bieler


(1) Johann Christoph * (?) Schmalkalden ca. 1703 | begr. Gießen 11. Mai (nicht Apr.) 1751; Organist, Musikdirektor, Komponist

(2) Johann Christoph get. Mühlhausen (Thüringen) 25. Dez. 1730 | begr. Gießen 8. Dez. 1782; Sohn von (1), Organist, Musikdirektor, Komponist

(3) Georg Christoph Friedrich get. Gießen 8. Aug. 1760 | † ebd. 30. Jan. 1829; Sohn von (2), Musiklehrer


(1) Zunächst ist Johann Christoph Bieler in den Jahren 1730–1732 als Organist an der Kirche Divi Blasii in Mühlhausen greifbar. Im August 1734 folgte er dem Ruf Landgraf Ernst Ludwigs als (erster amtlich bestellter) Director Musices nach Gießen, wo er die musikalischen Aktivitäten in der Stadtkirche, im Pädagogium und an der Universität leitete. Zu seinem Darmstädter Dienstherren pflegte er enge Beziehungen, indem er sich ihm gelegentlich als Organist präsentierte und ihm mit Huldigungskompositionen aufwartete; dennoch scheiterten seine Versuche, eine Anstellung bei Hof zu erlangen.

Werke — s. Noack, S. 216; die hier genannten Kantaten sind (abgesehen von den überlieferten Textbüchern) verschollen <> Actus Evangelius (4 Sst., Instr.); s. RISMonline


(2) Nach Examinierung durch Christoph Graupner wurde Johann Christoph Bieler Nachfolger seines Vaters, der ihn wenige Tage vor seinem Tod empfohlen hatte, als Gießener Director Musices und lieferte wie dieser eine ganze Reihe von Festkompositionen nach Darmstadt. Wie sein Vater bemühte auch er sich vergeblich um eine Anstellung bei Hof. Bielers Tochter Maria Johannette Clara (1766–1799) war seit 1792 mit Friedrich Habermehl verheiratet.

Werke — In D-DS überliefert sind sieben Kantaten und Serenaden (1756–1768) zu Ehren Ludwigs VIII. und Ludwigs IX.; s. Noack, S. 236, sowie RISMonline


(3) Georg Christoph Friedrich Bieler stand seinem Vater zunächst als Adjunkt zur Seite. Nach dessen Tod wurde er für einige Zeit probeweise als dessen Nachfolger angestellt, musste aber 1785 einem anderen Bewerber, dem bis dahin in Frankfurt als Privatinformator ansässig gewesenen Friedrich Hermann Leo, weichen; bis zu seinem Tod war Bieler in Gießen als Musiklehrer, u. a. am Pädagogium, tätig.


Quellen und Referenzwerke — KB Gießen (Stadtkirche); KB Mühlhausen (Kirche Divi Blasii) <> Akten in DSsa (D 8, Nr. 15/6 und R 21 C 3) und im Universitätsarchiv Gießen (Best. Allgemeine Universitätsverwaltung 1, Nr. 1239–1241) <> Christian Gottlieb Altenburg, Topographisch-historische Beschreibung der Stadt Mühlhausen, Mühlhausen 1824, S. 190 <> EitnerQ <> freundliche Mitteilung von Herrn Kirchenkreisarchivar Dr. Steffen Kublik (Mühlhausen)

Literatur — Karl Dotter, Die Pflege der Musik an der Universität und dem Pädagogium zu Gießen, in: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins 28 (1928), S. 146–210 (dort weitere Quellenangaben) <> Noack 1967


Axel Beer

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