czernik

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CZERNIK, (HERMANN) WILLY * Dresden 24. Febr. 1901 | † Lämmerspiel (Mühlheim am Main) 6. Jan. 1996; Komponist, Pianist und Dirigent

Dem Wunsch seines Vaters Johann Hermann Gustav Czernik, Schriftsetzer und Leiter eines Bandoneonorchesters, folgend, besuchte Czernik zunächst das Lehrerseminar in Dresden, schlug aber wenig später eine musikalische Laufbahn ein. Nach dem Studium am Dresdener Konservatorium war er an den Theatern Tilsit (1923) und Stettin (1924) als Korrepetitor tätig und kam 1925 als solcher nach Frankfurt/M. Hier gelangten 1926 zwei seiner Singspiele zur Uraufführung: Hans Winkelsee und Das Weihnachtssternlein. Die Angabe, er sei Kapellmeister an der Oper gewesen (Kürschner, Schäfer, Suppan), lässt sich anhand des Frankfurter Theater-Almanachs nicht belegen – darin ist er lediglich 1925/26 als zweiter Kapellmeister (und dies nicht in der systematischen Aufstellung) angegeben und in den Jahren 1926/27 bis 1929/30 als Solorepetitor. Es folgten Engagements als Kapellmeister und Musikdirektor in Braunschweig (1930–1934), an der Dresdner Staatsoper (1935–1944) sowie bei den neugegründeten Bamberger Symphonikern (1946–1947) und in Gießen (1948–1953), bevor Czernik 1956 als städtischer Musikdirektor nach Wiesbaden kam. Diese Stelle hatte er bis 1959 inne. Anschließend lebte er in Dortweil (Bad Vilbel) und Nieder-Oberrod (Idstein), später in Lämmerspiel (Mühlheim/M.) und nahm Gelegenheiten als Gastdirigent wahr. Der Fokus seiner Tätigkeit lag nun auf dem Komponieren. In dieser Zeit entstand u. a. die Musik zur Fernsehserie Die Firma Hesselbach (Regisseur und Hauptdarsteller war Wolf Schmidt, der Sohn Karl Schmidts).

Werke — Insgesamt decken die Werke Czerniks ein breites Spektrum ab: Neben Konzerten für verschiedene Soloinstrumente, Chor- und Orchesterwerken, Liedern und Kammermusik umfassen sie ein „umfangreiches Schaffen auch auf dem Gebiet der ‚leichteren Muse‘“ (Schaefer). Am bekanntesten dürfte die Tarantella „Chi sa“ sein, die er während seiner Dresdener Zeit für die Sängerin Erna Sack komponierte <> Musikhandschriften im Teilnachlass in D-F <> in der Region veröffentlichte Werke sind bei den Wiesbadener Verlagen Ahn & Simrock, Erdmann und Otto Wrede (Regina-Verlag), außerdem bei Schott in Mainz und Zimmermann in Frankfurt erschienen; s. die Einträge der DNB <> Schrift: Tücken des Objekts. Erinnerungen eines Staatskapellmeisters, Privatdruck, Frankfurt-Rödelheim 1983

Quellen und ReferenzwerkeTeilnachlass in D-F <> Briefe s. Kalliope, zusätzlich Briefe an C. F. Peters in D-LEsta und Albert Richard Mohr in D-Fsa <> Personalakten in D-Fsa (S 2 Sign. 10.450) und in D-WIsta (Kulturamt WI/3 Nr. 5262) <> Standesamtsregister Dresden <> Adressbücher Frankfurt; Amtliches Fernsprechbuch Hessen-Süd <> Theater-Almanach Frankfurt 1925/26–1929/30 <> Art. Czernik, Willy, in: Kurzgefaßtes Dresdner Musik-Lexikon, hrsg. von Felix von Lepel, Dresden 1952 <> Kürschner 1954 <> Riemann 121972 (Ergänzungsbd. 1) <> Schaefer 1979 <> SuppanB <> Helmut Herkenroth, Willy Czernik 85 Jahre, in: Das Orchester 34 (1986), Heft 4, S. 421 <> Schnell 1998

Abbildung: Willy Czernik, Fotografie (Digitalisat aus D-F, Porträtsammlung Manskopf)


Kristina Krämer

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