CARTELLIERI, GUSTAV * Eger 4. Sept. 1941 | † Wittlich 7. Sept. 2010; Orgelbauer

Gustav Cartellieri erlernte den Orgelbau bei Hubert Elsen in Wittlich, legte 1970 die Meisterprüfung ab und arbeitete bei Sebald (Trier), Weyland (Leverkusen) sowie bei Walcker (Ludwigsburg), Peter (Lindlar bei Köln) und Weimbs (Hellenthal). Cartellieri machte sich 1973 in Wittlich zunächst neben Elsen selbständig, bis er in den 1980er Jahren nach Elsens Rückzug dessen Nachfolge antrat. Aus seiner Werkstatt sind nur wenige Instrumente als Neubauten überliefert; in erster Linie war Cartellieri mit Reparaturen und Restaurierungen – unter anderem der Stumm-Orgeln in Bitburg, Heiligenbösch, Niederalben, Roth, Schauren und Thalfang – befasst. Die Werkstatt erlosch mit seinem Tod. Zu seinen Schülern gehört Rainer Müller (Merxheim).

Werke (erhaltene in Auswahl) — 1975 Nohfelden-Sötern (ev.) (I/P/12); Neubau unter Verwendung von Teilen der Oberlinger-Orgel von 1930 bzw. der ursprünglichen Orgel von Stumm (1770), 2004 von Rainer Müller (Merxheim) überholt <> 1980 Hausen (Hunsrück) (ev.) (I/P/8) <> 1981 Leitersweiler (ev.) (I/P/8) <> 1982 Wolf (Traben-Trarbach) (ev.) (II/P/12); Neubau unter Verwendung von Teilen der Stumm-Orgel von 1766 <> 1984 Traben-Trarbach, Peterskirche (ev.) (III/P/22) <> 1984 (Saarbrücken-) Dudweiler, Christuskirche (ev.) (II/P/8) <> 1989 Bous (Saar) (ev.) (II/P/25) <> 1993 Niederöfflingen, St. Edeltrudis (I/P/5) <> 1993 Bruch (Eifel), St. Rochus (II/P/14) <> 1998 Niederstadtfeld, St. Sebastian (II/P/13)

Literatur — Matthias Thömmes, Orgeln in Rheinland-Pfalz und im Saarland, Trier 1981 <> Bösken/Fischer/Thömmes 2005 <> Bernhard H. Bonkhoff, Historische Orgeln im Saarland, Regensburg 2015

Abbildung: Cartellieri-Orgel in Niederstadtfeld, St. Sebastian (1998); Foto: Thomas Hummel

Birger Petersen