HEROLD, JOHANN THEODOR * ca. 1650 | † Mainz 26. Nov. 1720; Hofbeamter und -kapellmeister, Lautenist und Komponist

Herold war ab 1680 Kanzlist und ab 1696 bis zum seinem Tod Hofkapellmeister in Mainz. Sein Nachfolger in dieser Funktion wurde Jakob Zorn. Herold widmete seine Lautenkomposition Harmonia quadripartita dem musikalisch begabten König Joseph I. nach der erfolgreichen Erstürmung von Landau (Pfalz) im September 1702. Die anonym überlieferte italienische Cantata zum selben Anlass ist ihm von Eitner zugeschrieben worden. Lehms (s. Quellen; Vorwort o. Pag.) erwähnt „des Churfürstl. Mayntzischen Capellmeister Herolds geschickte Tochter / so eine vortreffliche Laute spielte.“

Werke — Harmonia quadripartita (1702); A-Wn (Mus.Ms. 18760), s. ÖNB <> [mutmaßlich:] Cantata qua victoria et reditus, 1702, A-Wn (Mus.Ms. 18758) <> Abschrift in D-Bsa (SA 4060), s. RISM ID 469406000

Quellen — Georg Christian Lehms, Teutschlands Galante Poetinnen, Frankfurt/M. 1715

Literatur — EitnerQ <> Schweickert 1937, S. 20f. <> Gottron 1959, S. 92 u. 94 <> Ernst Pohlmann, Laute, Theorbe, Chitarrone: die Lauten-Instrumente, ihre Musik und Literatur von 1500 bis zur Gegenwart, Lilienthal ²1972, S. 73 <> Wolfgang Bötticher, Handschriftlich überlieferte Lauten- und Gitarrentabulaturen des 15. bis 18. Jahrhunderts (RISM B/VII), München 1978, S. 352f. <> Axel Beer, Die Musik an den Höfen von Johann Philipp und Lothar Franz von Schönborn, in: Die Mainzer Kurfürsten des Hauses Schönborn als Reichserzkanzler und Landesherren, hrsg. von Peter C. Hartmann, Frankfurt/M. 2002, S. 237–246 <> Rudolf Flotzinger, Art. Herold, Johann Theodor, in: Oesterreichisches Musiklexikon online (Link) <> DTÖ 50 <> Hubert Zanoskar (Hrsg.), Harmonia quadripartita, Mainz: Schott (Gitarren-Archiv 100)

Martin Bierwisch