==== Carl Wilhelm ==== \\ **WILHELM, (Georg) CARL (Ludwig)** * Schmalkalden 5. Sept. 1815 (nicht 1820) | † ebd. 26. Aug. 1873; Chorleiter und Komponist {{ :wilhelmc.jpg?nolink&280|}} Die von Mendel/Reissmann aufgestellte Behauptung, Carl Wilhelm hätte in den Jahren 1834–1836 (u. a.) von [[spohr|Louis Spohr]] in Kassel Unterricht erhalten, wird durch das Schülerverzeichnis nicht bestätigt; vielleicht durfte er dem Meister gelegentlich die eine oder andere Komposition vorlegen. Jedenfalls vertiefte Wilhelm, Sohn des Schmalkaldener Stadtmusikus Friedrich Wilhelm W., seine Kenntnisse bei Aloys →Schmitt in Frankfurt/M. (Klavier) und [[andre|Johann Anton André]] (Tonsatz) in Offenbach; auch liegt eine Schülerschaft bei [[bott|Anton Bott]] in Kassel im Bereich des Möglichen. Von 1841 bis 1864 war er Dirigent der Krefelder Liedertafel und anschließend Leiter des Musikvereins Schmalkalden, wo er "in dürftigen Umständen" lebte (//Didaskalia// 11. Aug. 1870). Seinen 1854 veröffentlichten, seit dem deutsch-französischen Krieg berühmt gewordenen und später ideologisch missbrauchten Chorsatz //Die Wacht am Rhein// ("Es braust ein Ruf wie Donnerhall", Refr. „Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein“; Text: Max Schneckenburger (1840)) soll er 1854 erstmals mit dem Frankfurter //Liederkranz// aufgeführt haben (ebd.). {{:wilhelm14012019.jpg?nolink&280 |}} **Werke** — Seine Kompositionen (überwiegend Klavierstücke, Lieder und Chorsätze) erschienen bei ter Meer in Aachen, Schloss in Köln sowie vor allem in Verlagen der Rhein-Main-Region (Auswahl): //Punsch-Galoppade// (Kl. bzw. untersch. Bearbeitungen), Frankfurt: [[fischerj|Fischer]] [1836]; D-BUDbierwisch (Kl.) <> //Caffé. Galoppade// (Kl.), ebd. [1836]; D-Kbeer (s. Abb.) <> //Masurka// (Kl. bzw. Git. u. Fl./Vl. bzw. andere Bes.; gew. Gustav Baldewein), ebd. [1836] <> //Champagner-Lied// (4 Mst.) op. 2, Mainz: →Schott [1839]; D-B, D-Mbs ([[http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00123405-2|digital]]) <> Lied //Kehre wieder// (Sst., Kl.) o. op., ebd. [1845]; D-B <> 2 //Lieder// (//Das Grab//, //Morgenständchen//) op. 3, Frankfurt: [[hedler|Hedler]] [1845] <> //Frankfurter Damen-Galopp// o. op., Offenbach: André [1839]; D-OF <> //Tremolo favori// (Kl.) op. 5 (Aloys Schmitt gewidmet), ebd. [1840]; D-B, D-OF <> //Huit Études d’une difficulté médiocre// (Kl.; Widmung "à son ami [[hilliger|Hermann Hilliger]]") op. 7, ebd. [1842]; D-OF <> //Cavallerie-Marsch// (Kl. bzw. andere Besetzungen) op. 13, ebd. [1852]; D-B (Kl.), MZs (Part.), D-OF (Kl. 6ms) – zahlreiche Nachdrucke und Bearbeitungen <> Lied //Schön ist’s am Rhein// (dem kgl. württembergischen Kammersänger Johann Baptist Pischek gewidmet) op. 13 [bis], ebd. [1852]; D-B, D-OF <> //Impromptu// (Kl.) op. 17, ebd. [1857]; D-B, D-OF <> Serenade //Ihr blauen Augen// (Mch. bzw. Sst., Kl.) op. 20, ebd. [1857]; D-B, D-KA, D-OF, %%GB%%-Lbl <> //Notturno// (Kl.; Hedwig Saeltzer gewidmet) op. 22, ebd. [1866]; D-OF <> //Mazurka// (Kl.; Clotilde Scheibler gewidmet) op. 23, ebd. [1866]; D-OF <> {{ :wilhelmc_gedenktafel.jpg?nolink&280|}} //2 Klavierstücke// (//Albumblatt//, //Elfenreigen//; Emma Brandes gewidmet) op. 33, ebd. [1866], D-OF <> //Drei Capriccio’s// (Kl.) op. 37, ebd. [1874]; D-OF, %%GB%%-Lbl <> //Die Wacht am Rhein// in: Wilhelm Greef (Hrsg.), //Alte und neue Männerlieder für Freunde des mehrstimmigen Männergesanges//, 9. Heft, Essen: Bädeker [1854] – zahlreiche weitere Ausgaben anderer Verlage sowie auch vielfältige Bearbeitungen **Quellen und Referenzwerke** — KB Schmalkalden <> Briefe an André (D-OF) <> NN., //Carl Wilhelm †//, in: //Didaskalia// 30. Aug. 1873 <> //Niederrheinische Musik-Zeitung// 7. Mai 1859 (Schülerverzeichnis Spohrs); //Kölnische Zeitung// 26. Juli 1870; //Didaskalia// (Frankfurt) 11. Aug. 1870, 8. Sept. 1870 (//Ehrengehalt für den Componisten der "Wacht am Rhein"//), 23. Aug. 1871, 2. Sept. 1873 (Zeitungsschau zum Tod Wilhelms), 3. Sept. 1873 (betr. Begräbnis), 27. Sept. 1873 (betr. Denkmalprojekt) 18. Dez. 1873 (betr. Nachlass) u. ö. <> MMB <> Art. //Carl Wilhelm// in: [Friedrich Konrad] Müller von der Werra, //Des Sängers Lieblinge. Zwölf Bildnisse berühmter Componisten des Männergesanges// […] //mit biographischen Texten//, Leipzig 1865, S. 14–15 <> Mendel/Reissmann <> Kat. André 1900, Kat. Schott 1900 <> Kirsten Svenja Bauer, //Musikverlage in Frankfurt 1825–1850. Die Programmpolitik Franz Philipp Dunsts und seiner Konkurrenten//, Magisterarbeit Mainz 2008 (unveröff.) **Literatur** — SL (Reinhold Sietz) , Art. //Wilhelm, Karl//, in: MGG2P Abbildung 1: Carl Wilhelm nach einem Stahlstich von August Weger, in: Müller von der Werra 1865 Abbildung 2: Titelseite der //Caffé. Gallopade//; D-Kbeer Abbildung 3: Gedenktafel an Carl Wilhelms Sterbehaus am Altmarkt in Schmalkalden, aufgenommen von Gudula Schütz im August 2023 ---- Axel Beer