duering


(1) Johann Georg Heinrich * Niederstetten 13. März 1778 | † Frankfurt/M. 6. Jan. 1858; Fagottist, Organist, Musiklehrer und Komponist

(2) Friedrich Peter August * Frankfurt/M. 17. Sept. 1818 | † ebd. 30. Jan. 1903; Sohn von (1), Organist und Komponist


(1) Heinrich Düring, ein Halbbruder des Komponisten Friedrich Witt (1770–1836), erhielt 1808 eine Anstellung als Fagottist am Frankfurter Theater-Orchester, war zudem als Organist an der deutsch-reformierten Kirche tätig sowie als Musiklehrer. 1809 gründete er den in seiner Art ersten Musikalischen Verein (Verein für gemischten Gesang, auch Düringscher Musikverein) der Stadt, der 1826 sein 100. Konzert veranstaltete, aber um die Mitte der 1830er Jahre zugunsten des von Johann Nepomuk Schelble 1818 etablierten Cäcilienchors zu erlöschen begann. Eine mögliche, durchaus wahrscheinliche verwandtschaftliche Beziehung zu Johann Carl Düring, der zwischen ca. 1825 und 1850 als Komponist und Bearbeiter tätig war (s. u.), ist ebenso wenig erwiesen wie zu den Geschwistern Henriette und Gustav Düring, die seit 1844 in Frankfurt als Sängerin bzw. Fagottist auftraten, sowie Johann Christian Düring, der als Nachfolger des 1835 verstorbenen Friedrich Carl Haueisen Organist der französische-reformierten Kirche wurde.

WerkeQuatuor concertant (Fl., Klar., Hr., Fag.), Frankfurt: Hedler [1845]; D-ASm, D-Fh <> Pièces d’harmonie in G No. 2; Ms. in D-F (digital) <> Walzer (Kl. 4ms, Fl., Klar., Hr., Fag.) [1837]; Ms. in D-ASm (s. RISMonline) <> Noturno […] Zur Geburtstagsfeyer des Herrn Brentano de la Roche […] (Klar., Hr., Fag.) [1839]; Ms. in D-ASm (s. RISMonline) <> weitere in der Presse genannte Kompositionen blieben ungedruckt und sind vermutlich verschollen <> Bearbeitungen für Hamoniemusik (Himmel, Mozart, Rossini, Weber); s. RISMonline – die seit ca. 1825 in Frankfurt erschienenen Tänze (Kl. bzw. Kl. 4ms) sowie auch die Bearbeitung von Beethovens Fidelio-Ouverture (Kl. 4ms; Frankfurt: Pichler [1828]; D-BNba) stammen wohl sämtlich von Johann Carl Düring.

Quellen — Nachlass in D-F <> KB Frankfurt <> HmL, MMB <> AmZ (s. Reg.), Didaskalia <> C[arl] G[uhr], Erinnerungsfest des Düring’schen Musik-Vereins, in: Frankfurter Konversationsblatt 328, 27.11.1840, S. 1310f., und 329, 28.11.1840, S. 1314f.

LiteraturCaroline Valentin, Heinrich Düring, der Begründer des ersten Frankfurter Gesangvereins, in: Alt-Frankfurt 5 (1913), S. 33–47 <> Iris Ajdnik-Berner: F. Witt (1770–1836) und H. Düring (1778–1858). Stationen im Leben der beiden Musiker und Halbbrüder aus Niederstetten, in: 650 Jahre Stadt Niederstetten, hrsg. von Walter Krüger, Niederstetten 1991, S. 192–201 <> Günther Grünsteudel, Friedrich Witt. Stationen seines Lebens und Wirkens, in: Rosetti-Forum 7 (2006), S. 27–44


(2) August Düring war Mitglied des Theaterorchesters in Frankfurt, wurde spätestens 1845 Adjunkt seines Vaters als Organist an der deutsch-reformierten Kirche, bis er ihm 1858 in dieser Position nachfolgte. Dürings Tochter Elisabetha Margaretha Emma (1846–1907) war seit 1865 mit Carl Breidenstein verheiratet.

WerkeChoix d’Airs de l’Opera Le Domino Noir (Kl.), Frankfurt: Hedler [ca. 1844]; D-Kbeer (s. Abb.)

Quellen — KB Frankfurt <> Adressbuch Frankfurt

Abbildung: Titel des bisher einzigen bekannten Werks August Dürings, einer mit Klavierbegleitung versehenen Sammung von Lieblingsstücken aus Aubers Le Domino Noir; D-Kbeer. Beim Widmungsträger, einem „jungen Grafen Alexandre de Rossi“ könnte es sich um einen Sohn von Henriette Sontag (seit 1828 Gräfin Rossi) handeln.




Axel Beer

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  • Zuletzt geändert: 2024/03/25 09:32
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  • angelegt 2018/09/07 21:21