==== Carl Ebling ==== \\ **EBLING, CARL (OTTO)** * Mainz 5. Juli 1872 | † ebd. 26. März 1949; Musikalienhändler und Musikverleger {{ :ebling-stempel_d-mbs_.jpg?nolink&420|}} Ebling, Sohn des aus Nierstein stammenden Bureaugehilfen Karl Ebling (ca.1845–1907), gründete mit nicht ganz 17 Jahren am 1. Juli 1889 eine Musikalien- und Instrumentenhandlung in Mainz. Später gliederte er außerdem einen Musikverlag an, dessen erste Verlagswerke ab 1896/97 nachweisbar sind. Das Verlagsprogramm besteht mehrheitlich aus Männerchören sowie einigen gemischten Chorstücken, Klavierstücken und Liedern, häufig mit regionalem Bezug. Viele von ihnen erschienen in Reihen mit Titeln wie //Neue erfolgreiche Männerchöre//, //Lieder Perlen// und //Volksharfe// oder – Themenbezogen – //Trauer und Trost// und //Klänge vom Rhein//. Zudem lässt sich innerhalb des Programms anhand der Reihen //Neue hervorragende Wettgesänge!!!// und //Liederkranz Kreuznach//[resp. auch Frohsinn Langen bzw. Cäcilia Finthen-Mainz]// Wettgesänge// sowie etlicher Titel, die explizite Hinweise auf die Verwendung bei Regionalen Sängerwettstreiten enthalten, ein Schwerpunkt ausmachen. Als Hauptautoren, meist überregional tätig, sind u. a. Lothar Kempter, Emil Kraemer (dessen zunächst im Selbstverlag erschienene Ausgaben von Ebling aufgekauft wurden), Wilhelm Sturm, August Thelen und Joseph Werth zu nennen. In der Region ansässige Autoren, die zumindest einzelne Werke bei Ebling verlegen ließen, waren [[aysslinger|Ruland Aysslinger]], [[boehmf|Fritz Böhm]], [[burkard|Jakob Alexander Burkard]], [[cords|Gustav Cords]], [[esser|Heinrich Esser]], [[falkenstein|Karl Falkenstein]], [[geisf|Wilhelm Geis]], [[grim|Karl Grim]], [[istel|Edgar Istel]], [[keidel|Heinrich Keidel]], [[knettel|Josef Knettel]], [[lehr|Karl Lehr]], [[lewalter|Philipp Lewalter]], [[leydecker|Adam Leydecker]], [[orth|Philipp Orth]], [[parlow|Edmund Parlow]], [[pauli|Jean Pauli]], [[pfeilschifter|Julie von Pfeilschifter]], [[ritzel|Waltrud Ritzel]], [[rupp|Heinrich Rupp]], [[schucht|Rudolf Schucht]], [[schuthj|Josef Schuth]], [[senff|Richard Senff]], [[spangenberg|Heinrich Spangenberg]], [[thehos|Adam Thehos]], [[thomae|August Thomae]], Georg →Toussaint, [[trillhaase|Otto Trillhaase]], [[werle|Heinrich Werlé]], Franz →Willms, [[wilm|Nikolai von Wilm]], [[wuerz|Heinrich Würz]] und [[zerlett|Johann Baptist Zerlett]]. Verlagsnummern lassen sich bis in Höhe der 480er nachweisen, allerdings ist eine Datierung anhand der Verlagsnummern nur eingeschränkt möglich (s. u.). In wenigen Fällen kann die Adresse der Musikalienhandlung als Anhaltspunkt dienen – diese befand sich bis 1896/97 am Markt 2, anschließend im Leichhof 19 und spätestens ab 1926 in der Schöfferstraße 6. Die Verlagsproduktion endete um 1936. Im Herbst 1939 ging die Firma auf Eblings Ehefrau Johanna Katharina (auch Käthe) geb. Dhein (* Mainz 8. Aug. 1896 | † Alzey 1. Juli 1991) über, die die Musikalienhandlung als Inhaberin weiterführte – von 1957 bis 1987 gemeinsam mit (Erna Karoline) Luise Zimmermann als offene Handelsgesellschaft, bevor Letztere Alleininhaberin wurde. Auch Eblings Bruder Edmund Heinrich (1875–1937) war viele Jahre als Prokurist am Unternehmen beteiligt. 1998 wurde die Firma, inzwischen im Besitz der Schwester Hildegard Zimmermann (* Mainz 6. Febr. 1926), mit dem Recht der Firmenfortführung veräußert und firmierte anschließend als //Musikalienhandel Ebling GmbH//, ehe sie in 2010 in //notafina GmbH// umbenannt (ein unter dem Namen //notafina – music to print// betriebenes Notendownload-Portal bestand von 2011 bis Ende 2020) und zu einer Tochtergesellschaft der //Schott Music//-Tochtergesellschaft //mds – music distribution services// wurde (Dr. Peter Hanser-Strecker hatte bereits seit 2003 der Geschäftsführung angehört), deren Anschrift seitdem der Weihergarten 5 ist. Ein Großteil der Ebling-Verlagswerke ist in D-MZsch überliefert. Ebling zeigte seine Neuerscheinungen zumeist gesammelt und in größeren zeitlichen Abständen in den Hofmeister’schen Monatsberichten an, sodass die Datierung danach nicht allzu genau ist (beispielsweise erfolgte die erste Anzeige erst 1903 – rund sechs Jahre, nachdem die ersten Werke veröffentlicht worden waren). Die nachfolgende Datierungshilfe orientiert sich an den Verlagsnummern jener Ausgaben, die sich aufgrund von anlassbezogenen Widmungen u. ä. datieren lassen. Einzelne Nummern entziehen sich allerdings der vermeintlichen Chronologie, sodass die Datierungshilfe ein Notbehelf bleiben muss. ^ ^ ^ |18, 22 | 1896/97 | |49, 50 | 1897 | |59 | 1899 | |34, 37, 38, 46, 92 | 1900 | |83, 86–87, 93 | 1901 | |95 | 1902 | |102 | 1903 | |105, 123, 124 | 1904 | |131, 137 | 1905 | |223 | 1907 | |153, 211 | 1911 | |256 | 1913 | |274–276, 295 | 1914 | |300 | 1915 | |305 | 1916 | |309 | 1922 | |326, 347 | 1924/25 | |383 | 1927 | |386, 397, 403 | 1928 | |409 | 1929 | |476 | 1934 | |484 | 1935 | **Quellen und Referenzwerke** — Personenstands- und Zivilstandsregister Mainz <> Geschäftsrundschreiben, Mainz Aug. 1889 (DNB Leipzig [[http://d-nb.info/1107316251|Link]]) <> //Börsenblatt des deutschen Buchhandels// 21. Aug. 1889, 24. Aug. 1939, 5. Okt. 1939, 18. März 1943 <> Handelsregistereinträge der Firmen //Carl Ebling//, //Musikalienhandel Ebling// und //notafina// (Amtsgericht Mainz HRA 0431, HRB 6642) <> Adressbücher Mainz <> MMB <> Imagekatalog //Musikbücher und Noten I//, D-B **Literatur** — Sophie Fetthauer, //Musikverlage im „Dritten Reich“ und im Exil//, Hamburg 22007, S. 462 {{ :ebling_titelseiten.jpg?nolink&1200 |}} Abbildung 1: Händlerstempel Eblings auf einem Schott-Druck (D-Mbs, [[http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00114976-7|digital]]) Abbildung 2: Titelseiten aus der Verlagsproduktion Eblings, von links aufsteigend nach Verlagsnummer (VN 3 [ca. 1896/97], VN 154 [ca. 1906/07], VN 227 [ca. 1912], VN 384 [ca. 1927/28], VN 476 [1934]); D-BABHkrämer ---- Martin Bierwisch | Kristina Krämer