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DÖRING, GEORG (CHRISTIAN WILHELM ASMUS) * Kassel 11. Dez. 1789 | † Frankfurt/M. 10. Okt. 1833; Schriftsteller und Musiker

Als Sohn des Kasseler Galerieinspektors Johann Wilhelm Döring erhielt Georg eine umfassende künstlerische Ausbildung, studierte in Göttingen Philosophie und war anschließend als Bühnendichter wie auch (seit 1810) Kammermusikus der Hofkapelle (Violine, Oboe) in Kassel tätig. 1815 übersiedelte er nach Frankfurt und wurde Mitglied des Theaterorchesters (1. Violine, später 1. Oboe). Hier begründete er 1819 die Zeitschrift Iris. Unterhaltungsblatt für Freunde des Schönen und Nützlichen, für die er Musik- und Theaterkritiken beisteuerte, wurde Redakteur des Frankfurter Staatsristretto und arbeitete als Berichterstatter und Autor für die Allgemeine musikalische Zeitung in Leipzig; in dieser Funktion löste ihn Wilhelm →Speyer ab. Nach einem kurzen Aufenthalt in Bonn als Mentor des Erbprinzen Alexander von Sayn-Wittgenstein (1820) kehrte Döring nach Frankfurt zurück, wo er sich nunmehr als Privatier lediglich seinen schriftstellerischen Ambitionen (etwa als Opernlibrettist) zuwandte; Spohr (Lebenserinnerungen) zufolge betätigte er sich daneben noch als Pauker im Theaterorchester. 1817 war Döring von der Universität Erlangen zum Dr. phil. promoviert worden; er ist nicht zu verwechseln mit dem Frankfurter Fagottisten Johann Georg Döring.

WerkeKomposition: Boleros. Rondo Espagnol (Ob., Orch.) op. 1 mit Widmung an Joseph →Schmitt, Mainz: Schott [1820] (Rezension AmZ 27. Sept. 1820) – Neuausgaben Berlin 1972, Ampleforth 2001 <> Literarische Werke: Romane und Theaterstücke (s. hierzu Wolff); Gedichte (vielfach musikbezogen), darunter Die Erscheinung der heiligen Cäcilia in AmZ 17. Mrz. 1817 sowie weitere u. a. in Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung, Morgenblatt für gebildete Stände; Musik- und Theaterberichte u. a. in AmZ, Iris; Friedrich Eugen Thurner (Nekrolog), in: AmZ 9. Mai 1827, Sp. 313–324 <> Opernlibretti: u. a. Der schwarze Jäger (nach August Apel) für Spohr (1818; abgebrochen aufgrund des in Arbeit befindlichen Weberschen Freischütz über dasselbe Sujet); Der Berggeist für Spohr (WoO 54; 1824); Die Räuberbraut für Ries (1828); Fortunat mit dem Säckel und Wunschhütlein für →Schnyder von Wartensee (1831); Die Brüder für Carl Oestreich

Quellen und Referenzwerke — KB Frankfurt <> Briefe an Schott in Mainz 1817 (1), 1821 (2), 1823 (1), 1824 (1) in D-Mbs; 1820 (1) in D-B (digital, s. Abb. 2); Briefe, u. a. an Schott, s. Kalliope; Briefwechsel mit Spohr (1820–1825), s. Spohr-Briefe, hrsg. von Karl Traugott Goldbach <> AmZ 8. Aug. 1810, 5. März 1812, 18. Aug. 1813 (D. als Violinist bzw. Oboist in Kassel), 17. März 1819; Zeitung für die elegante Welt 17. Juli 1817 <> SpohrLE <> Art. Döring in: Oskar Ludwig Bernhard Wolff, Encyclopädie der deutschen Nationalliteratur oder biographisches Lexicon der deutschen Dichter und Prosaisten, Bd. 2, Leipzig 1837 (mit Verzeichnis der literarischen Werke) <> Bernsdorf, Mendel/Reissmann, GollmickH; StiegerO

Abbildung 1: Georg Döring, Stich von Carl Barth nach Conrad L’Allemand (Digitalisat aus A-Wn, Österreichisches Bildarchiv und Grafiksammlung)

Abbildung 2: Brief Dörings an Schott, Frankfurt 3. März 1820; D-B


Axel Beer

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