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MITZENIUS, (HEINRICH GEORG) ADOLF * Darmstadt 23. Nov. 1831 | † Gießen 21. Febr. 1889; Theologe und Lehrer

Adolf Mitzenius, Sohn des Darmstädter Hofbibliothekars Johann Wilhelm M. (1800–1873), besuchte nach seinem Studium der evangelischen Theologie in Gießen (1850–1854) das Predigerseminar in Friedberg und fand anschließend eine Anstellung als Hauslehrer in (Frankfurt-) Bockenheim. Im Juni 1864 wechselte er als Pfarramtskandidat nach Darmstadt, wurde Mitprediger sowie auch Lehrer an der höheren Mädchenschule. Seine 1864 veröffentlichte satirische Komödie Pensionat Birnmost und weitere unliebsame Schriften kosteten ihn 1868 die Predigterlaubnis, während er den Lehrerberuf weiter ausüben durfte. Sein Umzug nach Gießen, wo er die Aufgabe eines Lehrers an der Stadtknabenschule übernahm, erfolgte im September 1873; im April 1879 wechselte er an die Realschule. „Auf sein Nachsuchen“ wurde Mitzenius „bis zur Wiederherstellung seiner Gesundheit“ im Januar 1889 in den Ruhestand versetzt (Großherzogliches Hessisches Regierungsblatt 15. Febr. 1889 (Beil. 2, S. 39)); er verstarb jedoch bereits wenige Wochen später. Wem er seine musikalische Ausbildung verdankte, ließ sich noch nicht herausfinden; es liegt hingegen auf der Hand, dass das kulturell engagierte wie beflissene Elternhaus frühzeitig entsprechende Impulse – auch im Blick auf die beiden Schwestern Caroline (1835–1897; Schriftstellerin) und Julie (1840–1909; Lehrerin) – zu setzen vermochte.

Werke (nur die Kompositionen; zu den literarischen Werken vgl. Brümmer) — Abschied Sehnsucht. Zwei Lieder op. 6 (Texte von Mitzenius selbst sowie von seiner Schwester Caroline; Widmung an den Sänger Franz Ignaz Nachbaur), Offenbach: André [1865]; D-Kbeer (s. Abb.), D-OF <> Waldträume. Nocturno (Kl.) op. 7, ebd. [1869]; D-OF (auch autogr. Stichvorlage) <> Vergieb: „Ich that dir weh“ (Sst., Kl.) op. 9, Reudnitz-Leipzig: Rühle [1886]

Quellen und Referenzwerke — KB Darmstadt <> Nachlass in D-DSsa (Best. G 28, Darmstadt Nr. F. 2303/8) <> Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 19. Juli 1864 (Beil. 23), 16. Okt. 1873 (Beil. 43), 15. Febr. 1889 (Beil. 2) <> Franz Brümmer, Art. Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Bd. 5, Leipzig 1913

Abbildung: Titel zu Mitzenius’ Liedern op. 6; D-Kbeer


Axel Beer

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