zahn

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ZAHN (Familie)

(1) Conrad * Großostheim 14. Aug. 1748 | † ebd. 3. Jan. 1818; Orgelbauer

(2) Nicolaus * Großostheim 1774 | † ebd. 11. Apr. 1846; Sohn von (1), Orgelbauer

(3) Simon Joseph * Großostheim 2. Juli 1815 | † ebd. 8. Nov. 1893; Sohn von (2), Orgelbauer

(4) Johannes Anton * Großostheim 6. Okt. 1829 | † ebd. 8. März 1855; Sohn von (2), Orgelbauer

(5) Johann Joseph * Großostheim 20. Juli 1859 | † ebd. 9. Jan. 1932; Sohn von (3), Orgelbauer

In welchem Verwandtschaftsverhältnis die Orgelbauerfamilie Zahn mit der ebenfalls aus Großostheim stammenden gleichnamigen Musikerfamilie stand, ist bisher nicht ermittelt. Zu ihr zählt Balthasar Zahn (1704–1776; entgegen anderslautender Angaben nicht der Vater von Conrad (1)), der als Organist und Komponist (vgl. hierzu RISMonline) in Lohr am Main und seit 1750 in Fulda tätig war; Heinrich Henkels Mutter Josepha Zahn (1780–1828) war eine Enkelin Balthasars.


Conrad Zahn (1) war Sohn eines Müllers und vermutlich Schüler von Johann Georg Hugo in Aschaffenburg; von seiner Heirat (1773) an war er selbständig tätig. Nach eigener Angabe hatte er bis 1803 bereits 30 Neubauten geschaffen. Er begründete eine über vier Generationen hinweg bestehende Orgelbauerdynastie, von deren Instrumenten lediglich das in Heimbuchenthal (Unterfranken) erhalten ist; auch die Kirchen sind zum Teil inzwischen Neubauten gewichen.

Werke (in Auswahl) — 1789 Mömbris, St. Cyriakus und St. Valentinus (I/P/13), 1939 durch op. 455 von Michael Weise Orgelbau ersetzt, zunächst im Prospekt Zahns, der bei einem Umbau durch Alois Handel entsorgt und durch einen Freipfeifenprospekt ersetzt wurde <> 1794 Sulzbach, Allerheiligen-Kirche (I/P/9) <> 1795 Hundheim, St. Peter und Paul (I/P/16), 1910 durch ein Instrument von Klais Orgelbau ersetzt <> 1805 Pflaumheim (I/P/13), 1939 durch ein Instrument von Klais Orgelbau ersetzt.


Sein Sohn Nicolaus (2) erlernte sein Handwerk in der väterlichen Werkstatt und heiratete 1807; er übernahm die Werkstatt nach dem Tod Conrad Zahns. Nicolaus Zahn stattete vor allem kleinere Dorfkirchen im Spessart meist erstmalig mit Orgeln aus, finanziert vor allem aus der Stiftung des Aschaffenburger Stiftsvikars Franz Lack, der sein Vermögen für Orgeln und Glocken an bedürftige Kirchen im damaligen Fürstenthum Aschaffenburg vermachte. Nicolaus Zahn ist auch bei Reparaturen etwa in Eppstein oder Fischbach nachweisbar. Simon Joseph (3), Sohn und Schüler von Nicolaus Zahn, ist, wie sein jung verstorbener Bruder Johannes Anton (4), fast ausschließlich bei Wartungen und Reparaturen nachweisbar; seine wenigen Neubauten beschränken sich auf (nicht erhaltene) Instrumente in Gailbach (1854), Kälberau (1855), in der Spitalkirche Aschaffenburg (1862) und in Schlimborn (1866). Auch dessen Sohn Johann Joseph (5) erlernte das Orgelbauerhandwerk, ist aber nur noch bei Reparaturen nachweisbar. Alle weiteren Nachkommen widmeten sich dem Gartenbau.

Werke (in Auswahl) — 1826 Heimbuchenthal ((I/P/12); 1862 von Anton Etthöfer (Margretshöchheim) repariert, 1893 von Johann Zahn, 1958 von Leopold King (Aschaffenburg) umgebaut zu I/P/13; 2003 repariert und rekonstruiert von Vleugels Orgelmanufactur (Hardheim) <> vor 1827 (Alzenau-) Michelbach, St. Gallus, St. Laurentius und St. Sebastian (I/P/8), 1948 durch ein Instrument von Michael Weise (Plattling) ersetzt <> 1828 Wintersbach (I/P/9) <> 1829 Neunkirchen, St. Peter und Paul (I/P/16), 1913 ersetzt durch ein Instrument von Balthasar Schlimbach <> 1836 Partenstein (I/P/9), spätestens 1913 ersetzt <> 1839 Aschaffenburg, Christuskirche (ev.) (I/P/12).


Literatur — Bösken 1975 <> Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas, Historische Orgeln in Unterfranken, München und Zürich 1981 <> Gottfried Rehm, Die Fuldaer Musikerfamilien Zahn, Staab und Henkel, in: Hessische Familienkunde 16, 1982, Sp. 65–72 <> Bösken/Fischer 1988 <> Fischer/Wohnhaas 1994 <> Hermann Fischer, Orgeln der Region Bayerischer Untermain, Aschaffenburg 2004


Axel Beer | Birger Petersen

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