etzold


(1) Richard (Karl Friedrich) * Meuselwitz bei Altenburg 28. Sept. 1875 | † Darmstadt 5. Nov. 1919; Bruder von (2), Musiker und Beamter

(2) (Friedrich) Wilhelm * Meuselwitz (nicht Altenburg) 7. Febr. 1882 | † Darmstadt 1. Juli 1954; Bruder von (1), Musiker, Komponist und Beamter


(1) Richard Etzold, Sohn eines Kaufmanns, wurde um die Mitte der 1890er Jahre Hautboist der unter der Leitung von Wilhelm Hilge stehenden Kapelle des in Darmstadt stationierten Großherzoglichen Leibgarde-Infanterie-Regiments Nr. 115. In den Jahren 1896–1902 war er außerdem Dirigent des Gesangvereins Sängerbund Griesheim und anschließend des Männergesangvereins Concordia in Darmstadt; weiterhin standen das Darmstädter Schubert-Quartett, die Singmannschaft des Turnvereins Bessungen, der Männergesangverein Großzimmern und der Gesangverein Liederzweig in Arheilgen unter seiner Leitung. Die seit 1910 eingeschlagene berufliche Laufbahn als Kanzleibeamter an der Staatsanwaltschaft hinderte ihn nicht, auch weiterhin auf musikalischem Gebiet tätig zu sein. Verheiratet war Richard Etzold mit Louise geb. Pöhler (1872–1944) aus Osnabrück.

Quellen — Standesamtsregister Darmstadt <> Fallakte in D-DSsa (Best. G 21 B Nr. 168) <> Adressbücher Darmstadt <> Darmstädter Tagblatt 7. Nov. 1919 (Todesanzeigen), 8. Nov. 1919 (Nekrolog)


(2) Wilhelm Etzold besuchte die Musikschulen in Altenburg, Crimmitschau und Leipzig, bevor er kurzzeitig als Cellist in den städtischen Orchestern in Chemnitz und Düren Anstellung fand. 1899 trat er als Hoboist in die Militärkapelle ein, in der sein Bruder bereits tätig war, und wirkte daneben auch bei Konzerten bei Hof mit, wo er u. a. mit Großherzog Ernst Ludwig vierhändig spielte. Seit 1902 trat er, teils im Wechsel mit Richard, als Chorleiter hervor (u. a. Sängerbund Griesheim, Singmannschaft der Turngemeinde Bessungen, Germania Crumstadt, Liederzweig Darmstadt, noch bis 1952 Eintracht in Lichtenberg-Niedernhausen) – dies, wiederum seinem Bruder gleich, neben seiner Beamtenlaufbahn, die vom Kanzleisekretär im Finanzministerium (1919) bis zum Ministerialkanzleiinspektor (1942) führte. Durch die Vertonung des Heinerlieds von Friedrich Cornelius Weigold im Jahre 1951 erlangte Wilhelm Etzold in vorgerücktem Alter noch einmal besondere Popularität. Verheiratet war Wilhelm Etzold mit der Architektentochter Elisabeth geb. Weber (1883–1955) aus Darmstadt.

WerkeValutana. Foxtrott-Intermezzo (Salonorch.) op. 38, Darmstadt: Arnold [1920] <> Heinerlied („Darmstadt, du sollst leben“); zum Darmstädter Heinerfest 1951 vervielfältigt <> Ein Chorwerk Die Arbeit und weitere Kompositionen blieben ungedruckt.

Quellen — Standesamtsregister Darmstadt <> Fallakten in D-DSsa (Best. G 35 E Nr. 74/67 sowie Best G 31 P in Nr. 1132) <> Adressbücher Darmstadt <> W. W., Wilhelm Etzold 70 Jahre, in: Darmstädter Tagblatt 5. Febr. 1952 <> bn, Der Komponist des Heinerliedes, in: Darmstädter Echo 21. Mai 1952 <> bn, Ehrentag eines verdienten Dirigenten, ebd., 29. Mai 1952

Literatur — Peter Engels, Art. Heinerlied, in: Stadtlexikon Darmstadt (online)

Abbildung: Wilhelm Etzold beim Darmstädter Heinerfest 1951; Stadtarchiv Darmstadt


Axel Beer

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