luestner


(1) Karl (Heinrich Julius) * Breslau 10. Nov. 1834 | † Wiesbaden 9. Apr. 1906; Cellist und Klavierlehrer

(2) (Heinrich Bernhard) Louis * Breslau 30. Juni 1840 | † Wiesbaden 24. Jan. 1918; Halbbruder von (1), Kapellmeister


(1) Karl Lüstner, Sohn des Breslauer Kapellmeisters Peter Lüstner (1793–1873) und zunächst in dessen Orchester angestellt, wurde zu Beginn des Jahres 1873 als Erster Cellist Mitglied des Wiesbadener Kurochesters und arbeitete als Klavierlehrer. Hugo →Riemann verdankte ihm für sein Lexikon „manche wertvolle Notiz“ (RiemannL 51900, S. 677). Seit ca. 1890 war Lüstner als Redakteur der Totenschau der Monatshefte für Musikgeschichte tätig und unterstützte Robert Eitner bei den Vorarbeiten für dessen Quellen-Lexikon; auch zählte er zu den Mitarbeitern des von Cyrill Kistler herausgegebenen Volksschullehrer-Tonkünstler-Lexikons (Bad Kissingen 1887).

WerkeAlbumblatt (Kl.), Mainz: Schott [1896]


(2) Louis Lüstner folgte zunächst seinem Vater in dessen Funktion nach, wurde aber bereits 1874 (nach dem Weggang von Karl →Müller-Berghaus) Leiter des Wiesbadener Kur- und Symphonie-Orchesters; auch war er 1876 als Bratschist neben August Wilhelmj, Emil Mahr und Jules De Swert Mitglied des kurzlebigen Wiesbadener Streichquartetts. Um 1893 gehörte er für einige Zeit dem Lehrkörper des Freudenberg-Konservatoriums an und dirigierte 1894–1905 den Wiesbadener Cäcilienverein. 1899 wurde er zum Königlichen Musikdirektor ernannt. Anton Urspruch widmete Lüstner 1880 sein Klaviertrio op. 12. 1905 wurde Ugo Afferni Lüstners Nachfolger als Dirigent des Kurorchesters.

WerkePavane favorite de Louis XIV. (Kl. bzw. Orch.), Mainz: Schott [1874]; D-MZs (Orch.-Fassung)


Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Wiesbaden <> Acta betr. Verleihung des Titels Musikdirector 1895–1899; D-Bda (Best. Preußische Akademie der Künste Berlin, Akte 406; Bl. 206) <> Musikalisches Wochenblatt 1874ff.; Bade-Blatt für Wiesbaden 24. Dez. 1875 und passim sowie zahlreiche weitere Notizen und Berichte in der Wiesbadener Presse; Wiesbadener Tagblatt und Wiesbadener Bade-Blatt 11. Apr. 1906 (Todesanzeige und kurzer Lebenslauf Karl Lüstners); wc., Louis Lüstner †. Leiter des Kurorchesters von 1874–1905, in: Wiedbadener Bade-Blatt 27./28. Jan. 1918 <> MMB <> NassB <> RiemannL 1900, 1922

Literatur — Danneberg 1949

Abbildung 1: Handschriftlicher Besitzvermerk und Stempel Karl Lüstners auf einem Notendruck; D-BUDbierwisch

Abbildung 2: Louis Lüstner, Ausschnitt aus Andenken an den Wettstreit, Deutscher Männergesang Vereine zu Wiesbaden 27–31 August 1881, Wiesbaden: Wagner (Digitalisat aus D-F, Porträtsammlung Manskopf)


Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2024/01/19 11:05
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  • angelegt 2018/09/06 20:53