loewenthal


LOEWENTHAL-RHEINBERG (verh. PHILIPS), ROSETTE * Frankfurt/M. 3. Aug. 1868 | † Theresienstadt 5. Jan. 1943; Komponistin

Die Tochter Siegfried Loewenthals (auch Löwenthal, Loewenthal-Rheinberg; 1845–1881), Fabrikant und Inhaber der Weinhandlung und Champagner-Fabrik Löwenthal Söhne wie auch persischer und türkischer Konsul, studierte von 1887 bis 1896 am Hoch’schen Konservatorium Kontrapunkt bei Arthur Egidi und Iwan Knorr sowie je ein Jahr Gesang bei Franz Krükl und Partiturspiel bei Engelbert Humperdinck. Eine Reihe ihrer Kompositionen wurde im Rahmen von Vortragsabenden und Prüfungskonzerten zu Gehör gebracht, wobei zwei ihrer Lieder zeitnah als op. 1 bei Firnberg im Druck erschienen und eine Violinsonate mit einem Kompositionspreis ausgezeichnet wurde. Im April 1899 heiratete Loewenthal-Rheinberg (dem Eintrag zufolge war sie israelitischer, einer Randkorrektur zufolge reformierter Religion) den Offenbacher Fabrikanten Paul Philips, der zur selben Zeit wie sie zwei Semester am Konservatorium studiert hatte und später Inhaber der Zigarren- und Tabakfabrik August Philips & Söhne in Hanau wurde. Eine weitere musikalische Betätigung ihrerseits – die aufgeführten Lexika bezeichnen sie als Musikpädagogin und Klavierlehrerin – ist derzeit nicht belegt. Im September 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie wenige Monate später verstarb.

Werkegedruckt: Zwei Lieder (1. Hütet Euch, 2. „Campanella! kleine blaue Blumenglocke“; Sst., Kl.) op. 1 (aufgef. im Konservatorium am 23. Juni 1895 bzw. 19. Apr. und 5. Mai 1893), Frankfurt: Firnberg [1895]; D-B <> ungedruckt: 1. Lieder: Abschied im Herbst (aufgef. ebd. 19. Apr., 5. Mai 1893) <> Am fliessenden Wasser (aufgef. ebd.) <> Der Tod, das ist die kühle Nacht (aufgef. ebd. 20. Dez. 1894, 23. Juni 1895) <> Neid (aufgef. ebd. 20. Dez. 1894) <> Lied (aufgef. ebd. 23. Juni 1895) <> 2. Chöre: Darthula’s Grabgesang und Das ist einmal des Maien Art (Fst., Streichorch.; aufgef. ebd. 2. Mai 1894) <> 3. Instrumentalmusik: Sonate (Vl., Kl.; aufgef. ebd. 30. Apr., 20. Mai 1896)

Quellen — KB und Standesamtsregister Frankfurt <> Adressbücher Frankfurt und Hanau <> Jahresberichte des Hoch’schen Konservatoriums 1887/88–1895/96 <> Brief Knorrs sowie Urkunde von Bernhard Scholz für Rosette Loewenthal-Rheinberg, 1896; D-F

Referenzwerke und Literatur — Cahn 1979 <> Eva Weissweiler, Ausgemerzt! Das Lexikon der jüdischen Musik und seine mörderischen Folgen, Köln 1999 <> PriebergH <> Martini 2010 <> Art. Rosette Philips in: LexM (online) <> Einträge zu Rosette Philips in: The Central Database of Shoah Victims' Names (Yad Vashem)


Kristina Krämer

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