dettmer

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DETTMER, (GEORG CHRISTIAN) WILHELM Breinum (bei Hildesheim) 29. Juni 1808 | † Frankfurt/M. 28. Mai 1876; Sänger, Komponist, Schauspieler

Dettmer, der aus einer Bauernfamilie stammte, besuchte seit 1824 das Ahlfelder Lehrerseminar, verließ dieses jedoch 1827 ohne Abschluss. Engagements bei verschiedenen Schauspieltruppen sowie Theatern in Hannover, Braunschweig (1832), Breslau und Kassel (1833–1836; dort wurde er durch Louis Spohr und den Cellisten Nikolaus Hasemann gefördert) folgten. Nachdem Dettmer 1835 bereits zu einem Gastspiel in Frankfurt/M. gewesen war, fand er 1836 eine Anstellung als Bassist am dortigen Stadttheater. Von 1842 bis 1849 wirkte er als Sänger an der Dresdener Hofoper und kehrte anschließend zurück nach Frankfurt, wo er noch bis 1874 auftrat. Als Ehrenmitglied des Liederkranzes war er auch außerhalb des Theaters im Musikleben der Stadt präsent und erfreute sich überregional als Sänger bei Musikfesten und Gastspielen großer Beliebtheit. Aus Dettmers erster, 1834 mit Elisabethe geb. Stöckler geschlossener Ehe gingen hervor: der Schauspieler und Pianist Ferdinand (1835–1880), die Schauspielerin und Harfenistin Marie (verh. Wolff; 1837–1885), die Schauspielerin Louise Friederike Wilhelmine (* 1839) sowie die zeitlebens in Frankfurt tätige Pianistin und Klavierlehrerin Johanna (ca. 1842–1914), der Albert Parlow seinen Gruss an Leipzig op. 129 widmete. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Dettmer im Jahr 1863 die Malerstochter Anne Catherine Helene geb. Kauffmann, von der er sich 1868 scheiden ließ.

WerkeDeutsches Rheinlied „Sie sollen ihn nicht haben“ (Sst., Chor ad lib., Kl.), Offenbach: André [1840]; D-OF (s. die Abb. 2) – 2. Aufl. ebd.; D-OF <> Das Bild der Geliebten (Sst. m. Kl./Git.) op. 8, Mainz: Schott [1842]; A-Wn, D-B <> vorerst nicht unterscheidbar sind mindestens zwei verschiedene Lieder mit dem Titel Rheinweinlied (Sst. m. Kl., Mch. ad. lib.) o. op. bzw. op. 6 bzw. op. 9, Offenbach: André [1842]; CH-Zz, D-B, D-Mbs, D-OF – 2. Aufl. ebd. [1847]; F-Su – weitere Aufl. bei André [1890, 1895] – Frankfurt: Henkel [1871]; D-B (Widmungsexpl.) – arr. für Sst. m. Git., in: Amphion, Heft 1, hrsg. von J. D. Hoffmann, ebd. [1844]; D-OF <> In der Sterne sanftem Scheine und Abendstunden als Nrn. 136 und 199, in: Orpheon. Album für Gesang mit Pianoforte Bd. 4 u. 5, hrsg. von Thomas Täglichsbeck, Stuttgart: Göpel [1846/47 ]; A-Wn, D-B (Bd. 4 digital) <> Turnlied (Sst. m. Kl.), Dresden: Meser [1847] <> Der kranke Zecher (Sst. m. Kl.), Frankfurt: Henkel [1864] (s. Didaskalia 20. Dez. 1864, Pazdírek) <> Deutsche Eintracht (Sst. m. Kl.), Dresden: Meser [1872] <> vermutlich seinem Enkel Wilhelm Dettmer (* Hamburg 1860; Sohn Ferdinands) zuzuschreiben: Gondoliera (Sst. m. Kl./Vl./Vc.) op. 7 Nr. 2, Hamburg: Hoffmann [1900]; D-B <> Schlummerlied (Sst. m. Kl.) op. 7 Nr. 1, ebd. [1904]; D-B

Quellen und Referenzwerke — Standesamtsregister Frankfurt <> Personalakte in D-Fsa <> Adressbücher Frankfurt <> Frankfurter Theater-Almanach <> Briefe in D-F, D-Dl, D-B, D-Hs, D-HVs, D-Kl, D-LEsm; Erwähnungen in der Korrespondenz Spohrs (s. Spohr-Briefe) <> Zahlreiche Erwähnungen in der zeitgenössischen Presse – u. a. Didaskalia 21. Sept. 1842 (Biographie), 11. März 1863, 20. Dez. 1864, 30. Mai 1876 (Nekrolog); NZfM 1. Aug. 1854 (Erwähnung Marie Dettmers als Harfenistin), 26. Apr. 1861 (Johanna Dettmers Debut als Pianistin); Monatsschrift für Theater und Musik 1857, S. 109 (Erwähnung Louise D.); Neues Frankfurter Museum (Beibl. zur Zeit) 8. Dez. 1861 (Johanna D.); Niederrheinische Musik-Zeitung 14. Dez. 1861 (Johanna D.); Süddeutsche Musikzeitung 13. Mai 1867 (Johanna D.)

Literatur — GollmickH <> BakerB <> Heinrich Knoesel, Hofopernsänger Wilhelm Dettmer (1808–1876). Ein Lebensweg eines Bauernsohnes aus unserer Heimat, in: Alt-Hildesheim (Sonderdruck Heft 25), 1954 <> KlötzerFB <> Kutsch/Riemens

Abbildung 1: Georg Christian Wilhelm Dettmer, Lithographie von W. Bauer (Digitalisat aus D-F, Porträtsammlung Manskopf)


Kristina Krämer

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