==== Georg Christoph Strattner ==== \\ **STRATTNER, GEORG CHRISTOPH** * wohl in Golz (Gálos, Ungarn; seit 1919 Burgenland, Österreich) um 1644 | † Weimar 11. Apr. 1704; Sänger, Kapellmeister und Komponist Strattner war in Preßburg (Bratislava) Schüler seines Vetters Samuel Friedrich Capricornus, dem er 1657 nach Stuttgart folgte; hier wurde er Sänger der Hofkapelle. Nachdem er seit 1666 in der markgräflichen Hofkapelle in Durlach als Kapellmeister tätig gewesen war, ging er 1682 (nach einer ersten gescheiterten Bewerbung 1675) nach Frankfurt/M., um die Stelle des Kapellmeisters an der Barfüßerkirche anzutreten. Wegen Ehebruchs – er hatte 1689 die Witwe Anna Elisabeth Bischoff geheiratet, nachdem seine erste Frau nicht lange zuvor verstorben war – wurde er 1692 der Stadt verwiesen. Seit 1694 lebte er, zunächst als Kanzlist und Sänger, dann seit 1695 als Vizekapellmeister, in Weimar. **Werke** — s. MGG sowie RISMonline. Neben einigen wenigen weltlichen Arien sowie Tänzen handelt es sich in der Mehrzahl um ungedruckte, zumeist wohl während der Zeit in Frankfurt entstandene geistliche Vokalwerke in unterschiedlicher Besetzung. Bei [[andreae|Johann Philipp Andreae]] in Frankfurt erschien in den Jahren 1691–1712 die von Strattner bearbeitete //Glaub- und Liebes-Übung// Joachim Neanders (1650–1680; EA 1680) als 5. bis 8. Auflage. Die „Hoch-Edel-Gebohrnen Jungfrauen“, die Strattner in der Vorrede als seine „Hochgeneigten [etc.] Gönnerinnen“ bezeichnet – Namen wie Lindheimer, Uffenbach und andere verweisen auf das Establishment der Stadt –, dürfen nicht unerwähnt bleiben; honi soit qui mal y pense. **Quellen** — KB Frankfurt **Literatur** — Schaefer 1975/I <> Michael Maul, Art. //Strattner, Georg Christoph//, in: MGG2P; dort weitere Literatur <> KlötzerFB ---- Axel Beer