meggenhofen

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MEGGENHOFEN (auch Meggenhoffen, Meggenhoven, Meggenhofer) (Familie)

(1) Friedrich * angebl. Diessen 21. Dez. 1770 | † Frankfurt/M. 3. Febr. 1844; Sänger, Pädagoge, Organist

(2) Carl Friedrich Joseph * Frankfurt/M. 21. Aug. 1797 | † ebd. 29. Okt. 1865; Sohn von (1), Gesanglehrer, Instrumentenhändler

(3) Friedrich Joseph * Frankfurt/M. 30. Nov. 1800 | † ebd. 1. Juli 1864; Sohn von (1), Trompeter, Lehrer, Klavierhändler


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Friedrich Meggenhofen, angeblich Sohn eines Regierungsrats in Burghausen (vgl. dazu von Marchthaler), kam nach einem Aufenthalt bei seiner Mutter in München (1791) 1794 nach Frankfurt, wo er seit etwa 1796 als Musikus am Theater angestellt war. Später (1802, 1807) lässt er sich dort als Sänger kleinerer Rollen und Gesanglehrer der „Chorschule“ nachweisen. Vor dem Hintergrund seiner praktischen Erfahrungen fertigte er 1810–11 einige Klavierauszüge für →Schott in Mainz an. Meggenhofen war etwa von 1803 bis 1830 Organist der Dreikönigskirche in Frankfurt-Sachsenhausen (sein Nachfolger wurde Johann Ernst Christian Baumann) sowie seit 1802 Kantor der evangelischen Kirchen. Seine Beschäftigung am Theater endete vor 1818 – mutmaßlich mit der Einstellung als Gesanglehrer des Gymnasiums 1816. Zudem unterrichtete er von 1820 bis 1823 Gesang bei der israelitischen Gemeinde (sein Nachfolger wurde Friedrich August Narz). Eine Verbindung zu den Freimaurern lässt sich anhand seiner Melodien zu den Saronsrosen (s. Werke) und seiner Nennung als „Br[uder] Meggenhoven“ auf Manuskripten von Freimaurergesängen Carl Oestreichs belegen (vgl. RISMonline). Aus seiner Ehe mit Catharina Sophia geb. Leibbrand (1781–1843; Heirat Hanau 1796), Tochter eines Hanauer Wundarztes, gingen zehn Kinder hervor.

WerkeKompositionen: 6 Vierstimmige Gesänge, Mainz: Schott [1808]; s. RISM MM 1751 I,1 <> Text der Gesänge zu dem Vokal- und Orgelkonzert in der St. Katharinenkirche: den 25. April 1810, Frankfurt: s. n. 1810; D-F <> Melodien zu den Saronsrosen, Frankfurt: Sauerländer [1825] <> Lied zur Namensfeier Luthers am 11. November von Adolph Jost. Musik von F. Meggenhofen, Mainz: Schott [zw. 1829–33]; D-Mbs (digital, s. Abb.), s. RISMonline <> 18 Stücke für Accordion, Frankfurt: Dunst [1835]; möglicherweise auch einem der Söhne zuzuschreiben <> Arrangements: Ouverture de l’Opera La Testa Riscaldata von Ferdinando Paër (KlA), Mainz: Schott [1810]; D-Mbs (digital), RISM ô <> Arie („Ach eile Göttin eile“) von Ferdinando Orland (KlA), Mainz: Schott [1810]; D-Mbs digital), RISM ô <> Aria di Polacca „O. habet Dank ich bin beglückt“ von Federico Moretti (KlA), Mainz: Schott [1810]; s. RISM MM 3643 I,4 <> Aria „Ach nur bei dir allein kann ich […]“ von Sebastiano Nasolini (KlA), Mainz: Schott [1810]; s. RISM N 89 <> Cosakken Lied aus dem Schauspiel die Bestürmung von Smolensk von H. Hoffmann (Zuschreibung an Heinrich Anton Hoffmann fraglich – möglichweise besteht eine Verbindung zur Schauspielmusik Johann Mederitschs; Schauspiel von Johanna Franul von Weißenthurn) (3 Mst. m. Kl./Git.), Mainz: Schott [1810]; s. RISM MM 1751 I,2 <> Ouverture aus der Oper Michel Angelo von Niccolò Isouard (KlA), Mainz: Schott [1811]; D-Mbs (digital) RISM ô <> Aria „Ecco a voi di pace il segno | Dir allein will ich nur leben“ von Giuseppe Farinelli (KlA), Mainz: Schott [1811]; s. RISM FF 103 I,7 <> Cavatina „Perche tardi amato sposa | Mein Geliebter, du nur kannst mir Freude geben“ von Simon Johann Mayr (KlA), Mainz: Schott [1811]; s. RISM MM 1493 I,146 <> „So schallt der neuen Orgel ton“ Auszüge der Kirchenmusik bey Einweyhung der neu erbauten Orgel zu den Barfüßern im Jahre 1738 […] componirt und aufgeführt durch Herrn Kapellmeister Koenig (KlA), Ms. s. RISMonline


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Carl Friedrich Joseph Meggenhofen, durch seinen Vater (1) musikalisch ausgebildet, trat in seiner Jugend mehrfach öffentlich als Sänger auf. Seit etwa 1817 betätigte er sich als Gesang-, Klavier- und Gitarrenlehrer und wurde nach dem Tod seines Vaters dessen Nachfolger als Gesanglehrer am Gymnasium. 1836 erhielt er zudem die Erlaubnis, Instrumentenhandel zu betreiben.


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Friedrich Joseph Meggenhofen erhielt seine musikalische Ausbildung ebenfalls bei seinem Vater (1), war in den 1820er Jahren als Trompeter primarius bei der Kapelle der Katharinenkirche angestellt. 1827 erhielt er die Erlaubnis, als Musiklehrer und Musikalien- und Instrumentenhändler tätig zu sein. Letzterem widmete sich Meggenhofen allerdings erst ab 1846 mit der Eröffnung einer Pianofortehandlung, nachdem er sich zuvor intensiv mit dem Klavierbau beschäftigt hatte und plante, die Fabrik André, Geiner & Cie zu übernehmen. Darüber hinaus spielte er seit 1831 Trompete im Theaterorchester, bis er sich 1849 aus gesundheitlichen Gründen um seine Pensionierung bemühte, die schließlich 1855, nach einem ausgedehnten Gerichtsprozess, erfolgte. Zu dieser Zeit übernahm sein Sohn Friedrich Maximilian Eduard (* 1830) die Pianofortehandlung und -fabrik, sodass Meggenhofen sich nun ausschließlich dem Unterrichten widmen konnte.

Werke — Arrangements von Militärmärschen für Blechmusik (Vgl. GollmickB, Teil 1, S. 120), die Manuskript blieben und heute verschollen sind.


Quellen und Referenzwerke — KB Frankfurt <> Staats-Kalender und Adressbücher Frankfurt <> August Wilhelm Iffland, Almanach fürs Theater, Berlin 1807, S. 324ff <> Frankfurter Theateralmanach 1831–65 <> HmL, MMB <> Sammlung der Entscheidungen des Apellationsgerichts zu Lübeck in Frankfurter Rechtssachen mit Berücksichtigung der Erkenntnisse der früheren Instanzen, hrsg. von Johann Jacob Römer, Bd. 3, Frankfurt/M. 1861, S. 91–96 <> GollmickB <> Nennungen in der Presse – u. a. Zeitung für die elegante Welt 25. Mai 1819; Iris (Frankfurt) 14. Dez. 1827; Didaskalia (Frankfurt) 26. Sept. 1829, 17. Dez. 1846; Frankfurter Postzeitung 5. Dez. 1852; Frankfurter Journal 9. Aug. 1858; AmZ s. Register

Literatur — Kurt Erhard von Marchthaler, Neues und Absonderliches zur Geschichte der Meggenhofen und Mezger, auch Mezgern Edle von Meggenhofen, in: Archiv für Sippenforschung und Alle Verwandten Gebiete, Band 15, 1938, S. 259–65


Kristina Krämer

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  • angelegt 2019/01/23 21:56