wittwer


WITTWER, JOHANN FRIEDRICH („HANS“) * Keuern (Stadtteil von Döbeln, Sachsen) 8. Juli 1891 | † Wiesbaden 8. Sept. 1983; Musiker

Nach seinem Studium in den Jahren 1909 bis 1913 am Leipziger Konservatorium bei Carl Heynsen (Orgel), Albert Wolschke (Kontrabass), Karl Tamme (Oboe) und Richard Hofmann (Violine) fand Wittwer zunächst als Kontrabassist und Tubist eine kurzzeitige Anstellung am Leipziger Gewandhausorchester, dann in gleicher Funktion (sowie als stellvertretender Dirigent) am Helsingfors symfoniorkester (Saison 1913/14). 1915 ließ er sich in Wiesbaden nieder und wurde mit dem 1. Mai des Jahres Mitglied des Kurorchesters (Kontrabass, Tuba, seit 1932 auch Orgel); nach seiner Pensionierung (1956) war er noch bis 1962 aushilfsweise tätig. Wittwer war überdies bei diversen Kammermusikveranstaltungen aktiv und trat gelegentlich (mit eigenen Werken) als Organist auf. Zu Beginn der 1920er Jahre begegnet er auch als Vorsitzender des Kleintier- bzw. Kaninchenzuchtvereins. Wem Wittwer sein musikalisches Talent bzw. dessen frühe Förderung verdankte, ist unbekannt. Sein Vater stammte aus der Schweiz und war als „Schweizer“ (i. e. Melker bzw. Käser) nach Sachsen zugewandert; Wittwer behielt (auch um dem Kriegsdienst zu entgehen) bis 1936 die Schweizer Staatsbürgerschaft bei.

WerkeVier Skizzen für Orgel (Slavisch, Skandinavisch, Orientalisch, Deutsch), aufgef. 1928 in Wiesbaden – Orientalisch und Skandinavisch als op. 4/1 und op. 4/3 sowie auch Nokturno op. 6 veröffentlicht in: Internationaal Harmonium Album, Bd. 2 und 3, Amsterdam: Seyffert [1919]; D-B, F-Pn, NL-DHnmi <> Erinnerung (Souvenir) (Vl., Org.) op. 12, Albumblatt (Feuille d’Album) (Vl., Org.) op. 13, Canzonetta (Chansonette) (Vl., Org.) op. 14 und Abendstimmung (Chanson du soir) (Vl., Org.) op. 15, in: Duos Modernes. Album inhoudende 8 oorsprongelijke lichte tot middelzware Composities voor viool en Harmonium, Bd. 1, Amsterdam: Seyffert [1922]; D-B, NL-DHnmi – op. 12 und 13 1926 in Wiesbaden (Vl., Org.) aufgef. <> Weitere Werke (meist für Orch.) blieben ungedruckt und sind verschollen, darunter (Jahr der frühesten ermittelten Aufführung in Klammern): Humoristischer Marsch (1914), Zwei Menuette (1914), Feierlicher Marsch (1915), Intermezzo (1915), Kronprinz Rupprecht-Marsch (1915), Konzert-Walzer (1927), Festmarsch (1932), Mit fliegenden Fahnen (1932), Sarabande (UA 1932), Bauerntanz (1950), Rigaudon (1962), Hessische Bauerntänze und Steyrisch Blut (1965)

Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Döbeln-Möckwitz (freundliche Mitteilung von Frau Ute Ludwig, Stadtarchiv Döbeln) <> Personalakte in D-WIsta (WI/P Nr. 6965) <> Schülerlisten des Leipziger Konservatoriums <> Adressbücher Wiesbaden <> Åbo Underrätteler 31. Okt. 1913; Nya Pressa (Helsingfors) 15. Febr. 1914; Helsingin Sanomat 28. März 1914; Wiesbadener Neueste Nachrichten 7. Mai 1915, 16. Okt. 1915, 24. Juni 1916, 24. Nov. 1919; Wiesbadener Bade-Blatt 1. Juni 1915, 13. Juli 1920, 17. März 1926, 1. Dez. 1927, 21. Nov. 1928, 25./26. März 1932, 25. Juni 1932; Wiesbadener Tagblatt 1. Nov. 1920, 20. Febr. 1921, 12. Apr. 1921, 3. Febr. 1923; De standaard (Amsterdam) 6. Nov. 1920, 4. Aug. 1922; Wiesbadener Kurier 11. Apr. 1950, 5. Nov. 1962, 24. Nov. 1965 <> Danneberg 1949

Abbildung: Hans Wittwer, Porträtfotographie (ca. 1915/20); D-WIsta (Personalakte)


Axel Beer

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