weigand

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WEIGAND (Familie)

(1) Johann Sebastian * Römhild (bei Meiningen) 12. Okt. 1803 | † Bad Ems 15. Febr. 1868; Musiker, Musikdirektor

(2) Ernst (Georg Heinrich Cornelius) * Weilburg 9. Juli 1844 | † Frankfurt/M. 6. Jan. 1925; Sohn von (1), Pianist, Musiklehrer, Musikschriftsteller

Ob eine Verwandtschaft zur Pianistin Natalie Hein geb. Weigand bestand, die 1889 in Ems als Einheimische auftrat, ließ sich bisher nicht klären.


(1) Johann Sebastian Weigand, Sohn des Römhilder Kantors Karl Friedrich W., kam 1819 nach Wiesbaden und wurde als Klarinettist in die Kapelle des zweiten nassauischen Regiments unter Benedict Stadtfeld aufgenommen. Daneben ließ er sich bei Johann Peter Heuschkel in der Theorie weiter ausbilden. 1829 wechselte er als Musikdirektor zum ersten nassauischen Regiment, dessen Garnison sich in Weilburg befand. Von 1842 bis 1849 wurde die Militärkapelle nach Wiesbaden gesandt, seit 1852 nach Bad Ems, wo sie, den böhmischen Musikern Anton Kliegls nachfolgend, die Kurmusik besorgte. 1854 übernahm Adolf Hempel die Leitung der Kapelle und Weigand verbrachte seinen Ruhestand als Verwalter einer Brunnenmeisterstelle.


(2) Nachdem Ernst Weigand um 1860 am Pariser Konservatorium unter Antoine François Marmontel Klavier studiert hatte, kehrte er zunächst zurück nach Bad Ems, wo sich jeweils in der Kursaison der Jahre 1865 bis 1867 einzelne Auftritte als Solist mit der Kurkapelle Adolph Hempels nachweisen lassen, und konzertierte im November 1867 in Braunschweig unter Franz Abt. 1875 ließ er sich in Frankfurt/M. nieder und heiratete die aus Oppheim stammende Adelheid geb. Münch (ca. 1839–1911). Weigand erteilte fortan Klavier-, Gesang- und Theorieunterricht. Ende der 1880er Jahre veröffentlichte er mehrere theoretische Schriften sowie eine darauf aufbauende Klavierschule. Daneben trat er bisweilen als Pianist auf (u. a. bei einem Kammermusik-Abend der Museumsgesellschaft am 9. März. 1889) und leitete 1891 den Gesangverein Freundschaft.

WerkeDie Wurzeln des musikalischen Ausdrucks. Eine reine Klangtheorie, auf Grund seiner neuen Notation, Oppenheim: Kern 1887 [1886]; A-Wn, B-Bmim, D-B, D-Bhm, D-F, D-Fh, D-Hs, D-Mbs, D-MZs, D-MZu (Musikhochschule), F-Pn, GB-Lbl <> Anschauungs-System für Klanghöhe und Klangdauer., ebd. [1886] <> Vergleich der alten Notation mit der Neu-Notation, ebd. [1886] <> Clavier-Anfangschule bei den allerersten Begriffen beginnende Anschauungs-Methode, Mainz: Kern 1888; ehem. D-B, D-Bhm, D-KNh, GB-Lbl <> Die Unhaltbarkeit der bisherigen Tonschrift und Theorie, Frankfurt: [s. n.] 1891; D-B


Quellen und Referenzwerke — Akten in D-WIhha <> Zivilstandsregister Bad Ems, Standesamtsregister Frankfurt <> Adressbücher Frankfurt <> Konzertprogramme der Frankfurter Museumsgesellschaft <> MMB <> Revue et Gazette Musicale de Paris 29. Juli 1860, 28. Juli 1861, 27. Juli 1862, 25. Juni 1865; Signale für die musikalische Welt 7. Aug. 1862, 8. Nov. 1867, Nr. 32 (Apr.) 1889; Süddeutsche Musik-Zeitung 3. Juli 1865, 2. Juli 1866, 11. Mai 1868 (biograph. Abriss zu (1)); Neue Berliner Musikzeitung 17. Juli 1867; NZfM 8. Nov. 1867, 24. Jan. 1868; AmZ 20. Nov. 1867, 1. Juli 1868; Österreichische Musik- und Theaterzeitung 1. Sept. 1889 (Natalie Hein geb. Weigand betr.)

Literatur — Albert Henche, Zur Geschichte der Emser Kurmusik. Nach Akten des preußischen Staatsarchivs in Wiesbaden, in: Heimatblätter für den Unterlahnkreis 1, 1926, Nr. 9, S. 1f.

Abbildung: Anzeige zu Weigands Wurzeln des Musikalischen Ausdrucks (MMB Dez. 1889, S. 515; A-Wn digital)


Kristina Krämer

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