //Wiesbadener Bade-Blatt// 12. Apr. 1908 und passim <> //Rheinische Volkszeitung// 16. Febr. 1918 (Todesanzeige) <> //Wiesbadener Zeitung// 16. Febr. 1918 (Todesanzeige) Abbildung: Anzeige des Musiklehrerpaars Gerhard (//Wiesbadener Tagblatt// 9. Sept. 1912 (Abend-Ausgabe), S. 11) ---- Axel Beer