PAGANINI, NICCOLÒ * Genua 27. Okt. 1782 | † Nizza 27. Mai 1840; Violinist und Komponist

In den Jahren 1829 und 1830 trat Paganini mehrfach im Rhein-Main-Gebiet auf. Ausgangspunkt war Frankfurt, wo er in der Zeit vom 26. August bis 21. September 1829 sechs Konzerte im Stadttheater gab; Abstecher führten ihn nach Darmstadt (Konzerte am 8. und 9. September) und Mainz (Konzerte in der Reithalle am 16. und 23. September). Am 18. Dezember 1829 spielte er abermals in Frankfurt (Museumskonzert) und blieb, da sein Sohn Achille erkrankt war, für einige Monate in der Stadt; weitere Auftritte sind für den 7. Februar, 1. März sowie 11. und 26. April 1830 belegt. Am 27. April ließ er sich in Wiesbaden hören, anschließend (12. Mai) in Koblenz. Seit September des Jahres war er (nach einer Reise durch Norddeutschland) wiederum in Frankfurt zu Gast (Konzerte am 8. und 23. November); sein Abschiedskonzert gab er am 27. Dezember 1830. Bisher übersehen wurde die Tatsache, dass ein am 18. November 1830 an die Darmstädter Intendanz gerichtetes Auftrittsgesuch abgelehnt wurde, was angesichts der unbändigen Begeisterung, die dem auf dem Gipfel seines Ruhms angelangten Künstler entgegenschlug, verwundern mag. Ein freundschaftliches Verhältnis verband Paganini mit Carl Guhr. Auf das Ansinnen Helene von Dobenecks, ihn zu heiraten, ging er letztlich nicht ein.

Quellen — Carl Guhr, Ueber Paganini’s Kunst die Violine zu spielen, Mainz: Schott 1829 <> zahlreiche Erwähnungen in der regionalen und musikalischen Presse <> Brief Paganinis an Baron von Türckheim, Frankfurt 18. Nov. 1830 (D-DSsa, Acten der Großherzoglich Hessischen Hof-Kapelle-Musik-Direction, D 8 Nr. 52/1; hier auch Kopie der abschlägigen Antwort vom 24. Nov. 1830)

Literatur — Schweitzer 1975 <> Mohr <> Sandra Blum, Paganinis Konzerte der Jahre 1828 bis 1830, Staatsexamensarbeit Mainz 2004 (unveröffentlicht; hier auch weitere Quellenangaben) <> Roberto Grisley, Art. Paganini in: MGG2P (hier weitere Literatur)

Abbildung: Frontispiz aus Carl Guhrs Ueber Paganini’s Kunst (Privatbesitz)

Axel Beer