wemheuer

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(1) (Heinrich Andreas) Wilhelm * Wulften (Harz) 27. Jan. 1835 | † Bad Grund (Harz) 29. Dez. 1919; Geiger, Bergmusikus, Chorleiter und Gastwirt

(2) (Heinrich Friedrich) Karl (Carl) * Clausthal (heute Clausthal-Zellerfeld) 26. Apr. 1866 | † Wiesbaden 8. Febr. 1915; Sohn von (1), Fagottist und Bratscher

(3) (Julius Karl) Erich * Clausthal 17. Jan. 1869 | † Wiesbaden 22. Nov. 1925; Sohn von (1), Kontrabassist, Organist, Dirigent und Komponist

(4) (August Ernst) Oskar (auch Ernst A. genannt) * Clausthal 6. Mai 1870 | † Chicago/Ill. 20. Juli 1948; Sohn von (1), Kontrabassist

(5) (Ernst Adolph) August Luckow * Luxemburg (Stadt) 6. Sept. 1885 | † Frankfurt/M. 17. Dez. 1954; Halbbruder von (6), Musik- und Gesangslehrer, Chorleiter und Komponist

(6) Werner (Walther Eugen) geb. Luckow (seit 1917 Wemheuer) * Wiesbaden 5. Febr. 1899 | † ebd. 14. Dez. 1977; Sohn von (3) und Halbbruder von (5), Pianist, Kapellmeister, Komponist, Arrangeur


(1)


Wilhelm Wemheuer, sechstes von zehn Kindern des Ackermanns Heinrich Andreas W., hatte der vorläufig nicht zu bestätigenden Familienüberlieferung zufolge u. a. bei Louis Spohr Violinunterricht (in dessen Schülerverzeichnis taucht er nicht auf) und ging „mit seiner Geige auf Wanderschaft durch halb Europa“ (Förster). 1865 ist Wemheuer in Brake (Oldenburg) greifbar, von wo aus er im September mit zwei weiteren Brakern (wenigstens einer von beiden war ebenfalls Musiker) bei der Reederei Norddeutscher Lloyd als Stewart auf dem Passagierschiff New York anheuerte. Bereits im April des Jahres hatte Wemheuer Johanne Auguste Elise Deppe (* Clausthal 17. Juni 1836 | † Bad Grund 29. Mai 1923), Tochter eines Clausthaler Bergmusikus, geheiratet. Im Frühjahr 1866 erhielt er nach der Pensionierung seines Schwiegervaters dessen Stelle im Clausthaler Bergmusikkorps, die er 1881 aufgrund beginnender Schwerhörigkeit aufgeben musste. Mit Frau und Kindern zog Wemheuer 1882 nach Bad Grund, wo er das Ausflugslokal Iberger Kaffeehaus erwarb und sich bis 1903 als Gastwirt betätigte. Es diente dem Männergesangverein Herzynia, den Wemheuer bereits seit 1878 (und bis 1886) leitete, zwischenzeitlich als Probenraum. Alle drei Söhne ((2)–(4)) von Wilhelm Wemheuer wurden Musiker.

Quellen und Literatur — KB Wulften (freundliche Auskünfte von Bodo Mißling, Geschichtsverein Wulften); Zivilstandsregister Bad Grund <> Verzeichnis der See-Leute welche im Jahre 1865 gemustert haben; D-BMsta <> Gertraude Förster (Enkelin von (1)), Wilhelm Wemheuer, Typoskript; Nachlass Wemheuer <> Akten des Bergarchivs Clausthal; D-HVsa (BaCl Hann. 184a Nr. 1635 (Bewerbungsschreiben) und Nr. 1636 (zur Pensionierung)) <> C.B., Verzeichniss der Schüler von Louis Spohr, in: Niederrheinische Musik-Zeitung 7. Mai 1859, S. 150–152 <> Mitglieder-Verzeichniss der […] Johannis-Loge Georg zur gekrönten Säule im O[rient] von Clausthal und Zellerfeld, [Clausthal] 1898, S. 8f. <> Heinrich Morich, Das Clausthaler Bergmusikcorps, in: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1933, Clausthal 1932, S. 43–45 <> [Otto] Heizmann, 80 Jahre MGV „Herzynia“ Bad Grund. 1000 Sänger in Bad Grund erwartet, undeklarierter Zeitungsausschnitt; Archiv der Ortschronistin Petra Horn <> O[tto] Heizmann, Vom Zechenhaus zum modernen Kaffeehaus. 100 Jahre Iberger Kaffeehaus, in: Der Oberharzer 1955; ebd. <> freundliche Mitteilungen von Helge Frank (Stadtarchiv Clausthal-Zellerfeld) und Karl Traugott Goldbach (Spohr-Museum Kassel)


(2)


Über die musikalische Ausbildung von Karl Wemheuer, die sicherlich anfangs durch den Vater und dessen Kollegen des Clausthaler Bergmusikkorps erfolgte, ist bislang nichts näheres bekannt. Aus Nürnberg kommend, wurde er am 16. Mai 1891 als 1. Fagottist bei der Wiesbadener Kurkapelle angestellt, wo er sich „stets durch Pflichttreue und Diensteifer“ auszeichnete (Rheinische Volkszeitung 10. Febr. 1915). Spätestens ab 1903 wirkte er als Fagottlehrer am Michaelis-Konservatorium und spielte als Gründungsmitglied ab 1904 bis zu seinem Tod u. a. an der Seite des Hornisten Paul Kraft in der Stammbesetzung der Bläser-Vereinigung des Kurorchesters. Einer Zeitungsmeldung (Wiesbadener Tagblatt 23. Jan. 1907) zufolge trat er auch als Bratscher im van der Voortschen Streichquartett in Erscheinung. Kompositorisch scheint er sich, anders als es die Biebricher Tagespost ohne weitere Angaben unmittelbar nach dem Tod meldete, nicht betätigt zu haben; bei dem auf einem Konzert-Programm „C. Wemheuer“ zugeordneten Festmarsch (Wiesbadener General-Anzeiger 16. Dez. 1902) handelt es sich um die öfters gespielte Komposition seines Bruders Erich (3). Wemheuer war seit 1906 mit der Tüncherstochter Caroline Maria geb. Wenzel (* Wiesbaden 7. Aug. 1878 | † ebd. 19. Sept. 1956) verheiratet.

Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Wiesbaden <> Gewerbeanmeldung; D-Nsta (Best. C 22/II Nr. 22/2050 An bzw. 654 Ab) <> Personalakte; D-WIsta (Best. WI/P Nr. 2532) <> Adressbücher Nürnberg (1888 und 1889) und Wiesbaden <> Wiesbadener Tagblatt 16. Apr. 1903, 23. Jan. 1907 und passim; Wiesbadener General-Anzeiger 20. März 1904 und passim; Rheinische Volkszeitung 10. Febr. 1915 (Todesanzeige) <> Biebricher Tagespost 11. Febr. 1915 <> Danneberg 1949


(3)


Erich Wemheuer erhielt seine musikalische Ausbildung vor 1887 in der Dom- und Stadtkapelle Halberstadt (Kontrabass, Oboe, Tuba) und insbesondere durch den dortigen Musikdirektor Karl Koch (ca. 1845–1907). Es folgten Anstellungen in Bad Harzburg und Bad Nauheim sowie in Lausanne. In Wiesbaden begegnet er erstmals als „Hülfs-Hautboist“ (Adressbuch 1890/91) der Militärkapelle des 80. Regiments, der er 1888–1891 angehörte. Daran anschließend (Okt. 1891 bis Juni 1892) studierte er am Leipziger Konservatorium u. a. Komposition und Musiktheorie bei Salomon Jadassohn. Seit 1. Sept. 1892 war Wemheuer Kontrabassist in dem von Louis Lüstner geleiteten Kurorchester, das er seit 1910, etwa bei den nachmittäglichen Kochbrunnen-Konzerten, auch oft vertretungsweise dirigierte. Als Lehrer für Kontrabass und Orgel war er spätestens ab 1903 am Neuen Wiesbadener Konservatorium angestellt; daneben erteilte er privat Klavierunterricht – seine Schülerin Irmgard Lang (* Gaarden (heute Stadtteil von Plön) 12. Febr. 1899 | † Wiesbaden 23. Jan. 1958) wurde 1922 Ehefrau seines Sohns Werner (6) – und trat gelegentlich als Organist auf (Wiesbadener General-Anzeiger 1. Nov. 1907). Wemheuer hatte als „ausserordentlich schaffensfreudiger Komponist, namentlich auf instrumentalem Gebiet, das ihm beruflich ja besonders nahe lag“ (Wiesbadener Badeblatt 15. März 1927), in Wiesbaden anhaltenden Erfolg. Weniger glücklich war er mit seinen Versuchen, sich auch überregional einen Namen zu machen: 1900 bewarb er sich – vom Wiesbadener Gastdirigenten Arthur →Nikisch ermuntert (Brief vom 23. Sept. 1900) – vergeblich um den von der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin ausgeschriebenen Preis der Michael-Beer-Stiftung, der ihm ein Stipendium für einen einjährigen Aufenthalt in Italien verschafft hätte. Auch sein Klavierwalzer Maientanz erzielte 1911 beim Wettbewerb der Illustrierten Die Woche keinen Preis, wurde aber immerhin angekauft (vgl. Grazer Tagblatt 12. Jan. 1911) und veröffentlicht. 1916 sandte Wemheuer noch einmal Kompositionen an Nikisch; seine Hoffnung, sie im Programm des Leipziger Gewandhauses zu sehen, zerschlug sich jedoch, da die „jetzige Zeit […] nicht sehr günstig für Aufführungen von Novitäten“ war, obwohl sich Nikisch von der „durchweg gediegenen Arbeit und klangvollen Instrumentation“ (Brief vom 9. Sept. 1916) angetan zeigte. Wemheuer war in der Kurstadt sehr geschätzt als „liebenswerter, bescheidener, stets hilfsbereiter Mensch, ein vorzüglicher Vertreter seines Instrumentes und ein Tondichter, der in seinen zahlreichen Werken hervorragende Begabung, vortreffliche Schulung und bemerkenswerte Eigenart bewies“ (Nachruf in Wiesbadener Bade-Blatt 25. Nov. 1925). 1927 veranstaltete die Stadt ihm zu Ehren ein Gedächtniskonzert ausschließlich mit seinen Werken, mit dessen Leitung man seinen Sohn Werner (6) betraute. Dieser organisierte weitere Wemheuer-Konzerte (1928, 1931, 1935, 1936, 1940; teilweise auch in Baden-Baden), in denen neben Kompositionen des Vaters auch eigene zu Gehör gebracht wurden. Noch Anfang der 1950er Jahre waren einzelne Werke von Erich Wemheuer auf den Wiesbadener Konzertprogrammen und im Frankfurter Rundfunk präsent (Nordische Suite 1952, Impromptus 1953, Pizzicato-Polka 1954). Seit 1917 war Erich Wemheuer mit seiner langjährigen Lebensgefährtin, der Witwe Natalie Luckow geb. Hering (* Wiesbaden 20. Sept. 1863 | † ebd. 26. Okt. 1928) verheiratet; der gemeinsame Sohn Werner war bereits 1899 geboren worden.

Werke — Über den Umfang des kompositorischen Schaffens von Erich Wemheuer sind zur Zeit noch keine konkreten Angaben möglich. Nur Weniges wurde veröffentlicht und bei Weitem nicht alles, von dem man weiß, zu Lebzeiten aufgeführt. Einer Notiz in der Personalakte (Bl. 18) zufolge waren bis 1906 27 Kompositionen, „darunter mehrere sehr gelungene symphonische Werke“, im Kurhaus aufgeführt worden. Andere erklangen erstmals im oben genannten Gedächtniskonzert 1927 oder später, weitere – darunter ein Violinkonzert – blieben gänzlich in der ‚Schublade‘. Einige wenige Manuskripte (v. a. Kammermusik sowie Lieder) sind im Nachlass überliefert; der größte Teil muss als verschollen gelten. Versuch eines Überblicks:

1. Orchesterwerke (verschollen, wenn nicht anders angegeben; Jahreszahlen beziehen sich auf die früheste ermittelte Auff.): Albumblatt (1893) <> Festmarsch (1896) <> Konzert-Ouvertüre e-Moll (komp. 1897) <> Gedenkblatt, Polka-Mazurka (1901) <> Symphonie B-Dur (EA Goslar Febr. 1901) <> Kriegsmarsch zu Zemlinskys Oper Sarema (1902) <> Arioso (Vc. solo, Orch.; 1905) <> Regiment von Gersdorff-Marsch (1905) <> An Chloe, Lied von Mozart (Arr.; 1905) <> Wikinger-Marsch (1906) <> Zur Parade, Marsch (1906) <> Zur Fahne, Marsch (1907) <> Symphonische Variationen (1907) <> Rigaudon und Pizzicato-Polka (Streichorch.; 1908) <> Indische Suite (1912) <> Melodie (1913) <> Serenade (1913) <> Jubiläumsmarsch (1913) <> Unser der Sieg, Marsch (1914); D-MZs (Ms.) <> Kavallerie-Parademarsch (1914) <> Hindenburg-Marsch (1914) <> Drei Blumenstücke (Blauveilchen, Margueriten, Rotrosen; 1914) <> mind. 3 Orchester-Suiten (Nr. 3 1915) <> Legende (Streichorch.; 1915) <> Träumerei (1915) <> Ungarischer Tanz Nr. 1 (1916) <> Elysium-Marsch (1920) <> Symphonien-Zyklus Die Jahreszeiten (Nr. 1 An den Frühling (EA 1923), Nr. 2 An den Sommer (EA 1928), Nr. 3 Im Herbst (1916)) <> Kleine Suite nach altdeutschen Kinderliedern aus Des Knaben Wunderhorn (1918) <> Suite Freyas Born (EA 1927) <> Zwei Nordische Suiten (auch als Nordische Rhapsodie) (EA 1928)

2. Kammermusik (als Ms. im Nachlass, wenn nicht anders angegeben): Aquarelle. Vier kleine Stücke (Vl., Kl.; 1916) <> 3 Stücke im alten Stil (Vl., Kl.; 1916) <> Nordisch. Vier Stücke (Vl., Harmonium; undat.) <> 27 weitere Einzelsätze (Vl., Kl. bzw. Harm. oder Org.; komp. 1890–1919) <> Arie (Va., Org.; 1916) <> Zwei Stücke (Vc., Kl.; undat.) <> Skizzen (teilw. zu den Kompos.) und Fragmente sowie Kontrapunktstudien (undat.) <> In Amor’s Bann, Pizzicato-Walzer (StrQnt.), Hannover: Oertel [um 1905]; D-B <> Streichtrio g-Moll (1899; verschollen) <> Skandinavische Suite Nr. 2 (2 Vl., Va., Vc., Kb.; 1901; verschollen). Inwieweit die außerdem in der Presse genannten Stücke für Vc. und Org. (1903) und Lied ohne Worte, Menuett, Albumblatt (Vc., Kl.; 1922) mit den überlieferten identisch sind oder Bearbeitungen darstellen, lässt sich nicht ermitteln.

3. Klavier- und Orgelmusik: Zwei Walzer für Kl. (Schmetterlinge, Maientanz; 1910); Nachlass – Nr. 2 gedruckt in: Tanzwalzer der „Woche“, 2. Slg., Berlin: Scherl [1911]; D-B, D-BUDbierwisch – bearb. für verschiedene Besetzungen (u. a. Orch., Salonorch., Vl. solo), Berlin: Fürstner [1911] <> [Nr.] 24 (Mäßig), in: Fest-Präludien für Orgel zum kirchlichen Gebrauch, hrsg. von Otto Hefner, Oberneudorf (heute Stadtteil von Buchen): Hefner [ca. 1913]; D-BEU – Titelauflage Walldürn: Hefner [ca. 1920]; D-KWbeer

4. Bühnenwerke (verschollen): Die Schutzengel, Weihnachtsmärchen (Hanna Francke) – daraus: Vorspiel (1907), Einleitung zum 3. Akt (1919), Heilige Nacht (1921) <> Der Kavalier – daraus Entre-Act und Sopherl-Lied (1912) <> Prinz Heinz – daraus: Vorspiel und Pastorale (1908), zwei Szenen Frühmorgen und Am Vogelherd (1927)

5. Vokalmusik: 21 Lieder (Sst. und Kl.; komp. 1893–1917); Nachlass <> weitere in der Presse genannte Werke, darunter Mein Nassauer Land (Mch.; 1912), sind verschollen

Quellen und Referenzwerke — Nachlass (autogr. Kompositionen, Fotos, Briefe von Arthur Nikisch an Erich Wemheuer (1900, 1916)); Privatbesitz <> Standesamtsregister Wiesbaden; Standesamtsregister und Adressbücher Halberstadt <> Personalakte; D-WIsta (Best. WI/P Nr. 1139) <> Unterlagen des Leipziger Konservatoriums; D-LEmh (A, I.2, No. 5862: Inskriptionsregister) bzw. A, I.3, No. 5862: Zeugnis)) <> Acta betr. die Ergebnisse der Konkurrenzen 1872–1905; D-Bda (Best. Preußische Akademie der Künste Berlin, Akte I/256 (digital) <> Adressbücher Wiesbaden <> NN, Erich Wemheuer †, in: Wiesbadener Bade-Blatt 24. Nov. 1925 <> He. Lin., Erich Wemheuer. Dem Gedächtnis eines Wiesbadener Musikers!, in: Wiesbadener Fremdenblatt 12. März 1927 <> He. Lin., Gedächtniskonzert für Erich Wemheuer, in: Wiesbadener Fremdenblatt 15. März 1927 <> N., Wemheuer-Gedächtniskonzert im Kurhaus, in: Wiesbadener Bade-Blatt 15. März 1927 <> WOB, Das Fanfarenspiel im ‚Lohengrin‘ in: Wiesbadener Kurier ca. Juni 1953; Zeitungsausriss im Privatbesitz <> Wiesbadener Bade-Blatt 18. Sept. 1893, 23. Okt. 1898, 22. Febr. 1899, 31. März 1901, 25. Juli 1901, 6. Nov. 1901, 26. April 1905, 27. Nov. 1907, 13. Juni 1912, 29. Dez. 1914, 26./27. Nov. 1916, 12. Febr. 1922, 12. März 1927 (Gedächtniskonzert), 20. Febr. 1931 <> Wiesbadener General-Anzeiger 20. Dez. 1896, 25. Juli 1901 (Beilage), 6. Nov. 1901, 10. Nov. 1901, 27. Aug. 1902, 19. Nov. 1905, 25. Nov. 1905, 7. Jan. 1906, 21. Juni 1906, 2. Juni 1907, 1. Nov. 1907, 25. Dez. 1907, 16. Febr. 1908, 16. Juli 1910, 28. Aug. 1912, 29. Aug. 1912, 30. Dez. 1912, 19. Juli 1913, 26. Aug. 1913 <> Wiesbadener Tagblatt 16. Apr. 1903, 16. Sept. 1903, 13. Sept. 1908, 12. Febr. 1912, 17. März 1923, 23. Nov. 1925 (private Todesanzeige), 24. Nov. 1925 (Nachruf Kurorch.), 4. Sept. 1940 (Wemheuer-Abend) <> Frankfurter Musik- und Theaterzeitung 17. Juni 1908 <> Grazer Tagblatt 12. Jan. 1911 (zum Tanzwalzer) <> Le Ménestrel (Paris) 14. Jan. 1911 (zum Tanzwalzer) <> Wiesbadener Neueste Nachrichten 4. Okt. 1913 <> Rheinische Volkszeitung 5. Sept. 1914, 29. Dez. 1914, 25. Aug. 1915, 6. Okt. 1915, 15. Nov. 1915, 28. Aug. 1916 <> Wiesbadener Zeitung 25. Dez. 1914, 13. März 1915, 24. Dez. 1919, 27. Febr. 1928 (Wemheuer-Abend) <> Frankfurter Zeitung und Handelsblatt 30. Dez. 1914 (2. Morgenblatt) <> Signale für die musikalische Welt 21. Febr. 1917, 8. Mai 1918, 14. Aug. 1918 <> Frankfurter Nachrichten und Intelligenz-Blatt 1. Mai 1918 <> Badener Tagblatt 8. Aug. 1935 <> Wiesbadener Kurier 7. Aug. 1953, 11. Nov. 1954 <> Danneberg 1949

Hörbeispiel 1: Erich Wemheuer, [Nr.] 24 aus: Fest-Präludien für Orgel zum kirchlichen Gebrauch (Aufnahme von Birger Petersen für das MMM2, März 2022; Heinrich-Rasche-Orgel (1848, II/P/12) der Dorfkirche zu Bentwisch bei Rostock)


(4)


Oskar Wemheuer wanderte 1911 nach Nordamerika aus und spielte 1912–1932 als Kontrabassist im Chicago Symphony Orchestra. Er war mit der auf der Transatlantikroute als Schiffsköchin tätig gewesenen Marie geb. Hodny (* vermutl. Malenovice (Mähren) 1. März 1882 | † Evanston, Cook/Ill. 23. Jan. 1942) verheiratet.

Quellen und Literatur — Einbürgerungsurkunde New York 1912 <> New York Passenger Arrival Lists (Ellis Island) 16. Aug. 1910 (zu Marie Hodny) <> Census Chicago 1920, 1940 <> Philo J. Otis, The Chicago Symphony Orchestra. Its Organization, Growth, and Development, Chicago 1925 <> Former Members of the Chicago Symphony Orchestra (digital)


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August Luckow, ältestes Kind aus der Ehe von Natalie Luckow (s. o.) und dem Telegraphen-Kontrolleur Johann Georg August Luckow (* Berlin 2. Febr. 1849 | † Luxemburg 26. Apr. 1894), wuchs nach dem Tod des Vaters mit den beiden Brüdern Ernst (1887–1975, Lehrer) und Victor (1892–1963, Banker) sowie dem Halbbruder Werner (6) bei seiner Mutter und Erich Wemheuer in Wiesbaden auf. Bis 1911 arbeitete er als Musiklehrer in Geisenheim und leitete dort den Evangelischen Kirchenchor; dann wechselte er nach Frankfurt am Main, wo er an verschiedenen Schulen sowie als Dirigent (u. a. des Gesangvereins Urania) und Gesangslehrer tätig war. Luckow spielte Klavier und Orgel und besaß eine „wohlgeschulte schöne Stimme“ (Erzähler vom Westerwald 11. Nov. 1913); 1911 bis mindestens 1914 leitete er den Ev. Kirchenchor Niederwalluf, später auch Chöre in Frankfurt; die Presse lobte ihn als „allseitig durchgebildeten Musiker“ (Wiesbadener Tagblatt 19. Febr. 1911). Bereits in jungen Jahren trat Luckow auch als Komponist hervor; einige seiner Werke wurden vom Wiesbadener Kurorchester aufgeführt.

Werke (ungedruckt, wenn nicht anders angegeben; alle verschollen) — Rhenanen-Marsch (Orch., 1903 aufgef.) <> Capriccietto (Orch., 1906 aufgef.) <> Hoch Hindenburg Marsch (dems. gewidmet, veröffentlicht 1914 verm. im Selbstverlag und „in der Buchhandlung W. Aug. Ostern erhältlich. […] der Reinerlös wird dem Kriegsministerium zur Beschaffung warmer Unterkleider für unsere tapferen Truppen überwiesen.“; Geisenheimer Zeitung 29. Dez. 1914) <> Will die Seele dir verzagen (Sst., Kl.; 1906 aufgef.) <> Das Lied (Ballade) (Sst., Kl.; 1910 aufgef.) <> Drüben am Wiesenrand, Reiterlied (Sst., Kl. bzw. Mch.; Feldmarschall von Mackensen gewidmet, Veröff. 1915 geplant) <> außerdem weitere, in der Presse nicht genauer spezifizierte Lieder und Balladen

Quellen und Literatur — Standesamtsregister Frankfurt <> Adressbücher Frankfurt <> Dokumentennachlass Werner Wemheuer; Privatbesitz <> Wiesbadener General-Anzeiger 22. Juli 1903, 17. Juli 1904, 8. Nov. 1906, 18. Mai 1907, 4. Sept. 1907; Wiesbadener Bade-Blatt 6. Juni 1906; Wiesbadener Tagblatt 31. Okt. 1906, 17. Jan. 1911, 19. Febr. 1911; Erzähler vom Westerwald 11. Nov. 1913; Schiersteiner Zeitung 21. März 1914; Rheingauer Beobachter 24. März 1914; Geisenheimer Zeitung 29. Dez. 1914; Kleine Presse (Frankfurt), 27. Nov. 1915; Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt 27. Nov. 1915, 28. März 1916; Wiesbadener Zeitung 31. Aug. 1916; 24. Apr. 1917 <> Roland Koch, Art. Ernst Luckow in: Stadtlexikon Darmstadt online


(6)


Werner Luckow erhielt ab seinem 5. Lebensjahr Klavierunterricht am Neuen Wiesbadener Konservatorium, zunächst bei Caesar Hochstetter und 1907–1913 bei Franz Schreiber, der ihm „außergewöhnlich musikalische Anlagen“ attestierte und eine „bedeutende Künstlerkarriere“ voraussagte (Empfehlungsschreiben vom 7. Sept. 1909). 1905 trat er erstmals in einem Konzert des Konservatoriums auf und spielte ab 1907 mehrfach in der Region (u. a. bei der Kurkapelle in Langenschwalbach und bei seinem Halbbruder (5) in Geisenheim), wobei er in der Presse regelmäßig mehrere Jahre jünger gemacht wurde; in Bad Neuenahr etwa bewarb man im Juli 1909 den Auftritt des angeblich „sechsjährigen Knaben“ mit „Werni Buskow, der kleinste Pianist der Welt“ (Plakat im Nachlass). Am 27. Febr. 1910 debütierte Werner Luckow mit Mozarts F-Dur-Klavierkonzert im Wiesbadener Kurhaus; Konzerte in Frankfurt/M. (1911) und Metz (1911 und 1912) schlossen sich an. Zum Schuljahr 1913/14 wechselte er an das Hoch’sche Konservatorium in die Klavierklasse von Alfred →Hoehn; 1914/15 studierte er zusätzlich Dirigieren (Fritz Bassermann) sowie Partiturspiel und Kontrapunkt (Karl Breidenstein); weitere Lehrer waren Iwan Knorr (Komposition) (Wiesbadener Kurier 16. Juli 1964) und Arthur Rother (Dirigieren; vgl. dessen Empfehlungsschreiben im Nachlass). 1916 trat er erstmals mit eigenen Kompositionen hervor (Wiesbadener Bade-Blatt 4. Apr. 1916) und zeichnete im Frühjahr 1917 als Kapellmeister des Königl. Kurtheaters Schlangenbad. Im Zuge der Eheschließung seiner Eltern Natalie Luckow und Erich Wemheuer (3) am 10. Mai 1917 wurde Werner Luckow durch seinen Vater als leibliches Kind anerkannt und trug seitdem dessen Nachnamen. Im Juni 1917 wurde Werner Wemheuer zum Militär eingezogen. Nach der „Rückkehr aus dem Felde“ hatte er zunächst vor, „als Konzertpianist tätig zu sein“, griff aber zu, als Franz Mannstaedt fragte, ob er „Lust hätte, am Theater in Wiesbaden als Korrepetitor einzutreten.“ (zit. nach NN, Erste Begegnung mit dem Theater). Ab 1919 oblag Wemheuer dort zunächst die Einstudierung der Chöre und Sängerpartien; ab 1920 trat er auch als Bühnendirigent in Erscheinung. Seit 1924 war er darüber hinaus „zur Uebernahme der Kompositionen und Einrichtung aller Schauspiel- und Bühnenmusiken nach näherer Bestimmung der Intendantur“ verpflichtet (Dienstvertrag vom 16. Juli 1924; Nachlass). Mit der von Otto →Klemperer attestierten Fähigkeit, „rasch für die Bühne das Geforderte schreiben“ zu können (Empfehlungsschreiben im Nachlass), komponierte Wemheuer in der Folge zahlreiche Inzidenzmusiken, richtete Musik für Tanzabende ein und bediente in der Weihnachtszeit das Genre des musikalischen Märchens. Furore machten insbesondere seine Musik zur Lokal-Revue Bei uns… (1926) und zum Festspiel Deutschlands Strom (1930).

1938 wurde Wemheuer Kapellmeister des Reichssenders Frankfurt, für dessen Sendungen er bereits seit 1934 als Pianist und Komponist tätig gewesen war. Bis 1941 (Aug. 1939 bis Okt. 1940 unterbrochen durch Kriegsdienst) steuerte er die Musik zu zahlreichen Hörspielen und Radiofeatures bei und dirigierte Konzerte des Großen Orchesters. Bis zu seinem Wiedereintritt in das Wiesbadener Theater im Aug. 1943 hatte Wemheuer offizielle Aufgaben innerhalb der Deutschen Arbeitsfront (Kraft durch Freude) zu erfüllen; dazu gehörte die Leitung der offenbar nur kurzzeitig bestehenden Opelschule für Musik (im Wiesbadener Opelhaus, Rheinstr. 7, inkl. Ltg. des Opel-Werkorchesters und der Opel-Kammermusikgruppe; 1940–1942) und die Veranstaltung von monatlich bis zu 20 Unterhaltungskonzerten und Bunten Nachmittagen in Wiesbaden und der weiteren Umgebung (u. a. in Frankfurt, Limburg, Nassau, Bad Ems, Herborn, Dillenburg, Hanau, Kiedrich; 1942/43). Nach erneutem Kriegsdienst (Sept. 1944 bis Mai 1945) im Kraftfahrzeug-Ersatzbataillon in Kaiserslautern und amerikanischer Gefangenschaft musste sich Wemheuer aufgrund seiner Parteizugehörigkeit (seit 1937) einem Spruchkammer-Verfahren stellen, in dem er freigesprochen wurde. Zwischenzeitlich hielt er sich mit Unterrichtstätigkeit und Auftritten bei der US-Army über Wasser.

Ab der Spielzeit 1947/48 war er erneut am Hessischen Staatstheater Wiesbaden angestellt und dirigierte als „echter Musikant am Pult“ (Fuldaer Zeitung 1. Sept. 1952) ab 1951/52 zahlreiche Werke des Standardopernrepertoires, war aber auch mit eigenen Kompositionen (insb. weiteren Folgen der bereits 1939 gesendeten Rhein-Main’sche Volksmusiken) im Hessischen Rundfunk präsent. Die Berufung von Wolfgang Sawallisch zum GMD (1958) führte dazu, dass sich Werner Wemheuer wieder verstärkt den Aufgaben eines Korrepetitors, Bühnenmusik-Komponisten und Pianisten widmete. 1964 ging er in Pension, stand aber dem Staatstheater noch einige Jahre als Dirigent aushilfsweise zur Verfügung.

Außerhalb seiner Dienstverpflichtungen leitete Wemheuer den Wiesbadener Orchesterverein Philharmonie (1924–1927), das N.S.-Orchester und die N.S.-Chorgemeinschaft (1933/34), den Orchesterverein Wiesbadener Amateure e.V. (1952–1961) sowie den Männergesangverein Eintracht (ab 1961 Männergesangverein 1869) Wiesbaden-Igstadt (1947–1962). Insbesondere war er als „erfahrener und einfühlsamer“ Klavierbegleiter (Wiesbadener Kurier 2. Dez. 1958) bei Liederabenden u. a. mit Heinrich Schlusnus (1920), Heinz Ernst Raven (1926), Erna Sack (1932) und Martin Kremer (1957) gefragt. Für Unterhaltungsabende, etwa des Humoristen Gustav Jacoby, und für den Karneval entstanden zahlreiche volkstümliche Gesänge, Schunkellieder (z. B. Am grünen Rhein mal blau zu sein aus Die Hallgartener Jungfer auf einen Text der Kiedricher Mundartdichterin Hedwig Witte) und Karnevalsschlager (z. B. Babbel nit und komm mach mit für den Mainzer Narren-Club 1968). Darüber leitete er ein Zithervolkskonzert (1924), spielte Klavier u. a. bei der Begrüßungsfeier des Deutschen Kanu-Verbands (Ortskartell Mainz-Biebrich-Wiesbaden; 1925), während der Helanca-Modellschau im Kurhaus (1958), fungierte mehrfach als Preisrichter bei Chorwettbewerben und unterhielt bei Festveranstaltungen wie derjenigen zum 70-jährigen Bestehen des Wiesbadener Hausfrauen-Vereins (1966). Selbst als Wemheuer den Taktstock längst niedergelegt hatte, war er „als versierter ‚Flügelmann‘ […], bei größeren Chorveranstaltungen vor allem, […] noch ein beliebter und begehrter Musiker.“ (Hans Piroth, Werner Wemheuer 75.)

Neben der Freude an auftragsgebundenem Komponieren verfolgte Wemheuer – seiner Aussage „Ja, der Theaterbetrieb frißt einen auf mit Haut und Haar!“ (zit. nach TPH, Vom Wunderkind zum vielseitigen Komponisten) zum Trotz – selbstbestimmte Ambitionen, wie seine (Orchester-)Lieder nach Texten von Erich Kästner und Rabindranath Tagore, die Konzerte für Violoncello, Bratsche und das von Eugen Sprenger gebaute Cello-Tenore sowie die Zeitbild-Suite für großes Orchester zeigen, mit denen sich Wemheuer vor allem im Rahmen der „Wemheuer-Konzerte“ in Wiesbaden und Baden-Baden (s. o.) präsentierte.

Wemheuer hatte zwei Kinder: Erich (August Wilhelm) (* Wiesbaden 12. März 1930), seit 1953 Produktionsingenieur und später Sachgebietsleiter Hörfunk beim Hessischen Rundfunk, und Ingeborg (* Wiesbaden 14. Juni 1925 | † ebd. 31. Dez. 2017). Deren Tochter Sabine Schweitzer studierte u. a. Opernregie und Theaterwissenschaften in München. Nach Tätigkeiten als Regieassistentin und Regisseurin in Bremen, Freiburg und Dortmund und der Mitarbeit in der Leitung verschiedener Festivals war sie Künstlerische Betriebsdirektorin in Bielefeld (1998–2005) und Mannheim (2005–2013) und ging 2013 als Operndirektorin und Künstlerische Betriebsdirektorin nach Bielefeld zurück (bis 2019).

Werke — Ein vollständiger Überblick über das Gesamtschaffen ist zur Zeit nicht möglich. Rund 80 Kompositionen sind als Manuskripte (Partituren, z. T. auch Stimmenmaterial) im Nachlass überliefert (im Folgenden mit * gekennzeichnet); weitere liegen als Tonaufnahmen des Hessischen Rundfunks vor. Darüber hinaus weiß man von Aufführungen vieler Stücke, die bisher nicht aufgefunden wurden. Nichtsdestotrotz repräsentieren die erhaltenen Werke die gesamte Bandbreite des Schaffens.

Bühnenmusik: a) Schauspielmusik (im weitesten Sinne) zu mindestens 30 Produktionen (1923–1963), darunter *König Wichtelmann (Weihnachtsmärchen, Dichtung von Maria Melchers; 1920), *Der Widerspenstigen Zähmung (Shakespeare; 1923), *Bei uns… (Revue von Bernhard Herrmann; 1927), *D’Webermädln („Ein Mozart-Singspiel“ von Richard Franz; 1933; KlA. Berlin: Dreiklang-Verlag 1934 – 1955 neu instr. als Constanze), Das vierte Gebot (Volksstück von Ludwig Anzengruber; 1934), *Pantalon und seine Söhne (Lustspiel von Paul Ernst; 1935), *Viel Lärm um nichts (Shakespeare; 1936), *Das Pergament aus Norcia (Komödie von Eugen Diesel; 1937), *Hamlet (Shakespeare; 1937), Die Wäscheleine („eine ernst-heitere Kabarettschau“; 1950), Faust (Goethe; 1951), *Die Hallgartener Jungfer (Rheingauer Volksstück von Hedwig Witte; 1952), Lumpazivagabundus (Komödie von Johann Nestroy; 1955), Becket oder Die Ehre Gottes (Drama von Jean Anouilh; 1962/63) <> b) Musik zu Tanzvorstellungen, darunter Ballträume („Tanzbild“ von Bernhard Herrmann; 1920), *Der Zettelkleber („Tanz-Pantomime“ von Rita Rokst; 1929), *Puppengroteske (1935), *Dornröschen („Kinderballett“ von Hedy Dähler; 1962) <> c) Einlagen u. a. zu Der Graf von Luxemburg (Operette von Franz Léhar; 1934), Die Geisha (Operette von Sydney Jones; 1935), Der Opernball (Operette von Richard Heuberger; 1936), *Gasparone (Operette von Carl Millöcker; 1936), *Extrablätter (Operette von Nico Dostal; 1937), Nacht in Venedig (Operette von Johann Strauß Sohn; 1937), Paganini (Operette von Léhar; 1937)

Chorwerke: Deutschlands Strom (Chorisches Festspiel, Text von Edwin Redslob, UA Wiesbaden 1930) <> *Der Spatz und die Spätzin („Chorhumoreske“, Text von Karl Mayer; EA Reutlingen 1930) <> Unsere Fahne ist das Leid und Österreich! (Mch., Orch.; 1938) <> Fahneneinmarsch, Ferne Trommeln zur Morgenfeier der NSDAP der Gaukulturwoche (Chor, Orch.; 1939) <> Heiderose (Mch.; 1958) <> *Der Wein ist die Milch des Alters (Mch., Text von R. Jost; komp. 1959)

Lieder (Sst., Kl.; zumeist auch Orchesterstimmen überliefert) Bei einigen Liedern taucht als Pseudonym „Bert Werner“ auf, dahinter verbergen sich der Textdichter Bert Müller-Lich und Werner Wemheuer. Insg. hat Wemheuer mehr als 100 Lieder unterschiedlichsten Anspruchs (zwischen Karnevalsschlager, Wirtshauslied und ‚klassischem‘ Kunstlied, letzteres auch zyklisch) komponiert. Auswahl (chronologisch): *Blumengedanken (Martin Opitz; komp. 1916, instr. 1950) <> *Wie Mondenschein so golden (Ferdinand Ruperti; 1917), Vom dunklen Schleier umsponnen (Adolf Friedrich von Schack; 1917) <> *An’s Liebchen, Waldessterben (Max Schoeps-Bürger; „Conoys-les-Epp[es]“ 1918) <> *Mein Bankier ist Herr Dalles, der liebe Gott zahlt alles (Pseudonym „Jimm-Bumm“), Mainz: Marxen 1927 (Mainzer Karnevalsschlager 1929) <> *Drei Lieder (Rabindranath Tagore; komp. 1928, EA 1931) <> *Fatal oder das Herz (Carmen →Sylva; komp. 1932) <> *3 Gesänge (Erich Kästner; komp. 1932, EA 1950) <> *Frühling in Wiesbaden (Bert Müller-Lich), Wiesbaden: Ernst [1934] <> *Im Rheingau – Im Weingau. Schunkel-Walzer (Bert Müller-Lich; komp. 1950) <> *Wenn der Wein im Keller gährt, Duett, *Am grünen Rhein mal blau zu sein (Hedwig Witte; komp. 1951) <> *13 Gesänge im Volkston (Hanns Landt-Lemmél; komp. 1954) <> *Die Geisenheimer Linde (Bert Müller-Lich), Geisenheim: Heinrich Debus [verm. 1961] <> *Ich wollte noch singen so manches Lied (Wilhelm Söhngen; 1968) <> *Einer wird’s gewesen sein (Otto Schaaf; 1970) <> *Frauenstein-Lied („Frau Unkelbachs Melodie im Lokal aufgezeichnet, harmonisiert und Gesang und Klavier gesetzt“; 1972)

Instrumentalmusik: Notturno (Orch.; EA 1916) <> Die Erde. Ein Stimmungsbild (Orch.; EA 1916) <> *Cello-Konzert (August Eichhorn gewidmet; EA 1922) <> *Suite in vier zusammenhängenden Sätzen. Zeitbild (gr. Orch.; komp. 1927, EA 1928) <> *Konzert-Suite für Cello Tenore und Orch. (komp. 1929, EA 1931) <> Legende (gr. Orch.; EA 1931) <> Bratschenkonzert (EA 1935) <> *Tänzerische Suite („Herrn Konzertmeister Eddy Weyns“, komp. 1941) <> Japanische Suite (4 No Maskentänze; 1936 [verbrannt]; *Nr. 1 neu komp. 1946) <> *Der Tyrann und *La Carmagnole (Orch.; komp. 1947) <> außerdem Tänze und Märsche

Musik für Rundfunkproduktionen: Rhein-Main’sche Volksmusiken (kl. Orch.; 14 Folgen, 1939, *1955–1963) <> Musik zu Hörspielen, darunter *Till Eulenspiegel (1934), *Die Jungfrau von Orleans (Schiller; 1934), *Bannforst in der Dreieich (1939), *Faust. Das Mysterium vom deutschen Geist (1939) <> Musik zu Dokumentationen, Features und Unterhaltungssendungen, darunter Vom Kontrabass bis zur Fiedel (1938), Vom Main zur Weser. Hörfolge zur Eröffnung der Reichsautobahn Frankfurt–Kassel (1938), Der junge Goethe (12-teilig; 1938/39), Die romantische Ahr. Ein Landschaftsbild (1939), *Wie oft sind wir geschritten. Hörfolge über unsere Kolonien (1939)

Quellen und Literatur – Nachlass (Kompositionen, Presseberichte 1906–1968, Fotos, Programmhefte, Verträge, Tätigkeitsnachweis, Tonmitschnitte, Briefe an Werner Wemheuer (u. a. von Arthur Nikisch (1910, 1916) und Erich Kästner (1950)), Empfehlungsschreiben); Privatbesitz <> weitere Korrespondenzstücke s. Kalliope (digital) <> Fallakten; D-WIhha (noch nicht ausgewertet) <> Standesamtsregister Wiesbaden <> Adressbücher Wiesbaden <> Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums <> NN, Werner Wemheuer, in: Wiesbadener Bade-Blatt 22./23. Febr. 1931 <> NN, Erste Begegnung mit dem Theater. Mitglieder des Deutschen Theaters berichten über den Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn, in: Nassauer Volksblatt 27. Okt. 1935 <> TPH, Vom Wunderkind zum vielseitigen Komponisten, in: Wiesbadener Kurier 4. Apr. 1950 <> CT, Wiesbadener Komponisten (II): Werner Wemheuer. Romantiker im modernen Gewand, in: Wiesbadener Kurier 24. Nov. 1953 <> NN, Mit Wiesbaden eng verbunden: Werner Wemheuer. Ein reiches Musikantenleben, in: Wiesbadener Kurier 16. Juli 1964 <> H.K., Ein verdienter Musiker. Werner Wemheuer tritt in den Ruhestand, in: Wiesbadener Tagblatt 11./12. Juli 1964 <> NN, Werner Wemheuer 65 Jahre, in: Wiesbadener Kurier 6. Febr. 1965 <> Ga., Werner Wemheuer 75 Jahre, in: Wiesbadener Nachrichten 4. Febr. 1974 <> Hans Piroth, Werner Wemheuer 75. Dirigent und Komponist, in: Wiesbadener Kurier 5. Febr. 1974 <> Wiesbadener Tagblatt 20. Apr. 1907, 12. Mai 1908, 22. Mai 1920, 14. Apr. 1927 (Abschiedskonzert Orchesterverein Philharmonie), 9. Dez. 1929, 4. Sept. 1940 <> Wiesbadener General-Anzeiger 27. Juni 1908, 9. Okt 1911, 4. Febr. 1913 <> Geisenheimer Lokal-Anzeiger 14. Apr. 1910 <> Metzer Zeitung 24. Aug. 1911 <> Lothringer Zeitung 8. März 1912 <> Wiesbadener Bade-Blatt 4. Apr. 1916, 12. Dez. 1920, 7. Juni 1921, 25. Febr. 1928, 19. Juli 1930, 22./23. Febr. 1931 <> Wiesbadener neueste Nachrichten 13. Dez. 1920 <> Wiesbadener Zeitung 13. Dez. 1920, 27. Febr. 1928, 27. Juni 1933, 12. März 1934 <> Darmstädter Tagblatt 19. Apr. 1926 <> Mainzer Journal 7. Juli 1930 <> Schwarzwälder Bote 17. Sept. 1930 <> NZfM H. 6, Juni 1937 <> Wiesbadener Stadtzeitung 22. Sept. 1938 <> Nassauer Volksblatt 25. Okt. 1939 <> Wiesbadener Kurier 16. Dez. 1949, 16. Juni 1953, 2. Dez. 1958, 4. Dez. 1962, 15. Febr. 1963, 4. Apr. 1963 <> Fuldaer Zeitung 1. Sept. 1952 <> Festschrift zum 70jährigen Vereinsjubiläum des Männergesang-Vereins „Eintracht“ Wiesbaden-Igstadt, Wiesbaden [1954] <> Wolfgang Sieber, Michael Crone, Irena Richter, Bestandsverzeichnis 3: HR-Radio-Sinfonie-Orchester 1931–1967, Frankfurt 1988, S. 12–13, 16–17 (Kompositionen Werner Wemheuer) <> Elke Hack, Staatstheater Wiesbaden. Akten und Druckschriften 1810–1996, Wiesbaden 2006, S. 186 digital <> Herbert Henck, Hermann Heiß. Nachträge einer Biografie, Deinstedt 2009, S. 130, 132

Hörbeispiel 2: Werner Wemheuer, Wiegenlied aus: 13 Gesänge im Volkston (Aufnahme von Werner Wemheuer (Gesang und Klavierbegleitung), 30. April 1954; Nachlass)


Abbildung 1: Erich Wemheuer, Fotografie [1911]; Privatbesitz

Abbildung 2: Erich Wemheuer, Maientanz (Beginn), in: Tanzwalzer der „Woche“, 2. Slg., Berlin: Scherl [1911], S. 19; D-BUDbierwisch

Abbildung 3: Werner Luckow (seit 1917 Wemheuer), Fotografie [1909]; Privatbesitz

Abbildung 4: Werner Wemheuer, Fotografie (1960); Privatbesitz

Abbildung 5: Werner Wemheuer, Schauspielmusik zu Der Widerspenstigen Zähmung, Violinstimme (Ausschnitt) (1923); Nachlass


Erich Wemheuer (Überlingen) sowie besonders seinem Sohn Jürgen Wemheuer (Überlingen) und seiner Nichte Sabine Muszynski (Wiesbaden) sei ganz herzlich gedankt für die vertrauensvolle Unterstützung.


Gudula Schütz

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