destouches

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DESTOUCHES, FRANZ SERAPH VON * München 12. Jan. 1772 | † ebd. 10. Dez. 1844; Pianist, Kapellmeister und Komponist

Destouches, der sich auf dem Titel seines 1792 veröffentlichten Opus primum stolz (und zu Recht) „elève de Mr. J. Haydn“ nannte, war zunächst unter anderem in Weimar (1799–1810 als Konzertmeister) und Oettingen-Wallerstein (1814–1816 Hofkapellmeister) tätig. 1820 wurde er, nachdem er bereits 1817 und 1818 in Frankfurt als Pianist aufgetreten war, Hofkapellmeister des hessischen Landgrafen Friedrich V. Ludwig in Homburg und blieb bis zu seiner Pensionierung (1841) in dieser Stellung. Während dieser Zeit trat er mehrfach in Kontakt mit dem Darmstädter Hof und beteiligte sich am öffentlichen Musikleben der Stadt. Um die Mitte des Jahres 1842 ließ er sich in München nieder.

Werke — Zwischen 1792 und 1806 veröffentlichte Destouches einige Kompositionen bei André in Offenbach (Trois Sonates op. 1 (Kl.); D-OF), Wöhler in Kassel (1802) und vor allem Gombart in Augsburg (s. Rheinfurth); 1817 kamen noch zwei Ausgaben bei Buchner in Nürnberg und 1825 drei Lieddrucke bei Fischer in Frankfurt hinzu. Zahlreiche weitere und später entstandene Arbeiten (insb. geistliche Musik, Opern und Schauspielmusiken) blieben ungedruckt (s. MGG; zur Überlieferung s. RISMonline). Während seiner Zeit in Homburg soll er rund 500 Werke komponiert haben (darunter eine Landgraf Ludewig I. 1827 zugeeignete Messe), von denen sich zumeist keine Spur findet; unter den wenigen überlieferten ist ein Trauer Marsch (Kl.) auf den Tod Ludewigs I. (1830; Kopistenhandschrift in D-KWbeer; s. Abb.). Wohl zu Unrecht wurde Destouches vielfach die seinerzeit überaus beliebte Komposition des Reiterlieds „Wohlauf Kameraden, aufs Pferd“ aus Schillers Wallensteins Lager zugeschrieben (vgl. hierzu Didaskalia 8. Juli 1842).

Quellen und Referenzwerke — Akte Destouches in D-DSsa (D 12, 7/35, digital) <> Briefe (darunter an André in Offenbach) s. Kalliope <> AmZ (s. Reg.); Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung 5. Okt. 1817, 6. März 1818; Didaskalia 4. Dez. 1829, 22. Okt. 1830, 22. Nov. 1830, 17. Sept. 1841, 27. Juni 1842, 8. Juli 1842 <> GollmickH, Mendel/Reissmann, SchillingE <> HmL

Literatur — Michael Jakob, Die Musik am landgräflichen Hof zu Hessen-Homburg (1622–1842), in: MittAGm 56, 1990, S. 240–247 <> Rheinfurth 1998 <> Kirsten Svenja Bauer, Musikverlage in Frankfurt 1825–1850. Die Programmpolitik Franz Philipp Dunsts und seiner Konkurrenten, Magisterarbeit Mainz 2008, S. 127 (unveröffentlicht) <> Kramer 2008 <> Ursula Kramer, Art. Destouches in: MGG2P (dort weitere Literaturangaben)


Axel Beer

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