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MÜLLER, (JOHANN WILHELM) AUGUST * Reichelsheim (Wetterau) 22. Aug. 1824 | † (Bad) Ems 1. Nov. 1878; Lehrer, Organist und Komponist

Als ältester Sohn eines Lehrers in Reichelsheim erhielt Müller seine erste musikalische Ausbildung durch seinen Onkel Wagenknecht (ebenfalls Lehrer) in Weilburg. Zudem spielte er im Musikcorps des Lehrers Schneider zunächst in Daisbach, später in Frankfurt, Violine und Flöte. Entgegen dem flüchtigen Wunsch, Orchestermusiker beim Stadttheater Frankfurt zu werden, entschied sich Müller für den Lehrberuf und begann im Frühjahr 1841 seine Ausbildung am Lehrerseminar in Idstein, wo er unter anderem von Carl Feye und Peter Meister unterrichtet wurde, denen er später seine opp. 1 und 2 widmete. Nach erfolgreichem Abschluss folgte im Oktober 1844 die Anstellung als Lehrgehülfe in Löhnberg, nebenher bildete er sich musikalisch und in Fremdsprachen weiter. Auch mit der Ernennung zum Lehrer und Organisten in Ems im September 1847 gab er seine privaten Studien nicht auf und veröffentlichte, neben einzelnen Musikstücken für Orgel und Klavier, Aufsätze und Konzertberichte in Fachzeitschriften sowie elementare Lehrwerke für den Unterricht oder das Selbststudium. Während der Kurzeit betätigte er sich zudem bei einheimischen und fremden Familien als Musiklehrer. Im März 1875 reiste er aus pädagogischem Interesse nach Thüringen und Sachsen und starb schließlich nach längerer Krankheit 1878 in Ems.

WerkeA. Kompositionen: Leichte Orgelstücke zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesienste und zum Selbststudium op. 1, Frankfurt/M.: Hedler [1847] (Rez. in Urania Nr. 1, 1848, S. 8f.); D-WIl <> Leichte Vor- und Nachspiele für die Orgel [2. Werk], Frankfurt/M.: Hedler [1846?]; D-WIl <> Fête champêtre. Mélodie pastorale variée (Kl.) op. 3, Mainz: Schott [1853]; D-WIl <> Souvenir d’Ems. Les Sources. MélodieTrémolo (Kl.) op. 4, Koblenz: Falckenberg [1863]; D-WIl, D-SPlb <> B. Ausgaben: Dreissig der schönesten protestantischen Choräle mit einfacher Harmonie für Orgel oder Pianoforte, Ems: Kirchberger [1856]; D-WIl <> Heft Nr. 10 der Mustersammlung gediegener Klavierwerke mit genauer Bezeichnung des Fingersatzes, aus den Werken von J. S. Bach, Ph. E. Bach, Händel, Hasse, Mozart, Scarlatti u. A., Offenbach: André [1867]; D-Dl, D-Sl <> C. Theoretische Schriften und Aufsätze (Auswahl): Ueber das Wesen und die Berechtigung des rhythmischen und einfachen Chorals, in: NZfM Nr. 18 und 19, 1862, S. 153f, 163 <> Aus der Fremde. Beiträge zur Geschichte und Critik des englischen, russischen und franzsösischen Kirchengesanges, in: Urania Nr. 8/9, 1863, S. 113–122 <> Der wohlerfahrene Musiklehrer. Theoretisch-praktische Anleitung zur Einübung eines Tonstückes nach methodischen Grundsätzen von August Müller, Langensalza: Greßler 1865 (Rez. in Euterpe (Leipzig) Nr. 6, 1866, S. 96f.; dort 1864 bereits Auszüge veröffentlicht); D-Bbbf, D-BHu, D-Fh,D-HEu, D-WIl, GB-Lbl <> Beiträge zur Begründung einer rationellen Methode des Musikunterrichtes, in: Euterpe Nr. 1–3, 1868, S. 4–8, 24–28, 43–48 <> Wegweiser für den Unterricht im Clavierspiele in engster Verbindung mit der allgemeinen Musiklehre, Ems: Selbstverlag 1872 (Rez. in Musikalisches Wochenblatt (Leipzig) Nr. 40, 27. September 1872, S. 637); A-Wn, D-B (digital), D-F, D-GI, D-Rp, D-SPlb, D-WIl, D-WRh, NL-Au; Ems: Kirchberger 1873

Quellen und Literatur — KB Reichelsheim <> MMB <> Karl Ruh, Musikalische Charakterbilder der Gegenwart. † August Müller. (Nekrolog.), in: Urania (Erfurt) Nr. 4, 1879, S. 50–55

Abbildung: Souvenir d’Ems op. 4 (Digitalisat aus D-SPlb, dilibri Rheinland-Pfalz (www.dilibri.de))


Kristina Krämer

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