breidenfeld


(1) Heinrich Wilhelm * Niederwenigern-Byfang bei Hattingen 4. Aug. 1794 | † Trier 25. Juni 1875; Orgelbauer

(2) Joseph (Johann) * Münster/Westf. (nicht Annweiler) 1832 | † Trier 23. Juni 1898; Sohn von (1), Orgelbauer

(3) (Johann) Heinrich * Trier 23. Apr. 1842 | † ebd. 5. Dez. 1906; Sohn von (1), Orgelbauer


Heinrich Wilhelm Breidenfeld (1), auch „Breitenfeld“ oder „Breidenfels“, Sohn eines Seidenwebers, war bis 1827 Schüler des Orgelbauers Caspar Melchior Vorenweg in Münster, wo er sich bereits 1826 als „amtlich legitimierter Orgelbauer in Westfalen“ niederließ. 1838 siedelte er mit seiner Familie nach Trier über. Die Werkstatt entwickelte sich dort zu einer ernsthaften Konkurrenz zur Familie Stumm. Die Söhne Joseph (2) und Johann Heinrich (3) erlernten ebenfalls das Handwerk ihres Vaters, dessen Betrieb H. W. Breidenfeld & Söhne unter dem Namen Gebr. Breidenfeld auch nach 1875 weitergeführt wurde. Die Werkstatt ist zwischen 1904 und 1906 erloschen; für 1904 ist noch ein Angebot zur Reparatur der Orgel in St. Gangolph Trier nachweisbar. Im Raum Münster sind neben dem Umbau der Möller-Orgel von 1755 im Dom St. Paulus zwischen 1827 und 1830 (III/P/54, zerstört 1943) vier weitere Neubauten nachweisbar; erhalten ist nur die Orgel in Nordherringen bei Hamm von 1836. Zwischen 1830 und 1897 sind über 80 Neu- und Umbauten des Betriebs vor allem für das Bistum Trier, aber auch die Bistümer Münster und Luxemburg nachweisbar, davon 53 Orgeln nach dem Tod Heinrich Wilhelm Breidenfelds (13 in Trier). Bis 1881 baute der Betrieb ausschließlich mit Schleifladen und mechanischer Traktur, danach Kegelladen mit oder ohne Pneumatik, später auch rein pneumatische Instrumente und entwickelte ganz neue Ladensysteme, so eine Registerkanzellenlade für Nennig, St. Martin. Die von Breidenfeld auf einer eigens errichteten Westempore neu erbaute Orgel im Trierer Dom (III/P/52, vollendet 1837) wurde 1905 abgetragen. Nur wenige Orgeln der Orgelbauerfamilie Breidenfeld sind in weitgehend originaler Disposition erhalten.

Werke (nur erhaltene in Auswahl) — 1831 Münster, St. Ludgeri (II/P/22) <> 1835 Lengerich (ev., II/P/24), 2001 restauriert von Klais <> 1836 Nordherringen, St. Peter und Paul (I/6), 1905 umgebaut, 1981 restauriert von Stockmann / Werl <> 1848 Wittlich, St. Markus (II/P/27) als Neubau im Gehäuse von Schreiber (1767); teilweise erhalten: 1958 Umbau durch Klais, 2001 von Sandtner restauriert <> 1854 Dieblich, St. Johannes (II/P/29) <> 1858 Trier, St. Paulin (II/P/33), 1934 Umbau, 1991 Restaurierung durch Klais <> 1884 Nennig, St. Martin (I/P/12), op. 76 <> 1892 Lösnich, St. Vitus (II/P/14)

Quellen — Akten in D-TRb und D-TRs <> Zivilstands- und Standesamtsregister Trier

LiteraturDie Breidenfeld-Klais-Orgel in der Ev. Stadtkirche Lengerich, hrsg. von Wernfried Lahr, Münster 2003, S. 13–18 <> Andreas Lenk, Orgel-Klassizismus an der Orgel. Die Orgeln Heinrich Wilhelm Breidenfelds in St. Paulin zu Trier und in Dieblich an der Mosel, in: Organ – Journal für die Orgel 7 (2004) Heft 3, S. 36–42 <> Friedrich W. Riedel und Hans-Wolfgang Theobald, Die Orgel [von St. Paulin in Trier], in: Die katholische Pfarrkirche St. Paulin in Trier, hrsg. von Regine Dölling, Worms 2004, S. 176–192 <> Winfried Schlepphorst, Die Breidenfeld-Klais-Orgel in der evangelischen Stadtkirche zu Lengerich, in: Ars Organi 52 (2004), S. 167–173


Birger Petersen

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