buchwieser


BUCHWIESER, (SEBASTIAN) BALTHASAR get. München-Sendling 9. Jan. 1763 | † Niederwalluf (heute Ortsteil von Walluf, Rheingau-Taunus-Kreis) 8. Jan. 1820; Sänger, Kapellmeister, Komponist

Im Oktober 1785 erhielt Buchwieser, Sohn des Sendlinger Schullehrers Martin Buchwieser, eine Anstellung als kurtrierscher Hofsänger in Koblenz-Ehrenbreitstein; 1791 wird er auch als Organist erwähnt. Nach dem Zusammenbruch des Kurstaats wandte er sich nach Mannheim, wo er 1797/98 als Sänger nachgewiesen ist. In den Jahren 1799/1800 arbeitete Buchwieser als „Lehrer der Musik“ (Ratssupplikationen f. 121r) im Privathaus der Kaufmannsfamilie Guaita in Frankfurt und erhielt von Seiten des Magistrats die Erlaubnis, auch darüber hinaus Klavier- und Gesangsunterricht zu erteilen sowie Konzerte zu veranstalteten; sein „groses Vocal- und Instrumental-Concert“ am 15. April 1799, in dem er sich „durch Singen und einige Stücke von seiner Composition […] zu empfehlen“ suchte, kündigte er noch mit seinem Titel „Churfürstl. Trierscher Musicus“ an (Frankfurter Frag- und Anzeige-Nachrichten 12. Apr. 1799). 1803 wurde seine (noch minderjährigen) Tochter Kathinka (s. u.) als Sopranistin am Frankfurter Theater verpflichtet, doch kehrte Familie Buchwieser zu Beginn des Jahres 1806 der Mainmetropole den Rücken, da Kathinka ein Engagement am Theater an der Wien erhalten hatte, während Balthasar fortan als (3.) Kapellmeister (als solcher begegnet er bis 1814) fungierte; auf dem Weg nach Wien gab sie u. a. in Stuttgart, Augsburg und München Konzerte, und im Sommer 1810 ließ sie sich noch einmal in Frankfurt hören. 1787 hatte Balthasar Buchwieser in Koblenz Carolina Josefa, eine Tochter des kurtrierschen Hornisten Christoph Dornaus, geheiratet. Katharina (Kathinka bzw. Cathinka), geboren am 25. Mai 1789 in Trier, verließ die (Wiener) Bühne 1815 aufgrund gesundheitlicher Probleme und starb (als Freifrau von Laszny) in Wien am 9. Juli 1828.

Werke — 3 Messen (s. MDB bzw. RISMonline) <> Oratorium (1790); verschollen <> Sechs Lieder in Musik gesetzt, Mainz: Schott [1802]; s. RISM B 4868, D-Mbs (s. Abb.) <> Dodici Canzonetti; D-Mbs (Ms.) <> Oper Numa Pompilius (EA Koblenz 1790, erneut, in vermutlich veränderter Fassung, Wien 1808); I-Fc (KlA., Ms., irrtümlich Ferdinando Paër zugewiesen; frdl. Mitteilung von Klaus Pietschmann, Mainz) <> zur handschriftlichen Überlieferung einzelner Lieder und Arien vgl. RISMonline <> Klavierkonzert (erwähnt 1799 in den Frankfurter Frag- und Anzeige-Nachrichten); verschollen

Quellen und Referenzwerke — KB München (St. Margaret), KB Frankfurt/M., KB Koblenz (St. Kastor), KB Niederwalluf, KB Wien (St. Borromäus) <> Ratssupplikationen 1799–1800; D-Fsa <> Frankfurter Frag- und Anzeige-Nachrichten 12. Apr. 1799, 8. März 1805; AmZ 22. Mai 1805, 26. Febr. 1806, 26. März 1806, 30. Apr. 1806, 25. Juli 1810, 25. Okt. 1815 u. ö.; Augsburgische Ordinare Postzeitung 14. März 1806; Wiener Theater-Zeitung (ab 1807); Wiener allgemeine musikalische Zeitung 9. Jan. 1813; Wiener Zeitung 31. Dez. 1813, 16. Juli 1828 und passim <> Lipowsky; EitnerQ; Kutsch/Riemens

Literatur — Bereths 1964


Axel Beer

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
  • buchwieser.txt
  • Zuletzt geändert: 2024/03/11 10:22
  • von ab
  • angelegt 2019/03/01 19:48