bott


(1) Johannes Joseph („Jean“) * Groß-Steinheim (heute Steinheim, Stadtteil von Hanau) 19. März 1787 | † Darmstadt 6. Febr. 1855; Bruder von (2), Hautboist, Violinist und Komponist

(2) Anton * Groß-Steinheim 24. Dez. 1795 | † Kassel 19. Dez. 1869; Bruder von (1), Violinist und Hautboist

(3) Catharina (Louise) (seit 1845 verh. Breithaupt) * Darmstadt 31. Okt. 1819 (nicht 1824) | † Kassel 24. Juni 1894; Tochter von (1), Pianistin und Komponistin

(4) Johann Joseph („Jean Joseph“) * Kassel 9. März 1826 | † New York 28. Apr. 1895; Sohn von (2), Violinist, Dirigent und Komponist

(5) (Anne) Marie Louise * Kassel 1828? | † Branchport/New Jersey 24. Aug. 1903; Tochter von (2), Klavierlehrerin

(6) Jacob * Kassel 29. Sept. 1830; Sohn von (2), Komponist

(7) Nikolaus † Kassel 7. Juli 1851; Verwandtschaft zu (1)–(6) nicht geklärt; Pauker und Hautboist


(1)


Jean Bott erhielt seinen ersten Musikunterricht in seinem Geburtsort Groß-Steinheim bei seinem Vater Conrad (* 1. Apr. 1761 | † 3. Apr. 1809), „(Sohn des dortigen Schulrectors), der sich mit etwas Oeconomie beschäftigte und dabei Musik trieb, die er über Alles hochschätzte“ (SchillingE, Supplement 1842). Nach sechsjähriger Tätigkeit als Hautboist bezog er 1811 als Akzessist in der Darmstädter Hofkapelle erstmals ein Gehalt. 1815 erfolgte die Beförderung zum Hofmusikus, 1817 zum Hofmusikus 1. Klasse. 1818 stellte er erstmals ein Urlaubsgesuch, um sich von den Folgen einer Erkrankung, die er sich „wahrscheinlich als Folge der im oesterreichischen Feldzuge im Jahre 1809 gehabten Strapatzen“ zugezogen habe (in der Formulierung wiederkehrend in Botts Briefen in seiner Personalakte in D-DSsa), zu erholen. In den Folgejahren bat er nahezu jährlich um Unterstützung für Badekuren in Ems. 1823 antwortete ihm die Hofkapelldirektion auf eine Beschwerde wegen schlechter Bezahlung infolge ausbleibender Beförderung, er sei in den 12 Jahren seiner Dienstzeit krankheitsbedingt keine acht Jahre aktiv gewesen und habe in der ganzen Zeit nicht nur sein volles Gehalt, sondern auch weitere Unterstützungen bezogen. Ab 1829 war er wohl weitgehend regelmäßig im Dienst. Dass er trotz früherer Fehlzeiten 1838 offensichtlich ohne Probleme einen fünfmonatigen Urlaub erhielt, um seine Tochter Catharina (3) auf einer Konzertreise zu begleiten, deutet trotz allem auf eine hohe Wertschätzung durch seine Dienstvorgesetzten.

Werkemit Opuszahlen: 6 Walses de différens Opéras (2 Git.) op. 15, Frankfurt: Hoffmann & Dunst [1827] <> 6 Walses brillantes (2 Git.) op. 18, Frankfurt: Fischer [1828] <> 4 Waltzes, 2 Hopser (Git.) op. 19 Nr. 1–6, Mainz: Schott [1826]; D-Mbs (auch autographe Stichvorlage (digital) <> VI Walzer (Git.) op. 25 (Johann Georg Busch gewidmet), Offenbach: André [1827]; D-Mbs (digital), D-OF <> 7 brillante Walzer (Git.) op. 29, Frankfurt: Fischer [1828] <> Amusements (Git.) op. 41, Darmstadt: Alisky [1831] <> 12 Unterhaltungsstücke (Fl., Git.) op. 43, Köln: Dunst [1843] <> Amusements de Salon (Kl.) op. 48, London: Wessel [1838] <> Morceaux d’amusements (Kl.) op. 50, ebd. [1838] <> ohne Opuszahlen: Der Willkomm. Favorit-Walzer (Sst., Kl.) Nr. 281, Mainz: Schott [1826]; A-Wst, D-B, D-Dl, D-Mbs (digital; Stichvorlage digital; auch ungedruckte Fassungen für Vl. und Kl. bzw. Vl. und Orch.) <> Die Antwort auf den Walzer der Willkomm. Favorit-Walzer (Sst., Kl.) Nr. 282, ebd. [1826]; D-F, D-Mbs (digital; auch ungedruckte Fassungen für Orch. bzw. Vl. und Kl.) <> 6 Tänze (Git.), ebd. [1826]; D-Mbs <> Cinq Contredanses (Git., Fl./Vl.), 2 Hefte, Frankfurt: Fischer [1827] <> Ländler (Git., Fl./Vl.), ebd. [1827] <> 6 Ländler ou Walzes (Git. bzw. 2 Git.), Frankfurt: Hoffmann & Dunst [1827] <> Frankfurter Favorit-Ländler (Kl.) Nr. 36, Frankfurt: Fischer [1827]; D-Kbeer (s. Abb. 1), D-Ksp (Autogr., unvollständig) <> Vexiergalopp (Kl.) Nr. 37, ebd. [1827] <> Walzer (Kl.), Mannheim: Heckel [1828] <> Valse de la Fête de Gutenberg (Kl.), Mainz: Schott [1837]; D-B, D-Mbs (Ms.) <> ungedruckt (sofern nicht anders angegeben Ms. (Autogr.) in D-Ksp): Hammer et Amboss. Walzer <> Der Abend auf der Alp. Variationen (Vl., Kl.) op. 48 <> Variationen (Vl., Kl.) op. 50 <> Variationen brillant (Vl., Kl.) op. 64 <> Abschieds-Variations brillant (Vl., Kl.) op. 65 <> Variationen brillant über eine Lieblings-Romanze (Vl., Kl.) op. 67 <> Vergiss mein nicht (Vl., Kl.) op. 69 <> Der Alpenruf und das Echo (Vl., Kl.) op. 70 <> Großer Fest-Marsch und Rondolino (Kl.) op. 72 <> Variationen (Vl., Git.) <> 6 Zwischenaktmusiken; D-DS

QuellenActen […] betreffend Die Dienst- und Besoldungs-Verhältnisse von Johannes Bott; D-DSsa (Best. D 8 Nr. 36/2; s. Arcinsys) <> Bott, Johannes, Hofkapellakzessist, Hofmusikus, Kammermusikus in Darmstadt; D-DSsa (Best. D12 Nr. 25/9; digital) <> Briefe an den Musikverlag Schott (s. Kalliope) <> 4 Briefe an den Musikverlag André (Steinheim 1827 (2), Darmstadt 1843 und 1845); D-OF <> AmZ 17. Sept. 1817, 5. März 1823, 29. Nov. 1826; Didaskalia 12. Dez. 1827; Darmstädter Zeitung 7. Febr. 1855 (Todesanzeige) <> HmL

Literatur — Thomas 1859, S. 66 und 92 <> Georg und Marga Breithaupt, Die Nachkommen des Johann Christian Breithaupt, Kassel 1977, S. 145 <> Kramer 2008, S. 168 und 343 <> SchillingE (Supplement 1842); Wilfried Brennecke, Art. Bott (Familie), in: MGG2P


(2)


Anton Bott erhielt seinen ersten Musikunterricht bei seinem Vater und seinem Bruder Jean in Groß-Steinheim, später bei Heinrich Ludwig Vetter in Hanau. In der Residenz des Prinzen Georg Prinz von Hessen-Darmstadt im bei Hanau gelegenen Steinheim beteiligte sich Bott nicht nur an den Konzerten, sondern lernte in den Gottesdiensten katholische Kirchenmusik kennen, darunter Messen von Joseph und Michael Haydn. Vielleicht regten ihn diese Erfahrungen später an, in der katholischen Kirche in Kassel wenigstens zu Ostern und Pfingsten eine großbesetzte Kirchenmusik zu etablieren; dies fand jedoch „an der geringen Theilnahme ihre Klippe“ (NZfM 1. Febr. 1849). 1814 versuchte ihn der damalige Darmstädter Hofkapellmeister Karl Jakob Wagner als Leiter eines Artillerie-Musikkorps für den Frankreich-Feldzug zu gewinnen; er zog jedoch eine Stelle als Musikmeister bei der in der Heimat bleibenden Landwehr vor. Später wechselte er in kurhessische Dienste nach Kassel, wo er am 25. Juli 1822 Anne Christine Koch heiratete, eine Schwester von Elias Koch, dem späteren Gründer der Kasseler Liedertafel. Spätestens ab 1823 war er den Staatshandbüchern zufolge neben seinem Militärmusikerdienst Violinist in der Hofkapelle in Kassel (dem Nachruf in den Signalen für die musikalische Welt zufolge vielleicht schon ab 1820; die Mitteilung bei Wolff von Gudenberg bezieht sich wohl auf die Wiedereinstellung 1834 nach Wiedereröffnung des zwischenzeitlich für fast zwei Jahre geschlossenen Hoftheaters). Ab 1834 leitete Bott den vermutlich von ihm selbst gegründeten Orchesterverein Eunomia. Unter dem Eindruck von Nicolò Paganinis zwei Konzerten in Kassel 1830 lehnte er sich in seinen Six Caprices für Violine stark an sein Vorbild an. Die AmZ empfahl diese Stücke allen, „denen ihr Instrument und die Kunst etwas gilt“ (7. März 1832).

WerkeSix Caprices d’après la manière de jouer de Paganini (Vl.; gewidmet seinem Bruder Jean), 2 Livres, Leipzig: Peters [1831 und 1834]; A-Wn, D-B (Liv. 2), D-Bim, D-Cl (Liv. 1), D-Ksp (verm. Autogr.), D-KNh (Liv. 1), F-Sn (Liv. 1) <> unsicher: Kosakentanz (Vl.); D-Cl <> Fünf Übungsstücke (Vl.); D-Cl (s. RISMonline) <> SchillingE zufolge erschienen „einige Hefte kleiner Clavier-Piecen im Druck“; Violin-Etüden und eine Violinschule blieben Manuskript und sind verschollen. <> Heinrich Stein, Louis Spohrs, des ehemaligen Kurhessischen Hofkapellmeisters Dirigentenpult aus dem Kurfürstlichen Hoftheater in Cassel mit, das Spohr'sche Wirken und Schaffen in Cassel betreffenden, der Erinnerung dienenden Aufzeichnungen von Anton Bott, ehemaligem Mitgliede der Hessen-Cassel’schen Hofkapelle, Kassel: Verlag Philharmonie [um 1910]; D-Ksp

Quellen — KB Kassel <> Kurfürstliches Hof- und Staatshandbuch Kassel <> Briefwechsel mit Louis Spohr (s. Spohr-Briefe); weitere Briefe (s. Kalliope) <> AmZ 30. Juli 1823, 7. März 1832, 11. Okt. 1837, 11. Dez. 1839, 26. Febr., 15. Juli 1840, 4. Aug. 1841, 5. Juli 1848; Didaskalia 12. Dez. 1827; NZfM 1. Febr. 1849; Signale für die musikalische Welt 17. Jan. 1870 (Nachruf)

Literatur — Horst Heußner, Jean Joseph Bott (1826–1895). Geigenkünstler und Komponist, in: Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck, hrsg. von Ingeborg Schnack, Bd. 6, Marburg 1958, S. 1–13, hier S. 1 <> Eberhard Wolff von Gudenberg, Beiträge zur Musikgeschichte der Stadt Kassel unter den letzten beiden Kurfürsten (1822–1866), Phil. Diss. Göttingen 1958, S. 118 und 284 <> Irmgard Khuen, Die Hoboisten in Hessen Kassel im 18. u. 19. Jahrhundert, Frankfurt/M. und Kassel 1992, S. 25 <> SchillingE (Supplement 1842)


(3)


Catharina Bott erhielt ihre musikalische Ausbildung bei ihrem Vater und Josepha Wagner in Darmstadt. 1833 konzertierte die vorgeblich „12jährige Klavierspielerin“ unter anderem in München, Würzburg und Nürnberg. Bereits 1837 unterrichtete sie in Darmstadt als Klavierlehrerin (AmZ 1. März 1837). 1838 begleitete sie ihr Vater Jean (1) auf einer fünfmonatigen Konzertreise durch Deutschland, die Niederlande, Frankreich und nach London. 1838 bis 1841 wirkte sie regelmäßig bei Konzerten in London mit. Dies dürfte weniger auf einen mehrjährigen Aufenthalt hindeuten, sondern eher auf wiederkehrende Besuche. Nach ihrer Heirat am 3. Aug. 1845 mit dem kurhessischen Offizier Friedrich Wilhelm Ferdinand Breithaupt (* 5. Sept. 1809 | † 26. März 1889; geadelt 1862) trat sie nur noch selten öffentlich auf. Sie trug aber spätestens seit 1849 als Klavierlehrerin zum Unterhalt ihrer Familie bei (NZfM 1. Febr. 1849). Louis Spohr bemerkte, Breithaupt habe sein Klavierquintett op. 52 „in solcher Vollendung gespielt, wie ich es weder von Moscheles noch Liszt gehört habe“ (Brief an Johann Heinrich Carl Sydikum, 7. Febr. 1847). Auch in Briefen an Felix Mendelssohn Bartholdy und François-Joseph Fétis lobte er ihre Fähigkeiten. Die seit Mendel/Reissmann überlieferte Behauptung, Catharina Bott habe in New York als Klavierlehrerin gewirkt, geht offensichtlich auf eine Verwechslung mit ihrer Cousine Marie Louise Bott (5) zurück.

Werke (falls nicht anders angegeben für Kl. 2ms) — Phantasie über Original-Thema’s für die linke Hand allein [1839?]; D-Ksp (Autogr., s. Abb. 3) <> Me n’oubliez pas. Six valses élégantes, London: Boosey [1840] <> Fantasie brillantes on airs from La Sonambula/, London: Boosey [1840] <> Variations sur „Romeo et Giulietta“, op. 5, London: Wessel [1841] <> Leggerezza (Kl. 4ms) op. 7, ebd. [1842] <> Trois Caprices en forme de valse, suivies d’un galop, London: Boosey [1843]

Quellen — Briefe von Louis Spohr an Sydikum, Mendelssohn und Fétis (s. Spohr-Briefe) <> Darmstädter Tagblatt 8. Nov. 1819 (amtliche Taufanzeige); Didaskalia 7. März 1833, 31. Aug. 1839; Allgemeiner musikalischer Anzeiger 26. Okt. 1833, 9. Jan. 1834; Münchener politische Zeitung 4. Nov. 1833; Der Bayerische Volksfreund 20. Nov. 1833; Mnemosyne 22. Jan. 1834; Frankfurter Konversationsblatt 18. Mai 1834; AmZ 1. März 1837, 28. Febr., 3. Sept. 1838, 13. Febr. 1839, 15. Juli 1840; NZfM 8. Dez. 1837, 1. Febr. 1849; Musical World 7., 14. Juni 1838, 27. Febr., 25. Juni 1840, 15. Apr., 17. Juni, 4., 11., 25. Nov. 1841, 9. Juni 1842; Examiner 11. Nov. 1838, 21. April 1839; Literary Gazette 22. Juni 1839; Bent’s Literary Advertiser 10. März 1840; Morgenblatt für gebildete Leser 27. Mai 1847

Literatur — Mendel/Reissmann <> Theodor Breithaupt, Chronik der Familie Breithaupt in Biographien, Hannover 1898 <> Georg und Marga Breithaupt, Die Nachkommen des Johann Christian Breithaupt, Kassel 1977, S. 145 <> Hanna Bergmann, Jannis Wichmann und Christiane Barlag, Art. Bott, Katharina, in: Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, hrsg. von Freia Hoffmann, Bremen 2009/2022 (online)


(4)


Die AmZ erwähnte bereits den 10-Jährigen anlässlich eines Konzerts in Kassel: „Nicht minder erfreute man sich […] an dem Stahl’schen Violin-Rondoletto des noch sehr jungen Jean Bott“ (15. Juni 1836). Nach weiteren Konzerten in Kassel und Frankfurt nahm er ab 1840 Violinunterricht bei Louis Spohr; parallel dazu bekam er Unterweisungen in Musiktheorie und Komposition bei Moritz Hauptmann und für Orgel bei Adolph Herstell. Als Hauptmann 1842 als Thomaskantor nach Leipzig wechselte, unterwies Spohr Bott auch in Komposition. In seiner Funktion als Gutachter des 1841 erstmals vergebenen Stipendiums der Frankfurter Mozart-Stiftung vermittelte er es an seinen Schüler Bott, der es mit Verlängerungen bis 1845 erhielt (Botts Nachfolger als Stipendiat war Kaspar Jakob Bischoff). In diese Zeit fällt auch eine erfolgreiche Konzertreise unter anderem nach Leipzig und Dresden. 1847 geriet er erstmals negativ in die Schlagzeilen, als er sich nach einem Streit mit seinem Vater und einem anschließenden jugendlichen Besäufnis in die Fulda stürzte. 1848 wurde er offiziell zum Geiger in der Hofkapelle ernannt, in der er vermutlich schon zuvor ausgeholfen hatte. 1849 setzte Spohr Botts Ernennung zum Konzertmeister der Hofkapelle gegen den Widerstand vieler Orchestermitglieder durch, die ungern unter dem viel jüngeren Mitmusiker spielen wollten. Erste Erfahrungen als Dirigent sammelte Bott ab 1847 als Leiter des Musikvereins, ab 1851 auch der Kasseler Singakademie. 1852 erhielt er das Angebot, Solo-Violinist in der Hofkapelle in Hannover zu werden. Um ihn in Kassel zu halten, wurde er daraufhin zum stellvertretenden Hofkapellmeister ernannt, womit gleichzeitig sein bereits 68-jähriger Lehrer Spohr in seinen Aufgaben entlastet werden sollte. Als 1856 der Intendant Josias von Heringen ohne Absprache mit Bott eine Oper umbesetzte, weigerte er sich, sie zu dirigieren; die Situation eskalierte so sehr, dass Bott wegen dienstwidrigen Verhaltens entlassen wurde.

Ab 1857 war Bott als Hofkapellmeister in Meiningen tätig, wo er 1861 Mathilde Blomayer heiratete, die Tochter des dortigen Landbaumeisters. 1859 schlug er das Angebot ab, Theaterkapellmeister in Leipzig zu werden. Nachdem er sich durch Eingriffe des Intendanten in seiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt sah, wechselte er 1865 als Nachfolger von Bernhard Scholz als Königlicher Kapellmeister nach Hannover. Wenn bis dahin Konzertkritiken innerhalb und außerhalb Hannovers einhellig Botts Virtuosität auf der Geige und Gründlichkeit beim Dirigieren betonten, gibt es 1877 erstmals grundlegende Kritik: Seine Direktion „zeigte im Allgemeinen eine bedenkliche Neigung zum Schleppen, und namentlich in der Ouverture eine gewiße handwerksmäßige, nüchterne Auffassung“ (NZfM 25. Mai 1877). Etwas später kam es zu einem Skandal, als Bott zum Ende der Aufführung von Franz Liszts Die heilige Elisabeth vom Dirigentenpodest stürzte. Ob dies an zu viel Alkohol oder – wie Bott zu seiner Verteidigung hervorbrachte – an Beingeschwüren lag, lässt sich nicht entscheiden. Die Intendanz legte ihm dringend nahe, um Pensionierung nachzusuchen, um einer fristlosen Entlassung vorzukommen. Ab 1878 war Bott offensichtlich als Leiter einer Musikschule in Magdeburg tätig; 1883–1884 hielt er sich in Wolfenbüttel auf. Im September 1885 traf Bott in New York für eine sechsmonatige Konzertreise durch die USA ein, scheint aber dort geblieben zu sein. 1887 bemühte sich seine Frau um seine Wiedereinstellung in Hannover. Im Juli 1890 kündigte die Deutsche Oper in Rotterdam Botts Engagement als Konzertmeister an; doch bereits im Oktober findet er sich mit seiner Familie auf der Passagierliste von Rotterdam nach New York. Seine letzte nachgewiesene musikalische Tätigkeit hatte er als Vorgeiger und Musikdirektor einer Badekapelle in Long Beach bei New York.

WerkeOpern: Der Unbekannte (Libretto: Eduard Biberhofer; UA Kassel 1854) <> Actäa, das Mädchen von Korinth (Libretto: Julius von Rodenberg; UA Berlin 1862); D-B, D-Ksp – daraus: Schlummerlied und Ballettmusik (Kl.) op. 35, Magdeburg: Haushahn [1879]; D-B – Schlummerlied (Vl., Kl.), ebd. [1882] <> Chor: Sechs Lieder für Männerchor op. 27, Kassel: Scheel [1863]; D-Ksp <> Sechs Gedichte für Männerchor op. 32, Hannover: Simon [1877] <> Der 57. Psalm; D-MEIr (Ms.) <> Lieder: 6 Lieder (T o. S, Kl) op. 8, Kassel: Luckhardt [1851]; D-B <> 2 Lieder (S, Kl.) op. 12, in: Omnibus für Gesang. Auswahl ein- und zweistimmiger Gesänge mit Pianofortebegleitung Jg. 4, Hamburg: Schuberth [1850]; GB-Lbl <> 3 Lieder op. 17, Kassel: Luckhardt [1856]; D-B <> 3 Lieder op. 20, ebd. [1858]; D-B <> Drei Gesänge (Alt o. Bass, Kl.) op. 29, Leipzig: Schuberth [1863]; D-B, D-Ksp <> Venezianische Serenade (Sst. Kl.) op. 44, Hamburg: Cranz [1885] <> Drei Lieder (Sst., Kl.) op. 45, Leipzig: Schuberth [1888]; D-B <> „Die Monduhr“, „Der Schiffer“ und „Die Weinende“ (Sst., Kl.) in: Liederkranz, Kassel: Luckhardt 1849 <> Das Röslein (1841), D-Ksp (Autogr.) <> Der fromme Hirt (1841), D-Ksp (Autogr.) <> Orchester: Konzert-Ouvertüre op. 7; D-Ksp (Autogr.) <> 2te Ouverture (1843); D-Ksp (Autogr.) <> Ouvertüre (1848) (s. AmZ 14. Juni 1848) <> Sinfonie Nr. 1 (1850) (s. NZfM 14. Juni 1850) <> Sinfonie Nr. 2 (1870) (s. NZfM 8. und 22. Apr. 1870, wohl identisch der in mit NZfM 25. Apr. 1873 genannten; Incipit im Gästebuch des Liederkranz in Frankfurt am Main 26. Jan. 1871, Faks. in Liedtke, S. 82) <> Violine und Orchester (auch mit alternativer Kl.-Begl.): Erstes Concertino op. 2 (Spohr gewidmet), Hamburg: Schuberth [1847]; D-B, D-Gs, D-Ksp <> Bravour-Variationen über ein Thema von Bellini op. 4, ebd. [1847]; D-B, D-Gs, D-Ksp <> Adagio religioso op. 6, ebd. [1847]; D-B, D-Dl, D-Gs, D-Ksp, D-Rp, D-Tu <> Andante cantabile op. 9, Kassel: Luckhardt [1847]; D-B <> Romanze op. 13, ebd. [1851]; D-B <> La Polka. Caprice burlesque op. 14, Hamburg: Schuberth [1849]; D-B, D-Gs, D-Ksp, D-SWl <> Variationen über böhmische Volkslieder op. 19, Leipzig: Kistner [1857] <> Concert op. 21, Leipzig: Peters [1860]; D-Gs, D-LEsta (autographe Stichvorlage), GB-Lbl <> Violine und Klavier: Quatre Morceaux de Salon op. 1, Hamburg: Schuberth [1846]; D-Ksp <> Romanesca. Air de Danse du 16ième Siècle, Kassel: Luckhardt [1851]; D-F, D-KA – NA ebd. [1873]; D-Mbs (digital) <> Romanze op. 13, ebd. [1851]; D-B (Ausg. Berlin: Raabe & Plotow) <> Drei kleine Tondichtungen op. 15 („Frau General-Musikdirector Spohr hochachtungsvoll zugeeignet“), Offenbach: André [1852]; D-Gs, D-Ksp, D-OF (s. Abb.) <> Drei Salonstücke op. 18 (seiner Schwester Marie Louise gewidmet), Mainz: Schott [1858]; D-B, D-Gs <> Fantasie über Themen aus der Oper Casilda von Ernst Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha op. 22, Kassel: Luckhardt [1858]; D-Cl <> Drei Salonstücke op. 23, Leipzig: Breitkopf & Härtel [1859]; D-Gs, GB-Lbl <> Andante op. 24 („seinem Bruder Carl zugeeignet“), Leipzig: Peters [1859]; D-Gs, GB-Lbl <> Drei Stücke op. 25, Breslau: Leuckart [1860]; D-B, D-Gs, D-Rp <> Drei Tondichtungen op. 28, Leipzig: Schuberth [1864]; D-B, D-Gs <> Andante und Capriccio op. 30, Hannover: Nagel [1864]; D-Ksp <> 3 Lieder ohne Worte op. 36, Magdeburg: Rathke [1880]; D-Bim <> Wiegenlied op. 37, Hannover: Simon <> Maiabend-Fantasie. Lied ohne Worte op. 38, Berlin: Schlesinger [1883]; D-B, D-Gs <> Winzerfest. Lied ohne Worte op. 40, Leipzig: Schuberth [1888]; D-B <> Cavatine op. 41 (Joseph Joachim gewidmet), Hamburg: Leichsenring [1885]; D-B, D-Gs, D-Hs (digital), GB-Lbl <> Indian Cradle Song op. 46, Leipzig: Schuberth [1888] <> Idylle op. 51 (auch mit Ob. statt Vl.), Hannover: Lehne; D-B <> Three characteristic pieces op. 52, Chicago: Chicago Music <> Klavier: Zwei Lieder ohne Worte op. 3, Leipzig: Schuberth [1862] <> Etüde a-Moll op. 5, ebd. [1860] <> Impromptu brillant op. 7, ebd. [1862] <> Drei kleine Salonstücke op. 11, ebd. [1862] <> Drei Stücke op. 34, Bielefeld: Sulzer [1879] <> Hessischer Zapfenstreich-Galop und Wehmuthsklänge Polka, in: Tanzalbum, Kassel: Luckhardt [1851] <> Weihnachts-Polka, in: Neue Sammlung beliebter Tänze und Märsche, ebd. [1856] <> Sechs Etudes (1843); D-Ksp (Autogr.)

Quellen — Sachakte Bott, Jean Joseph; D-MGs (Best. 159, Nr. 188; s. Arcinsys) <> Amtswidrigkeit des Kapellmeister Bott am 12.5.1856 und seine Dienstentlassung; D-MGs (Best. 159, Nr. 189; s. Arcinsys) <> Sachakte Stelle eines Konzertmeisters; D-MGs (Best. 159, Nr. 180, s. Arcinsys) <> Sachakte Stelle eines Hofkapellmeisters; D-MGs (Best. 159, Nr. 179, s. Arcinsys) <> Die Bestellung und Besoldung des Kapellmeisters J. J. Bott dessen Entlassung; D-MEIlm (Best. 4-12-2002-Hofmarschallamt Nr. 1886) <> Kapellmeister Bott; D-HVsa (Best. Dep. 103 XXIII Nr. 621; s. Arcinsys) <> Königlicher Kapellmeister Johann Joseph Bott zu Hannover (Amerika); D-HVsa (Best. 90 Nr. 438; s. Arcinsys) <> Briefe an André in Offenbach (5; 1852, 1854); D-OF <> Briefwechsel mit Louis Spohr (s. Spohr-Briefe); weitere Briefe (s. Kalliope) <> AmZ 15. Juni 1836, 11. Okt. 1837, 28. Febr., 3. Sept. 1838, 31. Juli, 11. Dez. 1839, 26. Febr., 15. Juli 1840, 23. Juni, 28. Juli, 4. Aug. 1841, 9. Febr., 3. Okt. 1842, 6. Dez. 1843, 24. Jan. 20. März, 29. Mai, 16., 30. Okt., 27. Nov. 1844, 9., 30. Apr., 23. Juli, 31. Dez. 1845, 22., 29. Apr., 5. Aug. 1846, 23. Juni, 11. Aug., 8. Dez. 1847, 12. Jan., 14. Juni, 5. Juli 1848, 13. Mai, 1. Juli 1863, 20. Jan., 30. März, 25. Mai 1864, 19. Apr., 3. Mai, 7. Juni, 30. Aug., 4. Okt. 1865, 21. März 1866, 20. März 1867, 26. Aug. 1868, 15. Febr. 1871, 25. Dez. 1872, 15. Aug. 1877; NZfM 13. März, 2. Okt. 1838, 14. Juni 1841, 15. Nov. 1842, 6. März 1843, 8. Febr., 13. Juni 1844, 1. März, 18. Juli 1845, 1. Jan., 22., 26. Febr., 28. Mai, 17. Okt. 1846, 8. Jan., 14. Mai, 12. Juli, 2., 9. Sept. 1847, 15. Jan., 14. März 1848; 18. Jan., 1. Febr., 5. Apr., 22. Juli 1849, 14. Juni, 6. Sept. 1850, 14. Mai, 10. Sept., 3. Dez. 1852, 28. Jan., 23. Dez 1853, 15., 29. Sept., 17. Nov. 1854, 20. Febr. 1857, 26. Febr. 1858, 21. Jan., 25. Febr., 15., 22. Apr., 19. Aug., 4., 11. Nov. 1859, 4. Mai, 17. Aug., 19. Okt. 1860, 22. Febr. , 6. Apr., 3. Mai, 7., 14. Juni, 5. Juli, 1. Nov. 1861, 25. Apr., 16., 23. Mai, 6., 27. Juni 1862, 26. Juni, 2. Okt. 1863, 19. Febr., 11. März, 13. Mai, 1. Juli 1864, 24. März, 25. Aug., 6. Okt., 3., 10. Nov. 1865, 12. Jan., 23. Febr., 16., 23. März, 19., 26. Okt., 2., 16. Nov. 1866, 18. Jan., 29. März 1867, 24. Febr., 3. Apr. 1868, 24. Dez. 1869, 4. März, 8., 15., 22. Apr. 1870, 6., 27. Jan., 10., 17. März, 16. Juni, 21. Juli, 1. Dez. 1871, 5., 12. Jan., 9. Febr., 15., 22. März, 5. Apr., 14. Juni, 20. Sept. 1872, 10. Jan., 25. Apr., 16. Mai, 10. Okt., 7. Nov., 12. Dez. 1873, 9., 23. Jan., 6., 20. Febr., 6., 20. März, 24. Apr., 15. Mai, 2., 9. Okt., 20. Nov. 1874, 22. Jan., 19., 26. März, 9., 30. Apr., 7. Mai, 11., 25. Juni, 24. Dez. 1875, 1., 28. Jan., 18. Febr., 28. Juli, 6. Okt. 1876, 16. Febr., 25. Mai, 24. Aug., 24. Okt. 1877, 5. Apr. 1878, 28. März, 3. Okt. 1879, 10. Sept., 8. Okt. 1880, 22. Juli 1881, 16. Juni, 21. Juli 1882, 28. März, 11. Apr., 2. Mai 1884, 11. Dez. 1885, 26. Febr. 1886; Didaskalia 6. Juni 1841, 9., 11., 17. Jan., 11. Nov. 1842, 13. Jan., 14., 20. Febr. 1843, 2., 7., 20. März, 20. Juni, 24. Nov. 1845, 7. März 1849, 21. Sept. 1852, 10. Juni 1856, 8. Febr., 14., 30. Mai 1861, 8. Juni, 2. Juli 1863, 28. Febr., 21. Apr. 1864, 21. März 1865; Frankfurter Konversationsblatt 12. Nov. 1841; Signale für die musikalische Welt H. 4, 41 (1844), H. 30 (1847), H. 49 (1848), H. 12, 22 (1850), H. 31 (1851), H. 21, 34, 51 (1852), H. 5, 35, 36, 42, 45 (1854), H. 9, 37 (1855), H. 12, 24, 26, 27, 29, 33, 34, 35, 42, 50, 52 (1856), H. 1, 5, 7 (1857), H. 21, 48 (1858), 16. Aug. 1860, 20. Juni 1861, 6. März, 17. Apr. 1862, 5. März, 4. Dez. 1863, 31. Aug., 20. Okt., 17. Nov., 15. Dez. 1865, 9. Febr., 16. März, 3. Mai, 11., 26. Okt, 14. Dez. 1866, 21. März 1867, 22. Febr., 1. Okt. 1868, H. 1, 4, 9 (1869), 8. Febr., 13. Dez. 1869, H. 1, 24. Jan., 28. Febr., 1. Apr. 1870, 13. Juni 1871, H. 9, 25 (1876), H. 1 (1877), H. 41, 42, 53, 67 (1877), H. 10, 49 (1878), H. 15 (1879), H. 42 (1890), H. 34 (1895); Süddeutsche Musikzeitung 20. Sept. 1852, 27. März 1854, 5. März, 21. Aug. 1855, 9., 23. Juni, 7., 21. Juli, 25. Aug., 15. Sept., 10. Nov., 22. Dez. 1856, 19. Jan., 9. Febr., 27. Apr. 1857, 14. Juni 1858, 25. Apr., 23. Mai, 14. Nov. 1859, 6., 27. Aug. 1860, 21. Jan., 29. Juli, 30. Sept., 25. Nov. 1861, 31. März, 28. Apr., 5. Mai 1862, 21. März 1864, 11. Sept. 1865, 14. Mai, 5. Nov. 1866, 14. Jan.; Neue Berliner Musikzeitung 7. Juni, 12. Juli, 23. Aug., 11. Okt. 1877; Allgemeine deutsche Musikzeitung 15. Febr., 6. Sept. 1878; Het vaderland 19. Juli, 14. Okt. 1890; Rotterdamsch nieuwsblad 14., 21. Juli 1890; Indianapolis Journal 27. Sept. 1885; New York Tribune 27. Sept., 22. Dez. 1885; Der deutsche Correspondent 6. Mai 1895 (Nachruf); Süd Dakota Nachrichten 16. Mai 1895 (Nachruf) <> Henry Edward Krebiel, Review of the New York Musical Season, Bd. 1, New York 1886, S. 79 und 126

Literatur — Eberhard Wolff von Gudenberg, Beiträge zur Musikgeschichte der Stadt Kassel unter den letzten beiden Kurfürsten (1822–1866), Phil. Diss. Göttingen 1958 <> Horst Heußner, Jean Joseph Bott (1826–1895). Geigenkünstler und Komponist, in: Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck, hrsg. von Ingeborg Schnack, Bd. 6, Marburg 1958, S. 1–13 <> Michael Geß, Studien zu Jean Joseph Bott. Biographische Skizzen und vorläufiges Werkverzeichnis, Kassel 1999 (unveröffentlichte Staatsexamensarbeit) <> Ulrike Kienzle, Neue Töne braucht das Land. Die Frankfurter Mozart-Stiftung im Wandel der Geschichte (1838–2013), Frankfurt/M. 2013, S. 72–83 <> StiegerO


(5)


Die seit Mendel/Reissmann überlieferte Behauptung, Catharina Bott (2) habe mehrere Jahre in New York gelebt, geht offensichtlich auf eine Verwechslung mit ihrer Cousine Marie Louise zurück: 1870 war sie als Klavierlehrerin in New York im Haushalt Ihres Bruders Carl, einem Buchhalter, gemeldet.

Quellen — United States Census (1870) <> New York Herald 27. Aug. 1903 (Todesmeldung)

Literatur — Mendel/Reissmann


(6)


Die einzige verbürgte Erwähnung als Instrumentalist ist Jacob Botts Mitwirkung in einem Konzert seines Vaters Anton (2) am 24. Jan. 1840 in Kassel, als er gemeinsam mit seinem Bruder Jean Joseph (4) und dem ebenfalls noch sehr jungen H. Strobel und August Bänder ein Streichquartett von Franz Alexander Pössinger vortrug. Die bereits bei Fétis und später bei Mendel/Reissmann und in MGG verbreitete Behauptung, Jacob Bott sei Geiger in der Kasseler Hofkapelle gewesen, lässt sich aus den Besetzungslisten im Kasseler Staatskalender nicht belegen. Ab 1867 ist ein „Privatmann“ Jacob Bott im Kasseler Adressbuch nachgewiesen.

Werke — (alle Kl.; ersch. Kassel: Scheel [1859]): Home! Sweet Home! English Air with Variations op. 1 <> Les Bords du Hudson. Grand Valse brillant op. 2 <> Cossak-Schottisch op. 3 <> Polka di Bravura op. 4 <> Agnes-Redova op. 5 <> Louise-Schottisch op. 6 <> Storm-March-Gallop op. 7

Quellen — KB Kassel <> Adressbücher Kassel <> Kurfürstliches Hof- und Staatshandbuch Kassel <> AmZ 26. Febr. 1840 <> HmL

Literatur — FétisB; Mendel/Reissmann; MGG1


(7)


Nikolaus Bott gehörte bereits vor seiner Anstellung in der Kasseler Hofkapelle am 8. Nov. 1846 als Pauker dem Musikkorps der Garde du Corps an. Als er nach dessen Auflösung als Militärmusiker zum 1. Husaren-Regiment versetzt wurde, bemühte er sich im Mai 1848 darum, als Klarinettist in das Leibgarde-Regiment aufgenommen zu werden. Stattdessen erhielt er zunächst eine ausschließliche Anstellung in der Hofkapelle mit einer beträchtlichen Gehaltserhöhung für den Orchesterdienst von 96 auf 200 Reichstaler jährlich. Während der Märzrevolution 1848 wirkte er neben seinem Hofkapelldienst auch als Klappenhornist im Musikkorps des Schützenbataillons der Bürgergarde. Ab 1851 war er wieder parallel als Pauker in der Hofkapelle und im wiedergegründeten Musikkorps der Garde du Corps tätig.

QuellenActa die Paukerstelle im Hoforchester betreffend; D-MGs (Best. 300 B 24/23; s. Arcinsys) <> Adressbücher Kassel; Kurfürstliches Hof- und Staatshandbuch Kassel


Abbildung 1: Titel zum Frankfurter Favoritländler von Jean Bott (1); D-Kbeer

Abbildung 2: Anton Bott, in: Heinrich Stein, Louis Spohrs […] Dirigentenpult

Abbildung 3: Catharina Bott, aus dem Autograph der Phantasie über Original Thema’s; D-Ksp

Abbildung 4: Jean Joseph Bott (4), Lithographie von Wilhelm Pfaff; (Digitalisat aus D-F, Porträtsammlung Manskopf)

Abbildung 5: Drei kleine Tondichtungen op. 15 von Jean Joseph Bott, Titel; D-OF


Karl Traugott Goldbach

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  • angelegt 2022/09/26 18:04