hallwachs


HALLWACHS, KARL (ADOLPH FLORENTIN FRIEDRICH) * Darmstadt 15. Sept. 1868 (nicht 1870) | † Kassel 15. Aug. 1959; Dirigent und Komponist

Karl Hallwachs entstammte einer alteingesessenen Darmstädter Familie; sein Vater Wilhelm war Medizinalrat. Seine musikalische Ausbildung erhielt er 1885–1893 an der Musikakademie in München unter Joseph Rheinberger und Ludwig Thuille. 1894–1897 war er Dirigent des Akademischen Gesangvereins und des Instrumentalvereins in Darmstadt, weiterhin 1897–1899 Kapellmeister und Korrepetitor am Königlichen Theater in Wiesbaden; am dortigen Spangenberg-Konservatorium hielt er Vorlesungen über Themen aus dem Bereich der Oper. Nach einem kurzen Engagement am Stadttheater in Aachen (1900) übernahm er die Leitung des Gesangvereins Eintracht und der Gesellschaft der Musikfreunde in Saarbrücken (1900–1902; sein Nachfolger wurde Ferdinand Krome) und folgte schließlich 1902 einem Ruf als Dirigent des Oratorienvereins und der Liedertafel in Kassel. Seinen früheren Wirkungsstätten Darmstadt und Wiesbaden stattete er – sei es als Gastdirigent, mit wissenschaftlichen Vorträgen (insbesondere über die Opern Mozarts und Wagners) sowie auch als Kurgast – bis in 1920er Jahre des Öfteren Besuche ab. In erster Ehe verheiratet war Hallwachs seit 1901 (Eheschließung in Hannover) mit der Sängerin Friederike Wilhelmine Maria (gen. „Frieda“) Zimmer (Künstlername Zerny; * Seulberg bei Bad Homburg (nicht Frankfurt) 7. Dez. 1864 | † Kassel 5. März 1917), einer Schülerin von Julius →Stockhausen und enge Vertraute von Hugo Wolf. 1911 erhielt er den Titel eines königlich preußischen Musikdirektors.

Werke (für Sst. und Kl., wenn nicht anders angegeben) — Lieder op. 5; ungedruckt (daraus Das welke Blatt als Abschrift in D-OLl) <> Lieder eines fahrenden Spielmanns von Stefan George op. 12, Mannheim: Heckel [nicht nach 1901]; D-Kl, D-Sl – teilveröffentlicht in Blätter für die Kunst (Berlin), Heft 2/2, (März) 1894 <> Vier Gesänge nach Gedichten von Stefan George und Karl Wolfskehl op. 13, Berlin: Deneke 1901; D-B, D-Sl <> Zehn Gedichte von Conrad Ferdinand Meyer op. 19, Mannheim: Heckel [1898]; D-B, ehem. D-DS <> Sechs Gedichte von Conrad Ferdinand Meyer op. 20; Berlin: Deneke 1901; D-B <> Vier Lieder (Mch.) op. 21; Mannheim: Heckel [1910]; D-B <> Fünf Lieder op. 27, Berlin: Deneke 1901; D-B – später bei Ries&Erler [1913]; einzeln Das Lied des Zwergen; D-B, D-Sl, D-SWl <> Sieben Gedichte von Wilhelm Busch op. 28, Mannheim: Heckel [1910]; CH-Zz <> Neun Lieder und Gesänge aus des Knaben Wunderhorn op. 30, Leipzig: Leuckart [1910]; D-B <> Erinnerungsblätter. Fünf Klavierstücke op. 31, Kassel: Kramer-Bangert [1910]; D-Kl <> Fünf alte Weihnachtslieder mit neuen Weisen op. 32, Berlin: Ries&Erler 1910; CH-SO, D-B, D-BMs, D-Mbs <> Männerchöre op. 34 Nr. 1 (Abendfrieden); Kassel: Simon [1927]; D-B <> Deutscher Gruss (4st. Mch.) o. op., ebd. [1937], D-B <> weitere Kompositionen (u. a. die Oper Ramaka, Mainz 1895, sowie Klavierwerke aus der Kasseler Zeit; s. Müller DML) blieben ungedruckt und sind verschollen <> Schriften: Hugo Wolf, in: Allgemeine Kunst-Chronik (München) 15. Nov. 1894, S. 677–678 <> Musikberichterstattung für die Kasseler Presse

Quellen — Nachlass; D-Kl (2o Ms. Mus. 1501) <> Kirchenbücher und Standesamtsregister Darmstadt; Standesamtsregister Frankfurt und Hannover <> Briefe s. Kalliope <> Akten in D-DSsa (Best. B 428 Nr. 2723) und in D-Ksta (Best. A 1.11 Nr. 28 und 129) <> Wiesbadener General-Anzeiger 17. Aug. 1897, 30. Nov. 1897, 24. Jan. 1899, 28. Jan. 1899, 10. Febr. 1899, 2. März 1899, 5. Okt. 1901, 3. Dez. 1903; Wiesbadener Bade-Blatt 20. Sept. 1898, 20. Juli 1900; Wiesbadener Tagblatt 31. Aug. 1904, 13. Sept. 1911, 25. Jan. 1923; Die Lyra (Wien) 1. Okt. 1905; Musikalisches Wochenblatt 24. Jan. 1907 und passim; Wiesbadener Zeitung 17. März 1920; Darmstädter und Kasseler Presse <> MMB

Literatur — Jansa 1911 (s. Abb.); NassB; Riemann 101922; Frank/Altmann 1927; NassB <> Joachim Fontaine, Große Namen in Saarbrücken. Die „Gesellschaft der Musikfreunde“ und ihre Konzerte, in: Musik in Saarbrücken. Nachklänge einer wechselvollen Geschichte, hrsg. von Nike Keisinger und Ricarda Wackers, Saarbrücken 2000, S. 97–110 <> Art. Zerny, Frieda, in: Ernst Hilmar, Hugo Wolf Enzyklopädie, Tutzing 2007, S. 516–517


Axel Beer

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
  • hallwachs.txt
  • Zuletzt geändert: 2023/07/25 00:47
  • von kk
  • angelegt 2021/08/13 20:51