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PETH, JAKOB * Mörstadt 25. Juli 1856 | † Zweibrücken 7. Mai 1918; Journalist, Redakteur, Buchhändler, Schriftsteller

Peth, der vor allem durch seine Abhandlung Geschichte des Theaters und der Musik in Mainz noch ein Begriff ist, war hauptberuflich im Zeitungswesen und Buchhandel tätig. Als Sohn des gleichnamigen Fabrikaufsehers und späteren Geschäftsführers der Mainzer Lackfabrik J. Albrecht (* Mörstadt ca. 1820 | † Mainz 25. Jan. 1901) und dessen Ehefrau Eva Maria geb. Albrecht wuchs Peth in Mainz auf. Nach einer „wissenschaftlichen Vorbildung zum Journalismus“ (Wer ist’s?, s. Lit.) war er in den 1870er Jahren zunächst als Mitredakteur des Mainzer Tagblatts und der Berliner Tribüne sowie als Redakteur der Wormser Zeitung tätig. Seit 1883 gab er das in Mainz erschienene Bildungs- und Unterhaltungsblatt Sonntagsbote vom Rhein heraus, bis er 1885 einen Ruf nach Zweibrücken zur „Erweiterung und Umgestaltung der Zweibrücker Zeitung“ erhielt (Blumenlese (s. Werke), S. 318). Als deren Redakteur war er 20 Jahre lang tätig, zudem gehörte er mindestens 1893 (wie etwa Eitner, Reissmann und →Riemann) dem Mitarbeiterkreis der Universal-Bibliothek für Musik-Litteratur an. 1906 wechselte Peth in den Buchhandel: Im April dieses Jahres erwarb er die seit 1830 in Zweibrücken bestehende Firma Fr. Lehmanns Buch-, Musikalien- u. Lehrmittelhandlung von Otto Kreßmann, die auch als Verlagsbuchhandlung regionalgeschichtlicher Werke in Erscheinung trat. Peth engagierte sich in dieser Hinsicht u. a., indem er 1906 in seiner Buchhandlung eine „Ausstellung von Werken pfälzischer Literatur und Kunst“ organisierte, die seit 1908 als Dauerausstellung „Pfälzische Bücherei“ eigene Räumlichkeiten erhielt; und durch die Herausgebe der Pfälzer Volksbücher. Er war Mitglied des Historischen Vereins der Mediomatriker und des Journal-Verbands der Pfalz, Leiter der Sammelstelle für die Pfälzer Bücher, Vorsteher des Ortsverbands Pfalz-Rhein der Pensionsanstalt der deutschen Journalisten und Schriftsteller und langjähriges Vorstandsmitglied des Badisch-Pfälzischen Buchhändlerverbands. Nach seinem Tod wurde die Buchhandlung von seiner Ehefrau Katharina geb. Heß (bis 1929) und der Tochter Else (* 1888), die seit 1906 im Buchhandel tätig war, weitergeführt, ehe sie 1943 an Otto Rohr überging.

Werkeselbständige Schriften: Erinnerungsblatt zum hundertjährigen Geburtsfeste des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn, Mainz: Prickarts 1878; D-MZs <> Geschichte des Theaters und der Musik zu Mainz. Ein Beitrag zur deutschen Theatergeschichte, allen Freunden der deutschen Bühne gewidmet, Mainz: Prickarts 1879; A-Wn (digital), D-MÜu (digital), D-WRz (digital) <> Geschichte des Theaters und der Musik zu Mainz. Ein bis zur Gegenwart fortgeführter Nachtrag. Festgabe zum fünfzigjährigen Jubiläum der Mainzer Bühne, Mainz: Prickarts 1883; D-WRz (digital) <> Ereignisvolle Tage. Der Zweibrücker Turnverein vom Tage seiner 25jährigen Jubelfeier bis zur Einweihung der neuen Turnhalle. Festschrift verfasst von Jacob Peth, 1890

Beiträge (Auswahl): Uff de Kerb. Ein Bild aus dem rheinischen „Kirchweih“-Leben, in: Poetische Blumenlese aus der Pfalz. Eine Sammlung pfälzischen Dichtens aus unserer Zeit, für das Jahr 1886, hrsg. von J. Schreyer, Zweibrücken: Kranzbühler 1885 (enthält auch einige Gedichte, einen biograph. Abriss und eine Werkübersicht); US-CA (digital) – auch in: Deutsches Bundesschießen. Festzeitung 11 (1894), S. 16–17; D-F <> Die Freier oder: Wie’s den Spähnbrennern weiter erging. – „beide angelegt zu einem sozial-humoristischen Roman bzw. Sittenbild in hessisch-pfälzischer Mundart. ,Die Spähnbrenner.‘ Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Spießbürgers.“ (Blumenlese, S. 439) <> Turnvater Jahn, ein Lebensbild des Altmeisters der deutschen Turnerei, in: Festschrift zur Feier der Erinnerung an den 25jährigen Stiftungstag des Turnvereins Zweibrücken, Zweibrücken 1886; D-KN [Deutsche Sporthochschule] <> Bekenntnisse eines Buchhändlers [zu seinem 60. Geburtstag], in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1916 Nr. 163 (17. Juli 1916); D-Dl (digital) <> weitere humoristische und dichterische Beiträge in regionalen Zeitungen und Zeitschriften sowie thematische Beiträge im Börsenblatt des deutschen Buchhandels

Quellen — Standesamtsregister Mainz <> Adressbücher Mainz, Zweibrücken <> Briefe an Friedrich Wilhelm Jähns (D-B, s. Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe), Elisabeth Mentzel (s. Kalliope) sowie Briefe an ihn von Nataly von Eschstruth (D-LEm) und Louise Otto-Peters (A-Wn) <> Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 6. Okt. 1896, 22. Aug. 1906, 16. Nov. 1906, 14. Jan. 1908, 1. Febr. 1909, 17. Juli 1912, 29. Dez. 1913, 28. Juli 1914, 17. Juli 1916, 11. Mai 1918, 19. Juni 1919, 15. Apr. 1920, 8. Aug. 1929, 30. Sept. 1930, 7. Okt. 1943 und passim

Literatur und Referenzwerke — Art. Peth, Jak., in Deutscher Litteratur-Kalender hrsg. von Joseph Kürschner, 81886, 101888, 221900 <> Art. Peth, Jacob, in: Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen 41909, 71914 <> Art. Peth, Jakob, in: Kürschners Deutscher Literaturkalender. Nekrolog 1901–1935, 1936 <> Zweibrücken 1793 bis 1918, hrsg. von Charlotte Glück-Christmann, Zweibrücken 2002

Abbildung: Anzeige der Buchhandlung, in: Adreßbuch für die Westpfalz, 11. Auflage 1911/1912


Kristina Krämer

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  • Zuletzt geändert: 2022/05/25 12:12
  • von kk
  • angelegt 2021/07/27 18:01