==== Adam Struth ==== \\ **STRUTH, (JOHANN) ADAM** * Lauterbach 2. Juni 1810 | † Darmstadt 5. März 1895; Lehrer und Komponist {{ :struth_d-of_.jpg?nolink&400|}} Adam Struth, Sohn eines Lauterbacher Leinenhändlers, erhielt (gegen den Widerstand seiner Familie) seinen ersten Musikunterricht (insbesondere im Flötenspiel) vom Stadtmusikus seines Heimatorts und wurde 1824 Schüler [[Gassner|Ferdinand Simon Gaßners]] in Gießen sowie 1828 Caspar Kummers in Coburg. Nach Jahren des Reisens trat er 1839 die Nachfolge von Christian Heinrich Rinck als Gesangslehrer am Darmstädter Gymnasium an, ließ sich nach kürzeren Aufenthalten als Musiklehrer in Wien (Mitte 1854 bis Apr. 1855), wo er "trotz allen Laufens, Rennens und Jagens, dem man in einer so großen Stadt im[m]er ausgesetzt ist, in der Composition nicht unthätig war" (Brief an [[andre|André]] in Offenbach, Wien 10. Dez. 1854), und Leipzig (ab Mitte 1855) als privater Musiklehrer kurzzeitig zunächst in Wiesbaden und 1859 wieder in Darmstadt nieder; inwieweit sein in diesem Jahr André gegenüber vorgetragener Plan, dauerhaft seinen "Aufenthalt in Offenbach zu nehmen" (Brief, Darmstadt 11. Mai 1859), um für den Verleger als Arrangeur und Korrektor zu arbeiten, umgesetzt wurde, war bislang nicht zu ermitteln. Jedenfalls bezeichnen ihn die Darmstädter Adressbücher (erst) seit 1870 als dort ansässigen Musiklehrer. **Werke** — Von seinen zahlreichen, vielfach pädagogisch intendierten Liedern, Chören und Klavierstücken (lückenhafte Reihe op. 1–138 sowie etliche ohne Opuszahl, erschienen in den Jahren 1838 bis 1878) wurden vor allem die früheren von [[andre|André]] in Offenbach, [[dunst|Dunst]] in Frankfurt und Schott in Mainz veröffentlicht. Seine //Kinder- und Hausmärchen// op. 64 (Kl.; Leipzig: Merseburger [1857]; D-Mbs, D-SWl) waren besonders beliebt; auch schrieb er eine //Theoretisch-praktische Flötenschule// (ebd., 1862; D-Rp; 29. Aufl. ca. 1935). 1850 formulierte Struth einen //Aufruf zur Gründung evangelischer Kirchengesangvereine// (//Didaskalia// 26. Okt. 1850). **Quellen** — KB Lauterbach <> Adressbücher Darmstadt <> Testamente Struths; D-DSsa (Best. G 28, Nr. F2777/21 und F2795/24) <> 31 Briefe an [[andre|André]] in Offenbach (1847–1859); D-OF <> 16 Briefe an Schott in Mainz (1849–1868); D-B, s. [[http://kalliope-verbund.info/gnd/117366161|kalliope]] <> //Hof- und Staats-Handbuch des Großherzogthums Hessen//, Darmstadt 1841 und 1854 <> //Didaskalia// 22. Juni 1844; //Blätter für Musik, Theater und Kunst// (Wien) 20. Juli 1855; //Signale für die musikalische Welt// 19. Aug. 1867 <> //Darmstädter Zeitung// 6. März 1895 (Todesanzeige) <> Art. //Struth//, in: //Galerie berühmter Pädagogen, verdienter Schulmänner, Jugend- und Volksschriftsteller und Componisten aus der Gegenwart in biographischen Skizzen//, hrsg. von Johann Baptist Heindl, München 1859, S. 515–519 <> MMB <> Pazdírek **Literatur** — Ernst Challier, Art. //Struth//, in: //Hessische Biographien//, Bd. 1, S. 32 <> Frank/Altmann 131927 Abbildung: Namenszug Struths unter seinem ersten an André gerichteten Brief, Darmstadt 19. Sept. 1847; D-OF ---- Axel Beer