geider


GEIDER, (ADAM ARTHUR) CARL * Berlin 6. Febr. 1889 | † Weilmünster 9. März 1953; Musiklehrer, Kapellmeister, Radio-Ingenieur

Geider wuchs als Sohn des Friseurs Adam G. (* Darmstadt 16. Juli 1865 | † Frankfurt/M. 2. Juli 1932) seit etwa 1891 in Frankfurt/M. auf. Dort studierte er am Raff-Konservatorium Violine bei Willy Post sowie Kontrapunkt bei Frank L. Limbert und wurde, nachdem er 1911 sein Studium beendet hatte, Mitglied des Kollegiums als Violinlehrer an der zugehörigen Vorschule. Außerdem leitete er seit 1908 den neugegründeten Quartettverein Harmonie, seit 1913 den Gesangverein Erato (Bornheim) und erteilte zwischen 1913 und 1915 privaten Klavier- und Violinunterricht. 1912 heiratete er die Kaufmannstochter Meta Dorothea geb. Heinsohn (* Frankfurt/M. 5. Jan. 1898 | † Berlin-Charlottenburg 22. Juli 1973) – Trauzeugen waren die Frankfurter Tonkünstler Otto und August Schmidt. Zwar ist Geider im Frankfurter Adressbuch noch bis 1919 als Vereinsdirigent und Konservatoriumslehrer verzeichnet, doch im Einwohnerverzeichnis steht er zuletzt 1916. Dass er um diese Zeit die Stadt verließ, ist anzunehmen, zumal er sich von Ende 1915 bis Sommer 1916 in der Funktion des Kapellmeisters bei Auftritten des Streichorchesters des 2. Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillons Limburg (XVIII/27) in Limburg und Montabaur nachweisen lässt. Von 1917 bis 1919 war er Kapellmeister in Bremen (u. a. am Tivoli-Operetten-Theater und am Deutschen Theater). Anschließend scheint er sich dort beruflich umorientiert zu haben: Geider führte ein Bootsbaugeschäft und wurde Geschäftsführer der 1924 gegründeten Geider & Gätjen GmbH (Bau und Vertrieb von technischen Apparaten, insb. Radios). Gegen 1933 kehrte er als Radio-Ingenieur nach Frankfurt zurück, wo von 1935 bis 1936 die obige GmbH im Adressbuch aufscheint. Nachdem seine Ehe 1934 geschieden worden war, heiratete er 1935 Leonore Henriette geb. Tebben (* Heppens (Wilhelmshaven) 3. Okt. 1905 | † Wetzlar 7. Dez. 1951). Um die Mitte der 1940er Jahre übersiedelten beide nach Weilmünster, wo Geider noch bis zu seinem Tod eine auf Spulen spezialisierte radiotechnische Fabrik leitete. Er war zuletzt seit 1952 in dritter Ehe verheiratet mit Metha Paula geb. Starck.

WerkeVier kleine leichte Vortragsstücke (Vl., Kl.), Frankfurt: Henkel (bzw. Kastl) [1912]; D-B <> unveröffentlicht: Operette Erste Liebe (Text: Fritz Scharrelmann) (UA Elberfeld 1920) <> Major Wilke-Marsch (Orch.); aufgef. Limburg 1916

Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Berlin, Frankfurt, Weilmünster <> Adressbücher Frankfurt, Bremen <> Akten in D-Fsa (Best. A.40.01 Nr. 3900) und D-BMsta (Best. 4.75/5 1201) <> Jahresberichte des Raff-Konservatoriums <> Deutsches Bühnenjahrbuch 1917–1921 <> MMB <> Frankfurter Sänger-Zeitung 1. Okt. 1909, 1. Juli 1914; Nassauer Bote 24. Dez. 1915, 6. Juni 1916; Die Fackel (Frankfurt) 6. Mai 1916, 11. Okt. 1919; Funkschau (München) 26. Jan. 1936, Nr. 1 (Jan.) 1947, Nr. 2 (Febr.) 1948, Nr. 4 (Apr.) 1948, Nr. 11 (Nov.) 1948, Nr. 2 (Febr.) 1949, Nr. 9 (Sept.) 1949, Nr. 18 (Sept.) 1950

Abbildung: Ausschnitt einer Anzeige der Radiotechnischen Fabrik Geiders in der Funkschau Nr. 11 (Nov.) 1948


Kristina Krämer

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  • Zuletzt geändert: 2023/01/10 09:23
  • von kk
  • angelegt 2023/01/08 18:08